Beiträge von Selkie

    Eine Entwicklungsphase ist nicht die „Schuld“ des Hundes. Das kann der ja nicht wegzaubern, genau so wenig wie der Halter.
    Aber das als Grund für ein Verhalten zu erkennen und dementsprechend zu reagieren, ist doch viel lösungsorientierter, als zu sagen „das kann nicht sein, als Welpe ging das doch auch?!“.

    Ich denke, das ist der springende Punkt.
    Man kann sich hinstellen und den Hund machen lassen - ist halt Pubertät. Oder man stellt sich hin und sichert, dass der Hund mit der Großbaustelle im Hirn und dem dicken "außer Betrieb"-Schild an beiden Ohren der Umwelt möglichst wenig zur Last fällt. In beiden Fällen akzeptiert der Halter, dass der Hund grad nicht anders kann, aber für die Umwelt macht es einen riesigen Unterschied. Vermutlich wird man bei den Haltern, die den letzteren Weg wählen, als Außenstehender nicht so viel von der Pubertät mitbekommen.

    Ich behaupte übrigens, dass die Grenzen zwischen Pubertät und Altersstarrsinn fließend sind. :p Auch beim Hund. :lol:

    Ich brauche Hilfe für ein Verzweiflungsgeschenk.

    Meine fast-Schwägerin ist für mich schwer zu beschenken. Aber ein Buch geht eigentlich immer. Eigentlich. Sie hat einen so ganz anderen Geschmack... Es muss ziemlich heile Welt sein, am besten ein wenig lustig; sie hat überhaupt keinen Nerv für Sachen, die sie "negativ" empfindet und sie ist wirklich sehr sensibel. Ich weiß, dass ihr Bridget Jones gefallen hat...

    Und ich möchte, dass es trotzdem ;) Literatur ist, wenn ich es verschenke.

    Ideen?

    @Bonadea
    Ich frage mich schon lange, wie ich jemals ohne Internet überleben konnte. ;)
    Aber diese Frage an einem Ort zu stellen, den es ohne Internet gar nicht geben würde, provoziert sofort mehrere Gegenfragen ... die Überlegung wo das hinführen könnte, macht mir grad einen Knoten ins Hirn. :ugly:

    Es war vieles nicht möglich ohne Internet. Ja: wir haben überlebt und das gar nicht mal schlecht. Aber warum soll man das Internet nicht nutzen, wo es doch nun mal da ist? Und wenn man es nutzt, warum auch dann nicht auch für das Trauern?

    @bordy : es gibt keine Rassen mehr ohne rassetypische Probleme. Alle haben irgendwo Erbkrankheiten, die erst durch Zucht die Chance hatten, sich so richtig zu verbreiten/ zu manifestieren.
    Fällt dir eine einzige erbgesunde Rasse ein?
    Vermutlich ist es schon der Versuch der Rassezucht an sich, der den Grundstein dafür legt und der Standard bzw. die Auslegungen davon geben dann den Rest.


    Das erinnert mich an die Aussage einer Heilpraktikerin, die behauptete, dass Pankreatitis in den letzten 5 Jahren massiv zugenommen hätte. Was sie dabei ignorierte: der cPLI-Test war zu dem Zeitpunkt als sie das sagte, ziemlich genau 5 Jahre lang auf dem Markt. Die Krankheit war also diagnostizierbar geworden und wurde deshalb natürlich sehr viel häufiger diagnostiziert als vorher.

    Genauso ist es mit der genetischen Gesundheit von Hunden (nicht nur Rassehunden). Wenn Hunde einfach krank werden sind sie halt krank geworden. Wenn man aber die Krankheit diagnostizieren bzw. genetische Probleme testen kann, dann erkennt man die Zusammenhänge und dann hat man natürlich auch immer rassetypische Probleme. Die Frage ist: wie geht man mit diesem Wissen um?

    Die beste Lösung ist: Offenheit. Aber Offenheit führt leider auch dazu, dass Otto-Normal-Mensch nur das Problem wahrnimmt. Der DSH ist ein gutes Beispiel. Die haben HD-Probleme von Anfang an offensiv angegangen, haben das Problem kommuniziert ... und das Ergebnis ist, dass bis heute der DSH als die ultimativ von HD geplagte Rasse gilt. Dass andere Rassen noch stärker betroffen sind, ist egal. Es ist der DSH, der anscheinend für alle Ewigkeit mit dieser Krankheit gleichgesetzt wird.


