Beiträge von Esiul

    Der Hundesport kann nur froh sein, dass er nicht so viel Aufmerksamkeit bekommt wie der Reitsport. Ein Artikel wie damals der "Finger in der Wunde" (wenn ich mich richtig an den Titel erinnere) kann ganz schnell einen schönen Shitstorm lostreten.

    Und auch im Reitsport wurde immer damit argumentiert, dass ein unfreudig laufendes Pferd ja keine Leistung bringen könnte. Demnach müsste Hyperflexion ja wohl nicht so schlimm sein, oder?

    Also hast du keine Erfahrung, keine Ahnung und dich noch nie näher mit dem Thema beschäftigt.
    Das ist ziemlich genau das was ich meinte. Man ist froh, dass es verboten ist, man muss es weder sehen, noch damit beschäftigten. Also alles gut für dich.

    Was dahinter steht, wird geflissentlich ignoriert und pauschal abgeurteilt.

    Ja, ich bin froh dass es verboten ist, das sage ich doch die ganze Zeit!
    Ich bin einfach pro-Verbot und damit auch dafür, dass sich Leute gefälligst an bestehendes Tierschutzgesetz halten sollen. Es ist mir völlig wumpe, ob es irgendwer schafft, einen Hund schmerzfrei mit Stachler zu trainieren - der Großteil der Leute kann es einfach nicht. Hundesportler stellen nicht den Großteil der Hundehaltenden Bevölkerung, die meisten Hunde kommen, wenn überhaupt, bis zur BH. Und dass man für eine BH einen Stachler brauchen würde, kannst du irgendwem anderen erzählen.
    (Und ich frage mich, in was für einem Verein du trainierst, in dem der viele Leute ein derartiges Niveau haben, dass ein Stachler benötigt wird. So viele internationale Starter auf einem Haufen?)

    Keinen, da es hier verboten(!!!) ist, auch wenn das offensichtlich bei einigen Hundesportlern nicht angekommen ist. Die Hunde, die ich beim Spazierengehen treffe, tragen überwiegend Geschirr oder billige Nylonhalsbänder. Und ich bezweifle jetzt mal, dass jemand unter so einem labbrig-locker um den Hals liegenden Teil einen Stachler verstecken kann. In meinem Verein trainiert selbstverständlich niemand mit Stachel. (Und dass sich unter den Ketten Stachler verbergen, wage ich auch mal zu bezweifeln. Also wenns rein nach Sicht geht: Das Verbot ist ein voller Erfolg, auch wenn ein paar Deppen das Zeug vielleicht immer noch zuhause rumliegen lassen.

    Und ich habe noch nie jemanden angepöbelt, reichts dir noch nicht mit deinen Unterstellungen?

    Nö. Ein Verbot bewirkt nur, dass die Tipps "unter der Hand" weiter gegeben wird. Wer das Hilfsmittel missbrauchen will, wird es auch weiter tun.Nur dann halt wild, ohne Sachkundige Anleitung und ohne Trainer der bessere Alternativen aufzeigt. Die Nutzung ist dann vielleicht nicht mehr offensichtlich, verschwinden tun solche Mittel jedoch nie.
    Österreich ist da ein prächtiges Beispiel, Tele in D auch.
    Das einzige was Verbote bringen, gelangweilte Tierschutzuschis können sich auf die Schultern klopfen, was man nicht tolles geschafft hat.
    Das man tatsächlich das Tierleid nur verstärkt hat, muss man ja nicht sehen, geschieht ja hinter geschlossenen Türen.

    Aber man kann diesem Thread eines schön entnehmen, es herrscht Unwissen und Unwille sich mal über den Tellerrand hinaus zu informieren.

    Du willst doch nicht allen ernstes behaupten, dass 90% der Leute, die den Stachler anwenden, das sachkundig tun? Hier haben schon so viele Leute geschrieben, dass sie die Dinger eher aus grusligen Alltagsbegegnungen kennen, nicht vom Platz. Wenn ein Stachler erlaubt ist, dann ist er nicht an die Anleitung eines Trainers gebunden und frei erhältlich. Das wäre vielleicht mal ein Tellerrand, über den der ach so tolle Hundesportler hinausblicken könnte: Er ist nicht der einzige, der die Teile anwendet. (Um nicht zu sagen, er ist in der Minderheit.)

