Beiträge von Selkie

    Du wirst KEINEN Hund bei dreißig Grad im Schatten den ganzen Tag durch die Gegend hetzen können.


    Meine alte Hündin hätte mich am liebsten bei 30 Grad im Schatten den ganzen Tag durch die Gegend gehetzt. Die wollte laufen, sich dann ein wenig in die Sonne legen und später weiterlaufen. ;)

    Nur weil die Afrikaner so warmes Wetter nicht mögen, heißt das noch lange nicht, dass es allen Hunden so geht. ;) (Wir sind damals tatsächlich öfter mit einem Ridgeback unterwegs gewesen, der Unterschied war genauso auffallend wie verwirrend: der blonde Afrikaner wolle nur im Schatten liegen, die schwarze Promenadenmischung wollte am liebsten gar nicht liegen und wenn dann auf keinen Fall im Schatten. OK, mit 15 wollte sie dann auch gern mal liegen, aber immer noch ausschließlich in der Sonne.)

    Wenn der Mensch im Sommer gern wandern geht, dann finde ich es vernünftig, einen Hund auszusuchen, der das mit großer Wahrscheinlichkeit mitmacht (edit: natürlich soll es nicht das einzige Kriterium sein, aber es ist ein Kriterium, wenn der Hund im Urlaub dabei sein soll). Allerdings ist das immer ein Glücksspiel (meine jetzige Hündin ist deutlich wetterempfindlicher als ich erwartet hätte) und die zuletzt genannten Rassen sehe ich da nicht wirklich:

    Was würdet ihr bei einem Schweizer, Appenzeller Sennenhund oder Chesapeake bay Retriever sagen?

    Die Schweizer kenne ich eher als Sommermuffel, beim Chessie kann ich mir auch eher vorstellen, dass der es kühler mag (wobei ich den nur theoretisch kenne).

    Das klang aber für mich hier ganz ganz anders

    Das hat sich dann mit Beispielen älterer Hunde, die immer noch ordentlich Leistung bringen, hochgeschaukelt. Deshalb bin ich ja zum Ausgangspunkt zurückgegangen: Ein Mops, der mit 10 Jahren aus gesundheitlichen Gründen (Spondylose) nicht mehr täglich mehrstündig Gassi gehen will und trotzdem als ein fittes Exemplar seiner Rasse beschrieben wurde. Und das würde ich auf jeden anderen Hund übertragen: ein Hund im letzten Lebensdrittel muss nicht die gleiche Leistung bringen wie der 4jährige. Aber wenn er nicht mehr in der Lage ist, seine alltägliche Leistung zu bringen, dann bin ich geneigt, diesen Hund nicht als besonders fittes Exemplar der Art anzusehen.

    Ich halte es übrigens für durchaus realistisch, dass dieser Hund für seine Rasse überdurchschnittlich fit ist. Das ist ja das Problem mit den Qualzuchten.

    Mir wäre persönlich relativ neu, dass bei Untersuchungen zum Lebensalter das Menschen früher erreicht haben die Kindersterblichkeit mit einbezogen wurde - ...

    Walter Krämer hat in einem Vortrag genau das beschrieben und sinngemäß gesagt: wer die ersten 5 Jahre überlebt hat, hatte vor 500 Jahren nahezu die gleichen Chancen 100 zu werden wie heute.

    Ich kann nur darauf vertrauen, dass der Inhaber des einzigen Statistik-Lehrstuhls in D seine Zahlen überprüft.

    Ich habe Blutflecken immer mit kaltem (maximal handwarmem) Wasser entfernt. Je wärmer das Wasser, umso größer die Gefahr, dass das Eiweiß im Blut gerinnt und dann hat man keine Chance mehr. Aus demselben Grund sollte man die Flecken so schnell wie möglich entfernen.

    zu spät für edit: es ging auch nicht um sportliche Höchstleistungen sondern um tägliches ausgiebiges Gassiegehen.

    Niemand verlangt Höchstleistungen. Die größte körperliche Leistungsfähigkeit ist überschritten, das ist völlig normal. Aber in dem Fall wurde beschrieben, dass der (als fit geltende) Mops mit 10 Jahren eine Alltagsleistung nicht erbringen kann.

    Mal im Vergleich wildlebende Caniden - Wölfe werden (je nach dem Wo..) meistens 6-8 Jahre alt. Will heißen, ab da treten Alterungserscheinungen auf, die dazu führen das sie wildlebend aussortiert werden.

    Woher stammen die Zahlen?
    Ich kenne diese Zahl als Durchschnittswert. Und das bedeutet: die etwa 50% Welpen- und Jungwolfsterblichkeit ist da eingerechnet. Ein Wolf, der die ersten zwei Jahre überlebt, hat dann gute Chancen 10-14 Jahre alt zu werden (und das ist die Lebenserwartung, die z.B. Mech für amerikanische Wölfe angibt und die auch bei den Lausitzer Wölfen beobachtet wurde).

