Beiträge von Selkie

    Ich kannte mal eine Rentnerin, die nach dem Tod ihres Hundes keinen eigenen Hund mehr nehmen wollte aber auch nicht ganz ohne Hund sein wollte. Die war total glücklich, als sie eine Anzeige (ich weiß leider nicht wo) gefunden hat, dass jemand für seinen Hund eine Tagesbetreuung sucht. Aus 3 Bewerbern um den Teilzeit-Hundehalter-Job wurden letztlich 2 ausgewählt, die sich die Betreuung teilen.


    Kannst du dir so ein Modell vielleicht vorstellen?

    Ach so, die ganzen Labratonnen sind gar keine.


    ...
    Natürlich sind nicht alle Labradore Tonnen (wobei wenn ich schlanke treffe, sind es immer AL, aber ok). Aber dass es den Trend gibt, kann man doch nicht leugnen. Und da reicht mit auch 10%.


    Deine Kritik zielt offensichtlich auf die Hunde, die "tonnenförmig" sind ohne dabei fett zu sein? Wenn man sich aber mal die Geschichte des Labradors anschaut, muss einem doch klar werden, dass genau diese Hunde den für die klassische Arbeit des Labrador-Typs (= des Hundetyps aus dem die Rasse entstanden ist und der die Rasse maßgeblich geprägt hat) passenden Körperbau haben. Nicht fett, aber sehr kräftig gebaut und dabei nicht allzu groß. Kräftiger Brustkorb, dicke Muskelschicht und, ja, auch eine isolierende Fettschicht und kräftige, kurze Beine. Mir ist noch kein Labrador begegnet, der diese Tonnenform in übertriebenem Maß zeigt. Mir begegnen allerdings (zu) viele Hunde, denen diese Form eher angefüttert wurde als dass sie tatsächlich so gebaut wären.


    Ich persönlich bevorzuge ja die Optik und Beweglichkeit der schmalen Labradore aber mir ist bewusst, dass die nicht dem ursprünglichen Typ entsprechen. Und ich finde es ganz schlimm, wenn Labradore fett gefüttert werden um "Substanz" zeigen zu können. Aber ein schlanker und dabei "tonnenförmiger" Hund ist beim Labrador ganz sicher nicht das Ergebnis von irgenwelchen modernen Zuchtambitionen, das trifft eher auf die schmalen Flitzradore zu. ;)


    Wenn du also wünschst, dass nur noch (?) die schmalen gezüchtet werden, dann fällst du auf genau das herein, was an der Rassehundezucht so problematisch ist: eine Mode, eine aktuelle Wunschvorstellung, nach der in der Rassehundezucht dann wunschgemäß selektiert werden darf oder soll, ohne dabei hinzuschauen, ob es den Hunden wirklich entspricht. Solche Wünsche sind nicht die Lösung sie sind ein entscheidender Teil des Problems.

    Wenn man mögliche Tiere für Einkreuzungsprojekte natürlich als 'Rotz' bezeichnet, sagt das ja schon sehr viel darüber aus, wie man über die 'Reinrassigkeit' denkt...

    Niemand hat irgendein Tier als "Rotz" bezeichnet. Der "Rotz" heißt DCM, der "Rotz" bringt Hunde um - reinrassige genauso wie Mischlinge. Und solange niemand weiß, wo der "Rotz" (also die Krankheit) herkommt und wie er vererbt wird, ist das Einkreuzen tatsächlich ein Glücksspiel.


    Das Problem ist: wenn es überhaupt noch eine Chance für den Dobermann geben soll, dann wird man sich auf ein Glücksspiel einlassen müssen. Ein anderes Glücksspiel als das bisher gespielte.

    @AnnetteV
    Ne, DAS würde nicht funktionieren, weil man dann entweder noch enger gezüchtete Linien hätte oder keine passenden Deckpartner der gewünschten Richtung finden kann.


    Eine Öffnung funktioniert nur dann, wenn alle Beteiligten sich auf einen Kompromiss einigen können und mit dem Ergebnis zumindest leben können. Das dürfte eine der größten Hürden bei so einer Veränderung sein: die Menschen wollen keine Veränderung und wenn dann nur genau die Veränderung die sie sich schon lange heimlich gewünscht haben.

    Deine Beispiele zeigen sehr schön, wie neue Rassen im Schnelldurchlauf zu Konformität und damit zu genetischer Verarmung kommen und was das mit der Gesundheit der Hunde macht. Genau diese Beispiele zeigen, was passiert, wenn der Genpool durch fortlaufende Selektion auf wenige Merkmale immer enger wird. Bei diesen beiden Rassen musste es halt unglaublich schnell gehen und umso schneller kamen dann auch die Probleme.


    Die Kromfohrländer-Leute waren ja sogar mal stolz darauf (sind es vielleicht noch?), wie unglaublich schnell sie zu einem einheitlichen Erscheinungsbild kamen und die Zuchtbücher schließen konnten und dadurch erfolgreich die FCI-Anerkennung bekamen. Dass das nicht lange gut geht, hätte man eigentlich auch damals schon wissen müssen.


