Beiträge von Selkie

    Mich stört die Unterscheidung privat/öffentlich.Als wäre "öffentlich" = scheißegal.

    Das hat so niemand gesagt. Es wurde zwar gesagt, dass privates Eigentum grundsätzlich nicht geeignet ist, aber niemand hat gesagt, dass alles öffentliche OK sei.

    Auch öffentliche Gebäude dürfen nicht bepinkelt werden. Auch Straßenbahnen und Busse nicht. Weder von außen noch von innen. Fahrradständer sind öffentlich und meiner Meinung nach auch dann völlig ungeeignet, wenn grad kein (privates) Rad drin steht.

    Bei Laternen und anderen Masten würde ich persönlich es nicht ganz so eng sehen (das ist eine der von mir schon mal erwähnten Grauzonen). Ich habe noch keinen Hund an irgendeinen Mast pinkeln lassen, aber wenn es passiert wäre es aus meiner Sicht kein Drama.

    Bei Grünflächen habe ich mehrere Unterscheidungskriterien:

    • erstens: ist es ein gepflegtes Beet oder eine Rabatte, dann ist es tabu. Dasselbe gilt für Kübelpflanzen und Hochbeete.
    • zweitens: ist es ein Vorgarten vor einem Haus (egal wie verwildert), ist es tabu. (Ausnahme: unser eigener Vorgarten)
    • drittens: Ist es eine augenscheinlich öffentliche Gras- oder Wildfläche ist es grundsätzlich OK.
    • viertens (= Ausnahme zu drittens): die Liegewiese am Spielplatz und ähnliche eindeutig ungeeignete Flächen sind keine Hundetoilette. Die Hecken rund um den Spielplatz dagegen sind aus anderem Grund mit Vorsicht zu genießen: die werden von Menschen gern als Notfalltoilette verwendet.

    Du hast allerdings in einem Punkt recht: auch die Gleichsetzung "privat = nicht OK" ist so nicht haltbar. Es gibt unglaublich viele Flächen die gleichzeitig privates Eigentum und öffentlich nutzbar sind: Wälder, Feldwege ... Die sind keineswegs alle tabu.

    Wenn es um eine Treppe im EFH geht, dann würde ich mir da mit einem 6 Monate alten Hund wenig Gedanken machen. So viele Stufen können das doch nicht sein? Der Hund muss natürlich annähernd vernünftig gehen.

    Viel mehr Sorgen würde ich mir darüber machen, wie das gehen soll, wenn der Hund mal verletzt oder einfach nur alt ist. Wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich jetzt schon überlegen, ob da z.B. eine Rampe angelegt werden kann und das auch mit dem jungen Hund schon üben.

    Hunde tauschen so ihre Nachrichten aus und es ist ok wenn er das tut da wo er das möchte.

    Den Gedanken finde ich sehr passend.
    Ja, Hunde tauschen so Nachrichten aus. Und ja, das ist OK und ein Hund soll auch die Möglichkeit haben, genau das zu tun. Aber doch nicht überall.

    Das ist im Prinzip wie beim Menschen: die tauschen auch Nachrichten aus. Auf alle möglichen und unmöglichen Arten. Und nun stelle ich mir vor, es sei OK, dass Menschen öffentlich sichtbare Nachrichten austauschen wo sie wollen. Dann werden Hauswände, parkende Autos und anderer Leute Vorgärten mit Plakaten zugeklebt oder mit Graffiti-Nachrichten besprüht. Ist das OK? Wen würde es nicht stören, wenn irgendjemand eine öffentliche "Nachricht" (edit: sowas wie ein Plakat) an sein Auto oder seine Haustür hängt?

    Es gibt für hundliche wie auch für menschlichte Nachrichten geeignete und weniger geeignete Orte. Und es gibt für beides Grauzonen, wo der Ort grundsätzlich nicht als "Plakatwand" taugt aber im Einzelfall OK sein kann.

    Ich denke, auch, wenn das da darauf beschränkt wurde, wieviele Wiederholungen ein Hund zum Erlernen von Neuem braucht, ist das nicht zu verallgemeinern.

    Genau da sehe ich noch ein ganz anderes Problem: ich kann nur sehr schwer vorstellen, dass Psychologen Intelligenz mit Lernfähigkeit verwechseln. Die Lernfähigkeit gehört zwar zu den kognitiven Leistungen eines Individuums, aber Lernfähigkeit allein reicht für Intelligenz nicht aus.

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    Ich muss da immer an einen uralten Studentenwitz denken: ein Medizinstudent und ein Physikstudent werden zum Prof bestellt. Der legt dem jeweils vor ihm stehenden Studenten ein Telefonbuch hin mit der Aufforderung zum Auswendiglernen.
    Der Medizinstudent fragt: bis wann?
    Der Physikstudent fragt: wozu?

    Ich habe schon immer in der Stadt gewohnt. In verschiedenen Städten.
    Noch nie hatte ich mehr als 500m Weg bis zur nächsten öffentlichen Grünfläche, wo der Hund problemlos machen kann. An einem Ort, wo es überhaupt kein Grün gibt, möchte ich nicht leben, egal ob mit oder ohne Hund.