    Nur weil jetzt alles dokumentiert ist und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird, bedeutet es nicht, dass sich auch das Problem massiv verstärkt hat.

    So ist es.
    Aber in der Wahrnehmung der breiten Öffentlichkeit ist erst ein bekanntes und benennbares Problem überhaupt vorhanden. Vielleicht ist das einer der Gründe, warum in der Rassehundezucht leider nicht jedes bekannte Problem offen dokumentiert wird. Auch wenn das der einzig richtige Weg wäre.

    Wenn ich das hier richtig mitverfolgt habe, haben nur die allerwenigsten User ihre toten Tiere geknipst.Und selbst diese wenigen halten die Bilder dann privat.

    Von daher die Frage:
    Warum gibt es hier eine Grenze des Zeigbaren und bei FB nicht?

    Diese Grenze verläuft nicht zwischen hier und FB sondern zwischen Menschen. Es geht nicht um eine Grenze des Zeigbaren sondern um die Grenze des Zeigen-Wollens.

    Keiner der hier Schreibenden wollte Bilder seines toten Tieres zeigen. Aber es gibt offensichtlich Menschen, die das zeigen wollen. Es ist die Entscheidung des betreffenden Menschen, denn jeder hat das Recht auf seine individuelle Art zu trauern.

    Ich habe von meinem Empfinden
    geschrieben, dass wir Menschen hier in unserem Kulturkreis unter Umständen dazu neigen, Gefühle wegzudrücken und lieber über soziale Netzwerke agieren, anstatt innezuhalten und Dinge ankommen und sacken zu lassen.

    Ich möchte niemanden verurteilen, es war einfach als Gedankenanstoß gedacht.

    Ist das Teilen von Gefühlen im sozialen Netzwerk weniger echt? Ist das im sozialen Netzwerk eingestellte Bild weniger emotional? Und selbst wenn: ist es nicht völlig normal, dass man Gefühle auch mal auslagern und wegschieben muss, weil man sie in diesem Moment (noch) nicht aushalten kann?

    Man kann das auch genau andersrum sehen: der Wunsch, die toten Tiere (bzw. Bilder von ihnen) NICHT zu sehen, ist der Versuch, die Auseinandersetzung mit dem Tod zu vermeiden. Denn beim Menschen ist "anschauen" ein sehr häufiger Ausgangspunkt für eine Auseinandersetzung und wenn man den Tod gesehen hat, kann man ihn nicht mehr ignorieren.

    Ich bin wahrlich kein Freund der (a)sozialen Netzwerke aber gerade in diesem Punkt sehe ich einen möglichen Vorteil: ein Mensch, der sonst allein und verzweifelt zu Hause hocken würde, kann in dieser Situation seine Trauer mitteilen und sich Zuspruch von virtuellen Freunden holen. Wenn es diesem Menschen hilft, ein Bild des verstorbenen Tieres zu zeigen, dann ist es richtig.

    Dazu ein kleiner Einwurf: Kleiner Hund (Westimix) läuft ohne Leine aus seinem Grundstück, weil die Besitzerin Gassi gehen möchte. Just in dem Moment kommt ein Fußgänger vorbei und wird von dem kleinen Hund ins Bein gebissen. Eigentlich nichts hochdramatisches aber der Mann hat Angst, dass der Hund Tollwut hat und geht den offiziellen Weg übers Amt und Polizei. Der Hund ist nicht geimpft und somit kann der Tollwutverdacht nicht ausgeräumt werden, der Hund wird folglich eingeschläfert.

    Ich will meinem Tier auch nichts unnötiges reinpumpen aber bei der Tollwutimpfung sage ich mir, lieber gleich (ab 12. Woche) geimpft als nachher das Nachsehen zu haben.

    Nein, wenn der Hund einen Menschen gebissen hat, schützt ihn das sogar vor der Einschläferung:


    Einen Menschen gebissen haben ist im sowieso extrem unwahrscheinlichen Fall von Tollwut ein genauso sicherer Schutz vor Einschläferung wie die Impfung. ;)