    Davon abgesehen: höhere Lebenserwartung ist ein typisches Merkmal der Domestikation. Wenn vor 500 Jahren die Menschen eine durchschnittliche Lebenserwartung von 40 Jahren hatten, dann heißt das nicht, dass es für 40- oder 50jährige völlig normal ist, nicht mehr leistungsfähig zu sein. Das war es nicht mal vor 500 Jahren denn auch da war Lebenserwartung ein Durchschnittswert und die Kindersterblichkeit dermaßen hoch, dass sie diesen Durchschnittswert stark beeinflusste. Es ist ein Irrglaube, dass durchschnittliche Lebenserwartung quasi identisch ist mit dem zu erreichenden Höchstalter.


    Da braucht man jetzt nicht so tun als wäre ein 10 jähriger großer Hund der nicht mehr voll Leistungsfähig ist, was ganz furchtbares.


    Nun ist die Frage, was ein großer Hund ist. Ich finde es völlig normal, dass große Hunde schneller altern als kleine und mittelgroße. Aber die wirklich großen Hunde sind mit 10 schon jenseits von "nicht mehr voll leistungsfähig", die gelten dann als sehr alt. Und ich persönlich finde es ziemlich traurig, dass ein domestiziertes Tier im Gegensatz zur eigentlich üblichen Tendenz eine zum Teil geringere Lebenserwartung hat als die Wildform.

    Außerdem ging es am Anfang der Diskussion um das Alter keineswegs um einen großen Hund. Es ging um einen Mops:

    Diesen Hund - der mit 10 Jahren schon nicht mehr recht laufen mag und Spondylose hat, dazu eine platte Nase mit winzigen Nasenlöchern und Atemgeräusche macht - würde ich auf keinen Fall als fit bezeichnen.
    Man ist beim Mops so krasse Sachen gewöhnt, dass einem sowas dann schon positiv auffällt? Das ist doch schrecklich.

    Sodele, falls es jemanden doch interessieren sollte: wir sind also seit Karfreitag in Grossbritannien. Alles wie immer, ausser vielleicht: diesmal war man dem Hund gegenüber (noch) gleichgültiger, als alle Male zuvor.

    Die Einreise nach GB ändert sich ja auch nicht. Die Rückreisebedingungen ändern sich und auch das nur dann, wenn es einen No-Deal-Brexit gibt.

    Deine Erfahrung sind also für den hier diskutierten Fall völlig irrelevant. Denn noch ist GB Mitglied der EU und noch hoffen alle auf eine vernünftige Lösung.



    Titern macht vielleicht Sinn, um alle Eventualitäten auszuschliessen, wenn der Hund wirklich unbedingt und kategorisch mit muss. Ansonsten kann man das wohl machen, wird aber wahrscheinlich weiterhin unnötig bleiben.

    Das ist die Hoffnung. Und die stirbt bekanntlich zuletzt. ;)

    Naja, dafür gibt es ja Rassebeschreibungen, die innerhalb gewisser Spielräume zutreffend sind. Wenn man die aufmerksam und kritisch liest weis man schon was auf einen zukommt.

    Das ist der wichtige Satz: Beschreibungen aufmerksam und kritisch lesen. Das gilt nicht nur für Rassebeschreibungen sondern auch für die Beschreibungen beim Tierschutzhund. ;)

    Es gibt Sachen, die können die Mitarbeiter des Tierheims oder der Orga einfach nicht wissen. Ich persönlich kenne kein Tierheim das Aussagen über solche Details macht, die mehr beinhalten als "darüber hat sich noch keiner beschwert".

    Bei meiner jetzigen Hündin war das so. Ich habe nachgefragt, ob ein Alleinbleib-Problem bekannt ist. Die Antwort war: Nein, davon wissen wir nichts, das war wohl kein bisher Problem. Die Hündin hat ein Alleinbleib-Problem. War also die Beschreibung falsch oder die Hoffnung vergebens? ;) Ich muss allerdings sagen, dass bei dieser Hündin die Tierheim-Beschreibung tatsächlich nur bedingt zutraf. Der Hund ist nicht halb so kompliziert, nicht halb so hibbelig und nicht halb so hyperaktiv wie die Beschreibung vermuten ließ. ;)

    Bei meiner ersten Hündin war die Beschreibung naturgemäß sehr kurz, denn sie war ja nur ein paar Tage im Tierheim. Die Aussage war: "Wir können noch nicht viel sagen, aber bisher ist sie eine ganz Liebe." Das stimmte genau: mit Menschen war sie der liebste Hund der Welt.

    Ich möchte aber noch mal erwähnen, was schon mehrfach gesagt wurde: wenn man auf bestimmte Eigenschaften angewiesen ist, erst recht wenn es um Kinder geht, sollte man nie einen Hund aufnehmen, den man nicht kennenlernen konnte. Auf keinen Fall. Einen erwachsenen Hund gern (würde ich sogar dem Welpen vorziehen) aber niemals ohne (mehrfaches) Kennenlernen. Gerade wenn es um Auslandshunde geht, muss man davon ausgehen, dass die Beschreibung nur für die dortige Situation gilt und in einer anderen Umgebung auch das Verhalten des Hundes ganz anders sein kann. Also auch wenn die Beschreibung des Hundes zu 100% mit seinem bisherigen Verhalten übereinstimmt kann es in so einem Fall passieren, dass der Hund sich nach dem Umzug zu 100% anders verhält.