Danke für die ausführliche Antwort @Sheltie-Power.
Also, das (muss manuell zitieren)„Bei der Angst bin ich auch eher auf der Schiene, daß man Angst nicht bestärken kann. Entweder hat man Angst, oder man hat keine Angst“.
...klingt logisch, aber hier schlummert glaube ich das Mißverständnis.
Das Missverständnis schlummert im Unterschied zwischen Emotion und Verhalten.
Ich kann ein Verhalten durch Verstärker festigen. Wenn ich den Hund ungewollt für das Pöbeln belohne, dann festige ich das Verhalten "bellen, knurren und in die Leine hüpfen". Ich festige nur das Verhalten - nicht die zugrundeliegende Emotion.
Ich kann durch einen positiven Verstärker aber niemals eine "negative" Emotion verstärken. Der Hund hat Angst - der Hund bekommt etwas Gutes (Trost, Streicheln, Leckerli ...). Das kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass der Hund das "Gute" nicht mehr als gut wahrnimmt, weil die Angst es überlagert hat. Es kann aber nie dazu führen, dass das "Gute" (egal ob Keks oder Streicheleinheit) die Angst verstärkt.
Es gab da mal einen sehr guten Text mit einer ausführlichen Erklärung ... ich geh mal suchen.
edit: der hier z.B. erklärt es schön: Angst durch Zuwendung verstärken?