Beiträge von Esiul

    Nach fast 5 Jahren habe ich dem Pudel mal wieder ein neues Geschirr gegönnt, Maßanfertigung von Modog. Der Hund war nicht so begeistert davon, jetzt Modell stehen zu müssen, aber mir gefällts. :)

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    Man kann ja trotzdem AUCH mit Leckerchen und Belohnungen trainieren. Zumindest bei meinem Pferd erhöht das erheblich die Motivation, Neues zu lernen oder Altes zu verbessern.

    Aber ganz ohne Druck geht halt nicht, ganz egal ob ich longiere, reite oder spazieren gehe, ansonsten würden wir immer spätestens beim ersten Grasbüschel nach dem Tor scheitern und der Tinker wäre vermutlich bald eher roll- als reitbar.

    Und ein Pferd, das bisher immer mit "Hochdruck" gearbeitet wurde, muss halt Schritt für Schritt dorthin bewegen, wo man es hinhaben will. Trotzdem muss es wissen, dass es Regeln und Grenzen gibt. Wir haben ein Pony im Stall, das hatte es vorher wirklich nicht fein, anfangs ist die bei Anblick jeglicher Longierpeitsche um ihr Leben gerannt. Die wird trotzdem nach wie vor longiert, sie hat halt gelernt, dass ihr im Grunde nichts passiert. Sie wird auch immer noch geritten, mittlerweile halt mit doppelt gebrochener und nicht mehr über Aufziehtrense. Wenn man ein Pferd gesunderhalten möchte, muss man halt was tun, auch wenn das Tier vorher unter Umständen schlechte Erfahrungen gemacht hat.

    Hast du vielleicht eine eingermaßen reiterlich gebildete Person im Stall? Ich war letztes Jahr fast am Verzweifeln mit der Trainersuche, und dann hat mir spontan eine Stallkollegin Unterricht gegeben - es stellte sich heraus, dass die gute Dame bei uns ihren S-Dressur-Rentner eingestellt hatte. Muss ja nicht gleich jemand mit so einem Ausbildungsstand sein, aber jemand der ein gutes Auge und so ein bisschen Wissen hat, kann schon viiiiel weiterhelfen, auch wenn übergangsweise kein Profi vorhanden ist.

    Ich weiß nur nicht, ob ein Pferd vom Wandern wirklich so viel abnimmt. Zumindest bei meiner geht ohne wirklich anstrengende Arbeit gar nix. Nach ihrer Fohlenpause habe ich die richtig steile Hänge hochgejagt, unser Wochenprogramm bestand aus 2x Klettern, 2x Dressur und einem Ausritt. Die Herren vom Zuchtverband waren, als sie auf Besuch kamen, begeistert von ihrem Zustand - ihre damalige Besi hat mir das Lob dann weitergeleitet (ich war damals ja "nur" die RB).

    Wenn sie wirklich kaum Muskulatur hat, würde ich vielleicht doch zumindest vorübergehend ausgebunden longieren, wenn ihr beide das so kennt? Solange du zumindest ein bisschen ein Auge dafür hast, kommt mir das immer noch besser vor, als nur Schritt am Strick herumzulatschen, vor allem wenn du eh selbst schreibst, dass sie das nicht anstrengt.

    Vielleicht könnt ihr euch noch an das Spring-Drama von vor ein paar Monaten erinnern (Tochter einer Miteinstellerin ist im Unterricht 2mal hintereinander gegen einen Baumstamm gedonnert und hatte hinterher Angst vorm Springen, dann nochmal gegen die Bande geflogen und noch mehr Angst).

    Ich glaube, die Angst ist erstmal kuriert und bis zum Herbst ist das Reiterpassniveau auf alle Fälle erreicht. Wenns nach meinem Pony ginge, könnten wir öfter Kinder reiten lassen.

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    Manchmal darf man auch gar nicht zu sehr hinterfragen. Eine Freundin von mir hat schon zwei Mal Pferde geschenkt bekommen, von unterschiedlichen Menschen, die wussten, dass da ein guter Platz fürs Pferd ist. Beim zweiten Mal war das Pferd vorher sogar bis LM erfolgreich unterwegs, den hätte man gut verkaufen können, denn gesundheitlich fehlt dem nichts und 16 ist auch nicht uralt...

    Ich hatte vor nicht all zu langer Zeit so eine Begegnung im Stoffladen. Da stehe ich so zwischen den Stoffballen und wühle mit meinen Fingern durch das Material, als ich einen Frenchie im Gang höre. Mein Gedankengang war wirklich "Oh, da läuft eine französische Bulldogge", und als ich mich umgedreht habe, wars wirklich eine. Ich fand es komplett fürchterlich, dass ich eine Hunderasse am Geräusch erkannt habe. Bei aller Liebe zu Hunden, aber ich würde nicht erkennen, ob da ein Mali, Großpudel, Collie, Flat oder sonstwas hinter mir steht. Ich könnte maximal noch an der Geschwindigkeit der Pfotengeräusche sagen, dass es kein Rehpinscher ist.

    Zitat

    Ich will keine lebenslange Baustelle. Ich will einen gemütlichen, freundlichen, ruhigen und gehorsamen Hund. Jetzt erzählt mir nicht das das so abwegig ist.