    Erst im letzten Lebensjahr meiner alten Hündin kam es öfter vor, dass sie nach 20m gehen schon ganz dringend musste. Das war mir sehr unangenehm, denn auch wenn meine Hündin auf die Straße macht, wo es einfach nur zwischen den Steinen versickert - die 25 Rüden, die da später langlaufen, wollen das Bein heben und haben dann noch einen extra Anreiz.
    Meine Hündin war leicht, ich habe sie dann bis zur Wiese getragen, damit sowas nicht passiert. Wenn das nicht gegangen wäre, dann hätte ich mir wahrscheinlich eine große Wasserflasche zum "nachspülen" mitgenommen.

    Lasst ihr eure Hunde Dinge (den Gehorsam betreffend) entscheiden?

    Dinge die den Gehorsam betreffen sind die einzigen, bei denen mein Hund nicht entscheiden soll. In allen anderen Dingen hat mein Hund mindestens ein Veto-Recht.


    Also nicht, ob der Hund jetzt im Garten unterm Busch liegt oder lieber im kühlen Wohnzimmer, sondern im Umgang, wenn Besuch kommt, Hunde getroffen werden, wo Gassi lang gegangen wird, ob Befehle befolgt werden. Solche Dinge.
    Wie macht ihr das?

    Das sind keine wirklichen Gehorsamsbeispiele (außer dem letzten).

    Bei Besuch gilt es, die Wünsche von Besuch und Hund unter einen Hut zu bringen. Jeder hat das Recht, Kontakt abzulehnen oder zu wünschen, bei jedem zählt Ablehnung mehr als Wunsch. Das heißt: Wenn der Hund keinen Kontakt zum Besuch will, dann ist das eine Entscheidung die er in jedem Fall treffen darf (und die im Zweifel sogar ich für den Hund durchsetze).

    Wenn wir Hunde treffen, ist das sowieso der Kompetenzbereich des Hundes, der kann nämlich die anderen Hunde viel schneller und besser einschätzen als ich. Dieser Einschätzung vertraue ich immer. (Aber ich habe natürlich auch Veto-Recht. ;) )

    Ich hatte bisher selten den Fall, dass mein Hund sich einen Gassi-Weg explizit wünschte und da habe ich mich so gefreut, dass die damals schon recht alte Dame die große Runde gehen wollte, dass ich diesem Wunsch natürlich gefolgt bin. :D Einmal bin ich dem Wunsch nicht gefolgt: Der Hund (es war ein Tierheimhund, nicht meiner) wollte nicht in den Park, aber jeder andere Weg hätte längere Zeit über Straßen geführt. Aber der Hund hatte recht: jeder Straßengang wäre besser gewesen als das Hunde-Chaos, dass uns da im Park erwartete.

    Befehle ... das ist nun wieder komplex. Erst mal muss der Hund ja lernen, wass überhaupt ein "Befehl" ist. Und wenn ich das geschickt anstelle, dann ist der Hund sowieso der Meinung, dass es nichts tolleres auf der Welt gibt, als diesen Signalen Folge zu leisten. Für den Fall dass es doch mal was tolleres gibt, ist genau ein Befehl nicht verhandelbar: der Rückruf. Alles andere sind nette Tricks, bei denen der Hund mitentscheiden darf.

    Meine Hündin war z.B. nicht in der Lage sich im Wasser zu setzen (legen erst recht nicht). Sie liebte Wasser, aber ein "Sitz" im egal wie flachen Wasser entlockte ihr einen entsetzten Blick. Ich habe natürlich versucht sie von der Harmlosigkeit dieser Aktion zu überzeugen (damals war ich eh noch anders drauf, das war ganz am Anfang meiner Hundehalterzeit und ich hatte schlechte Ratgeber) aber schließlich ihre Entscheidung akzeptiert.

    Also: ja, auch bei "Befehlen" kann der Hund Entscheidungen treffen und an die gemeinsam ausgehandelten Regeln halte ich mich dann genauso wie ich es vom Hund erwarte.


    Ok, bei uns ist es so, sie entscheiden, meiner Entscheidung Folge zu leisten :lol: . Im Idealfall ;) .


    Also doch von unten definierte Hierarchie. ;)

    Zur Einheit Mensch/Hund:

    Ich hab es vorher schon geschrieben, ich sehe das Ganze hierarchisch.

    Da stellen sich für mich noch zwei Fragen:

    1.
    Sind deine Hierarchien von oben oder von unten her definiert?
    Hat der Entscheidungsträger die Führungskompetenz selbst an sich
    genommen oder wurde sie ihm von den anderen direkt oder indirekt
    übertragen? Ist der Entscheidungsträger derjenige der sich selbst an diese Position stellt oder werden seine Vorschläge von den anderen als die besten angesehen und deshalb übernommen?

    2.
    Sind deine Hierarchien stabil oder flexibel?
    Ist der Entscheidungsträger immer derselbe oder kann das wechseln? Was ist wenn in einer bestimmten Situation das Gruppenmitglied am untersten Ende der Hierarchie das kompetestente Individuum ist? Wird es dann situativ zum Entscheidungsträger oder sind die Machtstrukturen festgelegt?

    Aber gibt es Pointer in Lemon?
    Kenne nur dunkle Pointer... und wie gesagt, lt einigen ist das eine Mutation, kommt diese beim Pointer vor?

    Heißt sogar "zitronenfarben" und steht im Standard.

    Genetisch ist es ein simples rezessives Gelb.