    Das Mittel verschwindet vielleicht nicht ganz, aber es wird zumindest massiv eingedämmt. Und mir ständig vorzuwerfen, ich würde nicht über meinen Tellerrand hinaussehen, macht deine Argumente auch nicht besser. Was soll das werden? Stachelhalsbandbenutzer sind tolerante, weltoffene Leute, und die, die ein Verbot befürworten (ohne eine einzige Person als TierquälerIn hingestellt zu haben), sind alles verklemmte, gelangweilte Tierschutztussis? Sorry, da bist du bei mir an der falschen Adresse.

    Ein Verbot bewirkt immerhin, dass er von der öffentlichen Bildfläche verschwindet (auch wenn er vielleicht unter irgendwelchen absurden Verkleidungen immer noch da ist) und wird damit nicht als ein anerkanntes Mittel propagiert. Das Verbot macht den Stachler zum illegalen Objekt, für das du genauso drankommen kannst, wie für den Besitz von Drogen. Ein Trainer wird sich vermutlich eher hüten, eine Methode zu empfehlen, die ihm ein Verfahren einbringen könnte.
    Und das Verbot hat vor allem die Wirkung, dass man einen Stachler nicht "mal schnell" ausm Fachmarkt mitnehmen und auf komplett unqualifizierte Weise einsetzen kann, was ich schonmal als äußerst positiv empfinde.

    Und wenn es die Patentlösungen Stachler, Würger, Teleakt in der öffentlichen Wahrnehmung schlicht und ergreifend nicht gibt, kann auch keine (falsche) Vorbildwirkung entstehen.

    Die Hemmschwelle, einen Stachler einzusetzen, ist doch größer, wenn Max Mustermann schon beim Bestellen ein Gesetz brechen muss und weiß, wenn ihn der Nachbar beim Trainieren mit dem Teil sieht, setzt es eine Anzeige.

    Jetzt interessierts mich aber: Ich würde das mal so interpretieren, dass das Halsband ganz oben am Hals sitzen soll. Nach allem, was ich weiß, ist der Kehlkopf auch ziemlich weit oben. Bei den Würgern wird auch ständig argumentiert, dass sie den Kehlkopf quetschen würden. Entweder ich verstehe nicht, was mit hinter den Ohren gemeint ist, oder ich hab irgendwo anders einen Denkfehler...

    Als ich noch Hundesport gemacht habe, gehörte der Stachler genau dort hin.Ich weiß daher nicht, ob der jetzt aus welchen Gründen auch immer anders angelegt wird oder wie meinst du das mit den unterschiedlichen Meinungen?

    Direkt hinter den Ohren ist doch Kehle?

    Ich melde mich in diesem Thread jetz auch noch einmal.

    Zu Beginn des Threads war ich dem Stachler skeptisch gegenüber, und ich habe mehrmals interessiert nachgefragt, woraufhin mir ein hämisches "Wer erfolgreich trainieren will, trainiert mit Stachler oder mit noch schlimmeren Dingen" entgegengeklatscht ist. Sorry, an dem Punkt bin ich ausgestiegen.
    Übertretungen des österreichischen Tierschutzgesetzes (ja, ein Gesetz, keine Richtlinie, die sich jemand aus den Fingern gesogen hat!) wurden gerechtfertigt, weil man ja sonst ein paar Zentimeter nicht korrigieren kann.
    Sorry, aber in dem Moment ist der hohe Sport bei mir unten durch. Ich kenne Leute, die maximal Landesmeisterschaften bestritten haben, und die trainieren gesetzeskonform - alles darüber läuft für mich jetzt mal in der selben Kategorie wie Leute, die ihr Pferd barren. Kurzer, punktueller Schmerzreiz und das Vieh läuft wie geschmiert. Ja, jetzt werd ich polemisch.

    Wer sich nicht an die Gesetze halten kann, der braucht einen Sport nicht auszuführen.

    Entweder man erlaubt einen Stachler, dann haben ihn aber nicht nur die sauber arbeitenden 5%, sondern auch die 95% Idioten. Oder man erlaubt ihn nicht, dann ist er tierschutzwidrig. Und daran haben sich dann auch die 5% zu halten, ganz einfach. Wenn ein Sport nicht ohne Übertretung des Gesetzes funktioniert, dann stellt sich mir die Frage nach der Daseinsberechtigung. Und was Murmelchen da so schreibt, hört sich jetzt nicht nach Spaß an, eher nach ähnlichen Verhältnissen wie im hohen Dressursport bei den Pferden.