Das sehe ich ganz anders. Ich laufe viele Routen unangeleint mit Hund - auch alpine Steige. Ohne Leine ist es an einigen Stellen sicherer für alle.
Und so blöd es klingt, wenn mein Hund mich an einer ungünstigsten Stelle aus dem Gleichgewicht bringt und wir stürzen gemeinsam ab, kann ich im ungünstigsten Fall nicht mal mehr die Rettung informieren .
Wie ich erwähnte, wir vermeiden Klettersteige. Für mich klappt es prima, mit angeleintem Hund zu wandern. Ich kann mich an eine Situation erinnern, als ich vor Jahren mit einem nicht angeleintem Hund unterwegs war. Er ist an einer sehr steilen Stelle abgerutscht, konnte sich aber noch auf den Weg retten. Sonst wäre es böse ausgegangen…
Seitdem für mich nur noch mit Leine.
Ich finde, das ist sehr situations- und hundeabhängig.
Hundeabhängig:
Meine erste Hündin war eine Bergziege. Die hätte ich bedenkenlos auf Wegen frei laufen lassen, die ich selbst nur "angeleint" (=irgendwie gesichert) gehen würde. Dina dagegen ist meiner Ansicht nach (vielleicht auch nur im Kontrast zu Motte) ein Körperklaus. Sie ist tollpatschig, oft unsicher und geht dann sehr verkrampft. Sie kann zwar recht gut einschätzen, was sie sich zutrauen kann und was nicht aber ich habe sie trotzdem lieber an der Leine, wenn es nah am Hang ist. Und da rede ich nicht von alpinem Gelände sondern von harmlosem Mittelgebirge.
Situationsabhängig:
Ich bin im letzten Jahr auf einer Runde etwas vom Hauptweg ab am Hang gegangen. Mein erster Impuls war: Dina anleinen, damit ich sie wenigstens bremsen kann, wenn sie wegrutscht. 5 Schritte später habe ich sie wieder abgeleint, weil ich merkte, dass meine Sommerschuhe (war nie viel Profil drauf und davon nach 5 Jahren noch weniger übrig) recht rutschig auf dem trockenden, lockeren Boden waren. Der neue Gedanke: wenn ich wegrutsche und erst am nächsten Baum bremsen kann, muss ich meinen Hund nicht mitnehmen.