Beiträge von Esiul

    Was mir bei dir auffällt: Du bist sehr auf Züchter in der Umgebung fixiert.

    Das kommt einfach nur daher, da mein Bruder mehrmals zum Labradorzüchter gefahren ist, bevor er den Welpen abholen konnte. Er hatte von mehreren Terminen gesprochen, bei denen sich der Welpe an das neue Herrchen gewöhnen sollte. Wenn es nur darum geht, den Hund abzuholen, würde ich auch eine weitere Strecke in Kauf nehmen.

    Also dafür, dass sich der Hund an den neuen Besitzer gewöhnt, müsstest du wirklich oft hinfahren, und selbst dann ist der Erfolg und die Sinnhaftigkeit fraglich. Du wirst genug Zeit zum Kennenlernen haben, wenn der Hund erstmal bei dir ist. Ich war zweimal vor Abholung bei der Züchterin, Welpenkuscheln ist ganz nett, aber eigentlich kann man sich das auch sparen, wenn man einen guten Züchter hat, dem man vertrauen kann. Viele Leute lernen den Hund tatsächlich erst bei Abholung kennen.

    Was mir bei dir auffällt: Du bist sehr auf Züchter in der Umgebung fixiert. Ich an deiner Stelle würde eher darauf achten, einen guten Züchter auszuwählen, der auch im Verband züchtet, dafür sollte es einem dann auch wert sein, mal ein paar Kilometer zu fahren. Die Züchterin meines Hundes wohnte 2,5h von mir weg und jeder einzelne Kilometer war es wert. Zumindest die Flat Coatet Retriever sind glaube ich nicht wirklich ruhiger als die Labbis. Ehrlich gesagt glaube ich aber, dass du mit einem gut gezogenen Show-Labrador wahrscheinlich ganz glücklich werden würdest, wenn du nicht die Erwartungshaltung an den Hund stellst, dass er perfekt sein muss und gerade als Junghund auch mal wild sein darf. Ich habe die sowohl im Verein als auch draußen als total angenehme Hunde kennengelernt.

    Gerade wenn eine bestimmte Ausbildung durchlaufen wird/wurde, ist da normalerweise nicht der klassische Hundeanfänger am Werk. Und ich kann mir schon vorstellen, dass es den einen oder anderen "Züchter" gibt, der da irgendwie im Sinne einer Kreuzung für den Gebrauch als Blinden- oder Therapiehund was vernünftiges mixt. Deswegen muss man doch nicht die Erfahrungen von Salonbetreiberinnrn, Hundetrainerinnen und Hundebesitzerinnen als Doodle-Bashing abtun, wenn sie von miesem Fell, unguten Wesenszügen und gesundheitlichen Problemen berichten.

    Ein Border Collie ist für euch komplett ungeeignet - hier geht es um gewöhnliche Collies, eben Langhaarcollies, die empfohlen werden! Lassie-Hunde.

    Lass die Finger von Aussies. Und bitte kauf keinem Mischlingsvermehrer einen Hund ab, selbes Spiel wìe beim Doodle: Die interessieren sich einen feuchten Dreck für Genetik, gesunde Gelenke oder stabiles Wesen.

    Ehrlich gesagt würde ich mir bei euren Vorstellungen wenn dann eher erwachsene Hunde ansehen.

    Welpen sind süß, aber sie knabbern, zwicken, sind ungestüm und machen auch mal was kaputt. Mir kommen die Ansprüche grad recht hoch vor.

    Danke für deine Einschätzung, Gypsy12. Bisher hatte ich immer gehört, dass für Anfänger nur ein Welpe in Frage kommt. Weil es bei erwachsenen Tieren für die Erziehung zu spät sei. Gerade bei Hunden aus dem Tierheim weiß man ja nie die ganze Vorgeschichte. Einen erwachsenen Hund an ein neues Herrchen/Frauen zu gewöhnen, sei nicht einfach. So war zumindest das Ergebnis meiner bisherigen Recherche.

    Das ist Bullshit. Hunde lernen im Erwachsenenalter genauso gut wie junge Hunde. Natürlich sollst du genau darauf achten, was du dir da aus dem Tierheim holst, einen zweijährigen Malimix mit Deprivationsschaden würde ich jetzt nicht unbedingt empfehlen. Eine gewisse Einschätzung sollte aber von einem guten(!) Tierheim gegeben werden können. Hier gibts natürlich auch solche und solche: Hier im Forum hatten/haben wir aktuell Berichte von Hunden mit massiven psychischen Störungen, die an unbedarfte Anfänger abgegeben wurden, Hunde unpassender Rassen(mixe) die in unpassende Hände gegeben wurden, etc. Aber als Gegenbeispiel kann ich dir die Hündin meiner Kindheit nennen: Einjährig aus dem Tierheim zu uns gekommen, von vorne bis hinten unkomplizierter, toller Hund. Keine Baustellen, keine charakterlichen Fehler, absolut verzeihendes Wesen, sanftmütig, charakterfest, verträglich, null Aggression.

