Beiträge von Esiul

    Mein Hund hat typische Anzeichen wie Kopfschiefhaltung, Kratzen, etc. erst einmal gezeigt, und da war die Ohrenentzündung bereits so schlimm, dass er in Narkose gelegt werden musste, um den ganzen Dreck rauszuholen. Reagiert Nova denn schon immer so empfindlich, wenn du an die Ohren willst? Bei Garfield sind solche Verweigerungsmanöver eigentlich immer ein ziemlich eindeutiges Anzeichen dafür, dass innen bereits Probleme vorliegen. Wenn der Hund "dreckiges" Ohrenschmalz hat, dann würde ich doch zumindest mal drüber schauen lassen, denn dabei handelt es sich häufig um Allergieprobleme. Vor dahingehenden Problemen sind auch Stehohren nicht gefeit...

    Habe gerade meinem Hund die Reste der Spaghetti Carbonara von gestern zum Frühstück serviert, und noch eine Schaufel Trockenfutter draufgestreut, weils sonst etwas wenig gewesen wäre.

    Mein Hund hat die Futterschüssel gesehen und sie skeptisch beschnuppert. Dann hat er vorsichtig die Trockenfutterstückchen aus der Schüssel gefischt und auf den Boden gelegt, ein Stückchen nach dem anderen. Anschließend hat er sich über die Spaghetti hergemacht, will heißen: Herr Hund fischt sich eine (EINE!) Nudel aus der Schüssel und frisst sie, dann holt er sich die nächste Nudel, usw.

    Zwischendurch gibts etwas Trockenfutter.

    Die Aktion läuft noch. Ich seh mal in einer halben Stunde wieder nach dem Pudel und der Spaghettischüssel.

    Ich hab mir unter ähnlichen Voraussetzungen einen Hund geholt, war noch Studentin, mein Vater hat den Hund mit ins Büro genommen wenn ich ihn nicht an die Uni mitgenommen habe. Ich und meine Familie sind sehr sportlich, mit Fahrrad-, Berg- und Skitouren. Mein Hund läuft außerdem am Pferd bei Ausritten mit. Jeden Samstag steht Training im Verein an. Ich hab mir einen Großpudel gekauft, der ist groß genug, gut erziehbar, macht jeden Scheiß mit, wirkt nicht bedrohlich, ist verträglich mit anderen Hunden, intelligent und aktiv.

    Bezüglich beschützen: Mein Hund hat im Normalfall so viel Lust auf Aggression oder Bewachen wie ein nasser Wischmop. Wenn andere Hunde ihn anbellen, ignoriert er sie. Klingelt es an der Haustüre, pennt er weiter. Aber: Als ich ihn einmal beim Ausreiten mitgehabt habe, kam plötzlich aus dem Wald ein fremder Hund ohne Besitzer in Sichtweite geschossen und wollte aufs Pferd los, welches mir dann durchgegangen ist. Erst ist der Pudel noch nebenher gerannt, hat aber schnell gecheckt, dass ich die Situation nicht unter Kontrolle habe. Er hat sich umgedreht und ist den anderen Hund angegangen. Als ich mein Pferd wieder unter Kontrolle gehabt habe, war der fremde Hund weg.

    Positive Verstärkung, negative Verstärkung, positive Strafe und negative Strafe - oder auch bekannt als die vier Quadranten der operanten Konditionierung. Wer nicht konditionieren will, darf letztendlich den Hund nicht erziehen.

    Um ehrlich zu sein brauche ich das Kommando "Sitz" nur am Hundeplatz, und da passiert es ganz selten, dass er mal keine Bestätigung dafür kriegt. Bei so Alltäglichem Zeug wie Leinenführigkeit hat sich der Leckerliegebrauch von selber eingependelt. Im ersten Jahr wars noch "Hund-Leine-Handy-Schlüssel-Leckerlietasche", wenn ich das Haus verlassen habe, und zwar immer und überall, und irgendwann steckt man halt nur noch ein paar Gutzis ein und vergisst irgendwann auch mal drauf, dann nimmt man wieder mal welche mit, etc.

    WTP bedeutet nicht, dass der Hund alles ohne Gegenleistung oder nur für verbales Lob macht. Wenn mein Hund etwas kann, dann führt er es auch mal aus, ohne dass er dafür irgendwas kriegt. Z.B. nehme ich nicht immer etwas zum Spazierengehen mit, aber er reagiert trotzdem auf den Rückruf, auch wenn er vermutlich genau weiß, dass jetzt nix anderes kommt, als ein "Suuupiii, und ab!" Beim Aufbau habe ich trotzdem IMMER mit Leckerlies belohnt. Ein Hund ohne WTP findet dagegen findet häufig die Zusammenarbeit selbst mit Leckerlies auch komplett überflüssig.

    Dein Hund kann die Basics der Leinenführigkeit einfach nicht. Irgendwie wirr mal ab und an ein Leckerchen in den Hund stopfen bringt nix. Das ist kein kleinschrittiger, durchdachter Aufbau, was du da betreibst, das ist Müll. Mach dir eine Liste, von den Dingen die du willst: Ich will, dass mein Hund an der lockeren Leine geht. Ich will, dass sich mein Hund selbst korrigiert, wenn die Leine auf Spannung geht. Ich will, dass ich meinen Hund ansprechen kann und eine Reaktion darauf kommt. Und dann beginnst du zu trainieren. Und wenn draußen kein Training möglich ist, dann trainierst du eben erstmal in der Wohnung.

    Hier noch das gesammelte Machwerk an Videos von Flying-paws zur Leinenführigkeit: RE: Tipps für Leinenführigkeit, (Sorry, ich komm mir hier schön langsam vor wie der reinste Arschkriecher, aber ist nunmal ein guter Leitfaden.)

    Zum Thema Strafe:

    Ja, wenn ich in eine andere Richtung gehen will wie mein Hund, sie aber nicht auf mich achtet und darum einen Ruck an der Leine spürt, dann wird sie natürlich rein theoretisch „bestraft“.

    Aber auch jeder Mensch muss mit negativen Auswirkungen auf falsche Entscheidungen leben.

    Ich werde meinen Hund nicht in Watte packen, nur dass er keine negativen Auswirkungen mehr erlebt.

    Ich finde nur, es kommt darauf an, welche Auswirkungen eine Strafe hat. Und mal ein „Hey“ oder ein Ruck in der Leine sind eher etwas, das sie halt aufmerksam macht und deswegen nicht direkt kontraproduktiv, weil es ja eine „Strafe“ ist.

    Nö, Strafe ist nicht kontraproduktiv, wenn sie funktioniert. Bei dir funktioniert sie aber nicht. Du gehst deinem Hund einfach nur auf den Keks, ohne dass du eine wünschenswerte Veränderung bewirkst.