Beiträge von Esiul

    Bezüglich: "Was kann man tun?"

    In Österreich ist ja das öffentliche Anbieten von Hunden, wenn man die Zucht nicht beim Veterinäramt angemeldet hat, verboten. Die großen österreichischen Verkaufsplattformen haben da mitgezogen und man muss dort die Zuchtbescheinigung vorlegen, wenn man einen Hund inserieren will.

    Eine entfernte Bekannte hat ihre Ridgeback-Hündin decken lassen, von einem Ridgeback-Rüden. Papiere bracht man ja nicht, Zuchtanmeldung auch nicht. Die Welpen sind jetzt 10 Wochen alt, und ratet mal, wie viele davon bisher verkauft wurden? Die Verzweiflung steigt, 8 Ridgebacks im Haus statt einem sind nämlich eine Hausnummer.

    Wenn man jetzt noch den Verkauf von Kurzschnauzen derart einschränken würde, gäbs vermutlich deutlich weniger Bullies.

    Das mit dem daneben liegen, während gespielt wird, kann man aber wohl trainieren. Hier ein Foto von meinem Hund, während da gerade eine Pfadfindergruppe Merkball spielt (10 laufende, quietschende Kinder, ein oder zwei Bälle, die geworfen werden - mehr Reize gehen wirklich nicht). Hund war zum Zeitpunkt der Aufnahme 1 1/2 Jahre alt. (Zur Rasse sag ich nix, is nämlich ein Pudel :relieved_face: )

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    Ich hoffe wirklich sehr für euren Jund, dass die Probleme so klein wie möglich ausfallen.

    Im folgenden Link kannst du mal ein bisschen nach unten scrollen, dann siehst du ein Röntgenbild. Klick das an und siehs dir an. Es handelt sich um zwei übereinandergelegte Röntgenbilder, das eine von einer brachyzephalen Hunderasse (und der Mops ist eine der Hunderassen, die extrem brachyzephal ist), das andere von einer normal langen Schnauze. Daran kannst du sehen, wie viel Knochenstruktur da fehlt. Das Problem: Die weichen Strukturen in der Schnauze sind in "normalem" Umfang vorhanden, und das macht Probleme. Nein, das Schnarchen ist nicht süß und rassetypisch. Wenn dein Hund Atemgeräusche bekommt, weißt du, dass er leidet. Einen normalen Hund hört man nicht atmen. Normales Hecheln beinhaltet kein "Grunzen".

    https://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.p…odul=3&ID=21395

    Euer Hund ist nicht aggressiv, das ist ein normaler Welpe. Ihr müsst nicht lernen, mit einem aggressiven Hund zu leben, sondern, wie man einen Welpen erzieht, ihm Beißhemmung beibringt und wie man den Blödsinn, den ihr bisher so verzapft habt, wieder ausgleicht.

    Außerdem müsst ihr lernen, die Schuld nicht beim Hund zu suchen, sondern bei euch selbst. Der Welpe kann gar nix dafür, dass ihr mit falschen Erwartungshaltungen und zu wenig Wissen an die Sache herangehangen seid.

    Bezüglich "Wer würde sie denn nehmen?": Die kommt mit dem Arsch noch nicht mal im Tierheim an, ist die schon vermittelt. Das, was ihr da für einen Problemwelpen haltet, ist für jeden hundeerfahrenen Halter vermutlich einfach ein recht normaler Junghund mit bisher suboptimaler Sozialisierung, also nix, woraus man nicht mit etwas Interesse, Wissen und Gefühl in relativ kurzer Zeit einen tollen Weggefährten zaubern kann.

    Als ob mir mein Welpe (jetzt der Top-Hund für Kinder) nicht auch in die Finger gehackt hätte...

    Ich hab einen Großpudel als Berghund. Das einzige, das nervt, sind die Schneeklumpen im Fell bei Pulverschnee, ansonsten ist er perfekt. Er kommt mit seinen langen Beinen perfekt bei den Abfahrten mit, ist super ausdauernd (gut, nach einer Woche mit 5000 Höhenmetern mussten wir mal Selen und Magnesium suplementieren), benimmt sich suf Berghütten tiptop und sein Durchhaltevermögen sucht seinesgleichen (3m Felswand? Pudel springt einfach hoch).

    Wenn ihr euch dazu entscheidet, den Hund zu behalten, dann besorgt euch Türgitter. Das sollte bei 2jährigen Kindern und Hunden einigermaßen zum Trennen und Steuern funktionieren. Ich weiß ja nicht, wie es in Deutschland aussieht, aber Österreich ist seit vielen Jahren tollwutfrei - da hätte ich eher Angst vor Deprivationsschäden, als vor Tollwut. By the way: Mein Hund hat bis zur Woche 9 bei der Züchterin bereits Autofahren, Hundefriseur, ihr Rudel, verschiedene im Verkehr gebräuchliche Fortbewegungsmittel (Rad, Roller, ...) und verschiedene Untergründe kennen gelernt, bei mir gings dann relativ flott ab Woche 10 mit Hundegruppe und Tierarztpraxis weiter. Garten erkunden war das Programm von Tag 1, hinterher wurde spazieren gegangen. Busfahren, Besuch bei Freunden, Pfadfinderlager, Baustellen und den Marktplatz waren bereits bekannt, als er so alt wie dein Hund war. Verlässliche Beißhemmung hat aber auch ein paar Wochen gedauert. (Trainiert über Spielabbruch, Entzug von Nähe, Time Out, Faust mit Leckerli drinnen öffnet sich erst, wenn der Welpe aufhört, an der Hand zu nagen, Spielzeug als Ersatz anbieten). In keinem Fall habe ich einen Schnauzengriff oder ähnliches angewandt, da mir wichtig war, dass der Hund sich später vertrauensvoll überall anfassen lässt.

    Geworden ist daraus ein toller Hund, dessen Leine auch mal eine Dreijährige halten kann, der mich in jeder Lebenslage mit einem gut erzogenen Hund dastehen lässt, der überall gerne gesehen wird weil er nur nett und freundlich mit fremden Menschen ist, der nicht kläfft, auf fremde Situationen mit gelassener Zurückhaltung reagiert und den ich ohne Probleme Freunden zur Betreuung überlassen kann.

    Heute kam die Zweijährige Tochter vom Nachbarn in den Garten. Mein Hund hat ihr den Ball gebracht, gewartet bis sie ihn "geworfen" hat, ihn gefangen und wieder vor die Füße gespuckt. Damit das funktioniert, braucht es Anleitung. Sowohl für das Kind, als auch den Hund. Der Hund muss von Anfang an lernen, dass Kinder keine Bedrohung sind (d.H.: Kinder bedrängen den Hund in keiner Situation, nehmen ihm nichts weg, laufen ihm nicht hinterher) und der Hund bekommt von Erwachsenen(!) Spielregeln beigebracht - und das nett und fair, nicht mit Strafaktionen ala Erschrecken, Schmerzen und den Bullshit, den ihr bisher so macht.

    Legt euch 2, 3, 4 Bücher über Hundeverhalten zu und lernt. Schnell. Denn einiges habt iht massiv falsch gemacht bisher.