Wir mussten damals unseren Rüden unerwartet beim Tierarztbesuch direkt einschläfern lassen.
Er wurde uns so plötzlich aus dem Leben gerissen.. ja er war schon 13 Jahre alt aber damals hatte damit noch niemand gerechnet.
Die Trauer bei uns war von allen Seiten etwas anders. Alle hatten ihren Alltag um den Hund herum gebaut. Meine Schwester und ich die sich dann hauptsächlich nur noch um den Hund gekümmert hatte, hatten zu den festen Gassi und Fütterungszeiten keine Aufgabe mehr. Man hat sich bissel nutzlos gefühlt.
Meine Schwester ist dann teilweise die Gassistrecken ohne den Hund noch gelaufen.
Meine Mutter war zum Teil froh das kein Hund mehr da war, weil wegen Haushalt usw.
Ich habs dann nur 4 Wochen ohne Hund ausgehalten und es wurden dann sogar zwei Welpen.
Bei mir war das schlechte Gewissen dem alten Hund gegenüber da.
Wie konnte ich mir nur so schnell nach seinem Tod einen neuen Hund anschaffen? Hab ich ihn denn nicht geliebt das er so schnell ersetzt wurde?
Mit sowas habe ich mich damals gequält, aber es hat sich mit den neuen Hunden auch richtig angefühlt. Sie haben getröstet und abgelenkt, was nicht heißt das der alte Hund vergessen wurde. Nur ich kam besser mit der Trauer klar.
Deswegen kann ich es auch nachvollziehen das man ein schlechtes Gewissen dem verstorbenen Hund gegenüber hat und sich bewusst gegen oder für einen neuen Hund entschieden hat.
Wenn es sich für euch gut anfühlt dann soll es so sein. Es muss ja nicht direkt heißen das nie wieder ein Hund bei euch wohnen wird. Nur die Zeit ohne Hund kann man ja auch genießen ohne das der Hund vergessen wird. 