    Den Labrador finde ich prinzipiell passend bei euch. Allerdings:

    Aufgedreht herumspringen, irgendwo reibeißen, ab und an mal ohne Grund bellen: Herzlichen Glückwunsch, es ist ein normaler Welpe, der erst erzogen werden muss. Einen erwachsenen, ruhigen, perfekt erzogenen Labrador wirst du vermutlich nach nicht bekommen.

    Hallo Esiul,

    dass Jungtiere wilder sind, ist mir bewusst. Ich versuche meine Charakterisierung von "ruhiger" mal so zu erklären: es gibt ja Hunde, die bei jedem Geräusch oder einer ungewohnten Bewegung aufspringen, bellen und wie verrückt durchs Haus rennen. Andere Hunde dagegen bleiben selbst dann liegen, wenn jemand an der Tür klingelt - oder rennen zumindest nicht wild bellend an die Haustüre. Oder beim Spazierengehen: manche Hunde scheinen von Passanten kaum Notiz zu nehmen. Während andere Hunde direkt auf entgegenkommende Fußgänger zusteuern - und man das Tier andauern zurückpfeifen muss.

    Klar, da ist auch viel Erziehung dahinter. Aber ich habe den Eindruck, dass die Wesensmerkmale der jeweiligen Rasse eine gewisse Grundlage bilden. Lasse mich aber gerne eines besseren belehren, falls ich davon einen falschen Eindruck habe.

    Du siehst das komplett richtig: Manche Rassen sind ruhiger als andere. Die von dir beschriebenen Verhaltensweisen haben allerdings trotzdem eher etwas mit schlechter Erziehung zu tun. Mein Großpudel bellt nicht wenn es klingelt, springt im Haus nicht herum und findet Passanten komplett langweilig, selbst wenn sie stark an ihm interessiert sind und ihn zu sich locken wollen. (Gut, letzteres hängt schon auch mit der Rasse zusammen, das habe ich eigentlich nicht gezielt trainieren müssen, bei einem Labrador wirst du dich eher damit anfreunden müssen, da etwas Training reinzustecken, die sind häufiger an fremden Menschen und Hunden interessiert). Aber als "ruhig" hat den noch keiner bezeichnet...

    Wie gefallen Euch denn die typischen Begleithunde wie Havaneser? Handlich, anfängertauglich, betreuungstechnisch besser unterzubringen und zauberhaft :herzen1:

    Ich finde toll, dass Ihr Euch im Vorfeld viele Gedanken macht :bindafür:

    Hallo Falco,

    diese ganz kleinen Hunde sind nicht so unser Fall. Auch heißt es, dass größere Hunde ruhiger und gutmütiger sind. Vielleicht ist es Zufall, aber die kleinen Hunde die ich kenne, sind alle hyperaktiv.

    Viele kleine Hunde werden schlecht/nicht ausgelastet und es wird keinerlei Aufwand in die Erziehung gesteckt - weshalb sich auch mit Leinenführigkeit herumschlagen, wenn man das Tierchen sowieso mit zwei Fingern halten kann? Wenn man die behandelt wie große Hunde, sind die charakterlich echt toll.

    Kein Labradoodle, den ich kenne, ist kleiner als ein Labrador, zumindest dann nicht, wenn ein Großpudel mitgemischt hat. Von irgendwelchen unseriösen Designermixen halte ich aber ohnehin nicht viel, Labradoodle gibts nicht vom seriösen ÖKV/VDH/FCI-Züchter, egal, welche schönen Worte dir zur Beruhigung von den Welpenproduzenten auf den Websites vorgegaukelt werden. Die sind genausowenige anerkannt wie der Elo. Nachteile des Labradoodles: Das Fell kann die Pest sein und weil kein Zuchtverein ein Auge darauf hat, kann auch munter mit kaputten oder überhaupt nicht untersuchten Gelenken gezüchtet werden - bye bye Bergtour... Niemand macht sich die Mühe, auf genetisch testbare Erbkrankheiten zu untersuchen und wie es um das Wesen der Eltern bestellt ist, ist zeitweise auch fraglich.

    Den Labrador finde ich prinzipiell passend bei euch. Allerdings:

    Zitat

    Außerdem möchte ich nicht verschweigen, dass ich viele Jahre Schwierigkeiten mit Hunden hatte. Als Kind/Jugendlicher hatte ich regelrechte Angst vor Hunden. Insbesondere, wenn sie viel bellen und wild herumspringen. Das hat sich mit den Jahren aber deutlich gebessert. Bei fremden Hunden bin ich weiterhin zurückhaltend. Aber mit Hunden aus dem Bekannten/Familienkreis, habe ich mich richtig angefreundet. Das braucht bei mir immer etwas Zeit. Es wäre daher wichtig, dass der Hund einen ruhigen Charakter hat und nicht wegen jeder Kleinigkeit zu bellen beginnt.

    Aufgedreht herumspringen, irgendwo reibeißen, ab und an mal ohne Grund bellen: Herzlichen Glückwunsch, es ist ein normaler Welpe, der erst erzogen werden muss. Einen erwachsenen, ruhigen, perfekt erzogenen Labrador wirst du vermutlich nach nicht bekommen.