    Es ist nicht abwegig, aber es ist abwegig, das von einem Welpen zu verlangen. Der ist einfach nicht fertig. Weder Ruhe, Gemütlichkeit, Freundlichkeit, noch Gehorsam sind ab Werk vorinstalliert. Und rate mal, wessen Aufgabe es ist, aus dem Welpen den Hund zu formen, den du haben willst?

    Auch Liebe nicht. Wenn ich ein neues Tier bekomme, dann verbringe ich erstmal seeehr viel Zeit damit, mich mit diesem anzufreunden und bekannt zu machen. Auch das geht nicht von heute auf morgen.

    Versuch doch wirklich mal den Blinkwinkel zu ändern, nicht "der Hund soll dieses und jenes machen", sondern "ICH muss einen Weg finden, dem Hund dieses und jenes beizubringen".

    Training funktioniert nur, wenn du von dir selbst ausgehst. Weder meine Pferde- noch Hundetrainer haben übrigens jemals meine Tiere kritisiert. Du wirst bei keinem Trainer, der sein Geld wert ist, den Satz hören: "Dein Hund/Pferd macht das falsch". Du wirst immer nur Kritik am Menschen hören. Vom Hundeplatz kann ich dir dazu noch zwei Anekdoten erzählen: "Der Hund wäre ja echt super, aber die Hundeführerin müssen wir glaub ich austauschen" war der Satz meiner Trainerin im ersten Jahr. Sie hat mich übrigens dann doch so gut trainiert, dass wir unsere Prüfung mit 97 von 100 Punkten erreicht haben.

    Andere Trainerin, anderer Platz, nicht ich als Ziel der Ansprache: "Ich habe drei Stomhalsbänder zuhause. Die sind zwar verboten, aber wenn du meinst, kann ich dir gerne eins mitnehmen nächste Woche. Das lege ich dir dann um den Hals und jedes Mal, wenn du als Hundeführer einen Fehler machst - ZACK. Und wenn ich dann der Meinung bin, dass du deinen Hund perfekt führst, können wir uns ja überlegen, ob wirs dem Hund um den Hals montieren, aber ich glaube, wenn ich dich dann soweit habe, ist das gar nicht mehr nötig." (Der Angesprochene hat seltsamerweise abgelehnt.)

    Wenn der Mensch absolut richtig mit seinem Tier kommuniziert, dann macht das Tier auch keine Fehler. Wenn der Mensch ein guter Lehrer ist, ist das Tier im Rahmen seiner Möglichkeiten ein guter Schüler. Wenn der Mensch Mist baut - wirds das Tier nicht lernen. Es hängt alles an dir selbst.

    Die Sache ist: Ich erwarte auch von meinen Tieren, dass sie gehorchen. Sowohl der Hund, als auch das Pferd. Dennoch kann man das von einem Jungtier einfach nicht erwarten, dem muss man erst beibringen, was von ihm erwartet wird. So wie man Kindern beibringen muss, sich in eine Gesellschaft einzugliedern, muss das Tier auch lernen, was sein Mensch von ihm erwartet, das gilt auch für die "selbstverständlichen" Dinge des Lebens.

    Um mal von den Hunden und Kindern wegzugehen: Von einem Pferd erwarte ich, dass ich in den Stall oder auf die Koppel gehen kann, ein Halfter aufziehen und es mitnehmen kann, ohne dass es mich anrempelt, mich wegzieht, in meine Jackentasche beißt, etc. Das kann das Pferd alles nicht von Geburt an. Wenn ich ein Fohlen habe, muss ich dem erstmal beibringen, ein Halfter auf seinem Kopf zu tolerieren. Ich muss ihm beinringen, mit einem Menschen mitzugehen, etc. Und dann habe ich mein Pferd noch lange noch nicht so weit, dass ich aufsteigen und reiten kann. Das sind Stunden um Stunden der Ausbildung, des Trainings, kleinschrittig und geduldig. Wochen, Monate und Jahre gehen ins Land und irgendwann hat man es dorthin gebracht, wo man hinwollte.

    Beim Hund ist es dasselbe. Training und Erziehung in allen Situationen, kleinschrittig und stetig, mit viel Lob und Geduld.

    Stubenreinheit, Beißhemmung, Leinenführigkeit müssen erst gelernt werden, und das DAUERT!

    Dazu benötigt man auch Wissen und Können. Wenn ich mich mit der jeweiligen Spezies, ihrem Verhalten und Eigenheiten nicht auskenne, werde ich weder einem Pferd erklären können, dass ein Tritt oder Biss im Umgang mit Menschen absolut inakzeptabel ist, noch einem Welpen, dass ein Spiel mit Zähnen für Menschen nicht passend ist.

    Genau dieses Wissen fehlt euch, das ist aber nicht die Schuld eures Hundes. Vielleicht kann euch die Trainerin etwas an Wissen vermitteln, aber ich würde mir schonmal angewöhnen, die Haltung anzunehmen "Es ist MEINE Schuld, dass ich dem Hund nicht erklären kann, was ich von ihm möchte".

    Denn Tiere, insbesondere Hunde, sind lernfähig und gut trainierbar. Und wenn etwas nicht funktioniert und der Hund etwas nicht lernen kann (in deinem Fall: Beißen geht gar nicht!), gibt es genau einen Schuldigen, und das ist niemals der Hund.