Bei manchen setzt ja auch ein Kopfkino mit was weiß ich für drakonischen Maßnahmen ein, wenn man von positiver Strafe spricht. Ein "SPINNST DU KOMPLETT?!!" in entsprechendem Tonfall ist aber auch eine positive Strafe, und bei vielen Hunden reicht sicher auch schon weniger, dass eine Äußerung des Besitzers als Strafe wirkt. Positive Strafe wird ja dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Verhalten weniger häufig auftreten lässt und ein unangenehmer Reiz zugefügt wird. Ein lauted "EY!" ist meinem Hund so unangenehm, dass er sein Verhalten abbricht, ergo positive Strafe. Ich für meinen Teil kann mir also nicht auf die Fahnen schreiben, nur mittels positiver Verstärkung und negativer Strafe zu trainieren und erziehen. Ich nutze also durchaus auch positive Strafe. Das bedeutet nicht, dass mein Hund jemals mit Wasserflaschen, Schepperdose oder gar Tele oder Stachelhalsband in Berührung gekommen ist.
Dagegen glauben andere, sie würden mit positiver Verstärkung trainieren, obwohl das überhaupt nicht der Fall ist. Ich erinnere mich an eine Diskussion aus dem Pferdebereich, man würde ja mit positiver Verstärkung trainieren, aber Leckerlis und dergleichen nicht einsetzen. Dass eine Trainingspause keine positive Verstärkung ist, sondern negative, wurde glaube ich nicht ganz verstanden. Und das Pferd will ich sehen, dem man rein über verbales Lob OHNE gleichzeitige Arbeit über Druck und Wegnahme von Druck etwas beibringt. (Nicht, dass ich gegen negative Verstärkung wäre, aber wenn man glaubt, man würde ja soooo positiv arbeiten, nur weil man gelegentlich mal "Fein!" sagt, hat man die Quadranten nicht so ganz verstanden.)