Beiträge von Vrania

    Also ich finde "nie wieder Action" deutlich zu drastisch. Meine BC Hündin war Balljunkie vor dem Herrn, komplett drüber, Stereotypen, aggressiv. Die hatte später einen ganz normalen Alltag bei uns, mit Action und sogar mit Frisbee spielen. Aber halt mit Regeln. Balljagen würde ich auf jeden Fall streichen und Impulskontrolle verstärkt trainieren. Ansonsten viel Ruhetraining. Aber einen gezielten Abbau von Energie würde ich auf jeden Fall ermöglichen.

    Meine Hündin ist ja Assistenzhündin und hat somit auch offiziell einen Job. Theoretisch ist sie sogar ständig "aktiv", weil sie Zustände anzeigt. Trotzdem ist sie, wenn ich sie nicht aktiv in den Dienst stelle, ein ganz normaler Hund, der den größten Teil des Tages einfach chillt, Ruhe bekommt, genauso wie Auslastung abseits vom Job. Wenn es mir richtig dreckig geht, machen wir halt eher kein richtiges Training oder Einsätze, sondern nur entspannte Spaziergänge und unkomplizierte geistige Auslastung. Sie ist völlig ausgeglichen und entspannt, auch wenn es mir wirklich mies geht. Sie war auch schon 2x mit mir in der Klinik.

    Was das mit den Emotionen angeht: ich habe neben den Depressionen und anderem Zeug auch noch Borderline. Entsprechend habe ich wirklich massive, heftigste Stimmungsschwankungen. Niemals würde ich das an meinen Hunden auslassen. Meine Hündin ist eher sensibel, das ist nicht optimal, aber sie hat gelernt, dass sie jederzeit weggehen kann und sich in ihre Box zurückziehen kann, wenn ihr mein Selbsthass und emotionales Chaos zu viel wird. Bei meinem Welpen habe ich großen Wert darauf gelegt, dass er nicht so sensibel ist und sich hoffentlich gar nicht davon beeinflussen lässt und wir auch sehr intensiv, dass er solche Phasen positiv verknüpft. Bisher macht er das sehr gut.

    Was die Schwere von Depressionen angeht, kann man das gar nicht so pauschal sagen. Ich habe seit etlichen Jahren wechselnd mittlere und schwere Depressionen, also sagen zumindest die Ärzte 😁 Trotzdem war ich noch nie in einer Lage, in der ich die Hunde nicht versorgen konnte.

    Also bei der ersten Staffel dachte ich noch, dass es bestimmt Spaß machen würde, mit Enya da teilzunehmen... einfach nur just for fun. Aber ich hab natürlich viel zu viel Schiss dafür 😁 Inzwischen wäre mir das aber definitiv zu professionalisiert.... glaub jeder, der da teilnimmt, hat nen eigenen Trainingsparcours und nimmt das knallernst. Abgesehen von 3 Quotendödeln, die zur Belustigung dabei sind und nichtmal die 3 Hürden schaffen.

    Naja, eine Brille holt man sich halt üblicherweise schon für relativ geringfügige Sehstörungen. Mein Mann würde zweifellos auch profitieren, wenn er einen Assistenzhund hätte. Aber da stehen Kosten und Aufwand halt in keinem Verhältnis zum Gewinn.

    Aber im Endeffekt wird das die TE am besten einschätzen können.

    Diese Aussage ist so pauschal, sorry, schlichtweg Bullshit. Ich habe seit vielen Jahren schwere Depressionen und wenn es eine Sache gibt, die darunter nie (in relevantem Maß) gelitten hat, sind es meine Tiere. Zu behaupten, dass sich jemand wegen einer Diagnose keinen Hund anschaffen sollte, zumal wenn man nur auf Grund eines Satzes urteilt, ist echt ziemlich dreist.

    Ich will nur anmerken, dass Sozialisierung zwar wichtig ist, aber nur bedingt Einfluss darauf hat, ob ein Hund andere mag oder nicht. Da ist sehr viel Genetik drin. Außerdem stellt man sich das immer so schön vor mit der Sozialisierung... und dann kommt das erste, das zweite, das dritte Mal ein fremder Hund angeprescht, vielleicht sogar aggressiv oder ist einfach nur aufdringlich. Dann hat sichs bei einem Hund mit entsprechender Veranlagung aber gaaanz schnell erledigt mit der Verträglichkeit. Wäre mir das wichtig, würde ich eine andere Rasse wählen.