    Beide Beispiele zeigen im Zeitraffer was die genetische Verarmung anrichten kann. Und genau das gilt es für die älteren Rassen zu verhindern, denn in allen Rassen schreitet die genetische Verarmung voran, wenn auch zum Glück langsamer als bei den viel zu schnell reingezüchteten Neu-Kreationen.


    (Zu dem Problem mit den angeblich gesünderen Mischlingen mag ich jetzt gar nichts sagen, den darum geht es nicht. Es geht um Rassehundezucht.)

    Genau das steht eben nicht da drin.


    Gemäß der Urteilsbegründung reicht es, wenn das Gegenüber das Verhalten des Hundes als unkontrolliert und als Annäherung einstuft.


    Außerdem: Darf nun jeder, der die Anwesenheit eines Hundes als Störung empfindet, den HH anweisen seinen Hund anzuleinen?


    Erstmal grundsätzlich: ja, jeder darf dich bitten, deinen Hund anzuleinen. Wieso auch nicht? Es soll Menschen geben, die sogar vor angeleinten Hunden Angst haben, und wenn solche Menschen mich um irgendwas bitten, dann bricht mir echt nichts ab, dem nachzukommen. Ist mir viel lieber als wenn sie die Zähne zusammenbeißen bis es nicht mehr geht und dann für mich unvorhergesehen explodieren.


    Außerdem geht es hier nicht um irgendeine Situation irgendwo in Deutschland, es geht um einen konkreten Vorfall an einem konkreten Ort mit für diesen Ort geltenden Vorschriften. Der Ort wo das passiert ist hat offensichtlich eine Verordnung, die vorschreibt, dass Hunde immer dann angeleint werden müssen, wenn jemand in Sicht kommt. Nur weil es diese Verordnung gibt, konnte diese Urteilsbegründung zustande kommen. Wenn es in deiner Gegend keine solche Vorschrift gibt, dann greift da gar nichts von dem was im Urteil steht. Das ist ein Gerichtsurteil, entstanden aus den vor Ort geltenden rechtlichen Bedingungen, das ist kein neues Gesetz und daraus kann auch niemand ein neues Gesetz ableiten.


    Und drittens: wenn dein Hund ungewollt Kontakt zu einem anderen Menschen (oder dessen Hund) aufnimmt und dieser Mensch beim Versuch das zu verhindern zu Schaden kommt, dann haftest du sowieso immer. Das ist ein Schaden, der nur durch Anwesenheit deines Hundes verursacht wurde und da greift die Gefährdungshaftung. Das Urteil, dass der Hundehalter dem Jogger die Behandlungskosten ersetzen muss, wäre also ganz sicher überall in D genauso ausgefallen, nur dass die Begründung etwas anders ausgesehen hätte. Im vorliegenden Fall haben die Hundebesitzer eben nicht nur die Haftung zu tragen sondern hier ist sogar die Schuldfrage geklärt.

    Es gibt zwar keine Anschnallpflicht für Hunde, aber eine Sicherungspflicht. ;) Hund unangeschnallt auf der Rückbank geht nur, wenn du andere Maßnahmen zum Sichern ergreifst.


    Wenn mein Hund so mit dem Gurt umgehen würde, dann bekäme er entweder eine Box oder ich würde die Rückbank in alle Richtungen mit Gittern abgrenzen.

    Ich bin nicht sicher ob ich deinen Beitrag richtig verstehe. Mir erscheint das Vorgehen der AAH ziemlich vernünftig.


    Aussehen ist nicht komplett egal, aber die optischen Vorgaben beschränken sich auf wichtige Eigenschaften. Arbeitseigenschaften sind das wichtigste Kriterium direkt gefolgt von gesundheitlichen Fragen. Dass perfekt arbeitende Hunde mit (wahrscheinlich) vererbbaren gesundheitlichen Problemen (HD, Kryptorchismus) oder potentiell beeinträchtigenden Fehlern (Vor-/ Rückbiss) nicht zur Zucht eingesetzt werden ist doch absolut richtig.


    Das Verpaaren der Schläge untereinander ist nicht nur möglich, es ist in einigen Fällen sogar Pflicht. Einschränkungen für diese "Mischungen" gibt es ganau da, wo sie sinnvoll sind: Kuhhunde und Schafhunde sollten nicht miteiner vermischt werden, weil deren Arbeitseigenschaften unterschiedlich sind und bleiben sollen.


    Einkreuzung anderer Rassen ist meines Wissen gar nicht erwünscht. Mir fällt auch keine Rasse ein, die da zielführend sein könnte. Möglicherweise wird sowas sinnvoll, wenn es die passende Arbeit für die Altdeutschen mal gar nicht mehr gibt, aber soweit sind wir noch nicht.