Beiträge von Selkie

    Das stimmt nur fast. Richtig ist: Avermectine werden bei Hunden selten eingesetzt. Aber: das Wirkprinzip ist bei Avermectinen und Milbemycinen identisch und letztere werden bei Hunden häufig eingesetzt.

    Bonadea

    Danke für den Link. Bei nicht weiter differenzierten 6-60% bleibt allerdings viel Platz für verschiedene Interpretationen. Ich hoffe im Text steht da noch genaueres, das lese ich später.


    Zur Eingangsfrage: ich vermute dass es absolut nicht praktikabel ist, nur einzelne Welpen zu entwurmen oder nicht zu entwurmen. Entweder alle oder keiner. Das gilt sowohl für den Fall, dass man "prophylaktisch" entwurmt, als auch für den - vermutlich theoretischen - Fall, dass die Welpen eines Züchters nur nach Diagnose entwurmt werden. Außerdem wird kein Züchter auf Käuferwunsch von einem Vorgehen abweichen, von dem er selbst überzeugt ist. Das wäre höchst unglaubwürdig und nicht seriös. Wenn aber ein Züchter selbst überzeugt ist, nur nach Befund entwurmen zu wollen, dann wird die Frage (für mich) sinnvoll.

    Ich frage mich, ob Wurmbefall beim Welpen tatsächlich so symptomlos verläuft, dass man es erst entdeckt, wenn es quasi "zu spät" ist. Einerseits wird betont, dass Wurmbefall beim Welpen so furchtbare Folgen hat. Andererseits ist man überzeugt, dass es vor diesen furchtbaren Folgen keine erkennbaren Symptome einer Wurminfektion gibt. Ist das so? Zeigen Welpen ganz lange gar nichts und sind dann plötzlich totkrank oder zumindest irreversibel unterentwickelt? Ich kann mir das nur schwer vorstellen. Ich bin allerdings auch nicht sicher, ob sich das überhaupt jemand vorstellen kann bzw. ob man die frühen Symptome einigermaßen zuverlässig erkennen kann, denn es gilt ja schon seit einigen Jahrzenten, dass "entwurmt und geimpft" quasi das grundlegendste Qualitätsmerkmal für Züchter ist, so dass es wohl kaum noch Erfahrungen damit gibt, wie oft problematische Wurminfektionen beim Welpen auftreten und wie gut oder schlecht die erkennbar sind.

    Und dann stellt sich die Frage, ob es vertretbar ist, das einfach mal auszuprobieren.

    Technische Geräte machen Geräusche die von Menschen wenig bis gar nicht wahrgenommen werden, weil sie entweder zu hoch oder zu tief sind. Ich halte es für sehr gut möglich, dass dein Hund auf sowas heftiger reagiert, wenn er direkt neben der potentiellen Geräuschquelle liegt und nicht erkennbar reagiert wenn er ein paar Meter weiter weg liegt.

    Ich würde aber die möglichen medizinischen Probleme trotzdem im Auge behalten und das insgesamt gut beobachten und ggf. lieber einmal zu viel zum TA als einmal zu wenig.

    Eine bemerkenswerte Fehlleistung:

    Als ich gestern beim Morgengassi die Runde ums Stadion herum ging, stand an der Schwimmhalle ein Kleintransporter, bei dem an der Seite in wirklich riesengroßen und unübersehbaren Lettern "Schweißwagen" aufgedruckt war. Ich sah das und dachte "Häh?". Ich las es noch mal und dachte "HÄH?!". Ich las es ein drittes mal und überlegte ernsthaft, was die Schwimmhalle wohl für Probleme hat ...


    Dann sah ich endlich das erste "w". Riesengroß und unübersehbar. |)

    Das dauert also noch. Das einzige was sie beruhigen würde, wäre wenn ich sie durch die Gegend tragen würde. Nach dem Absetzen schafft sie ihre Meisterleistungen. (aber zu lang und zu schwer um das als Konzept zu verwenden.

    Ist vielleicht eine Schnapsidee, aber ganz spontan dachte ich: ob ein Jogger (= Wagen für den Hund) vielleicht ähnlich wirken würde?

    Dann könntest du sie in ihrer sicheren Höhle aus der städtischen Gefahrenzone herausfahren und in ruhigerer Umgebung kann sie dann selber laufen.

    Also laut meiner Erinnerung ging es nicht um Durchfall sondern ob Wurmkuren schädlich auf die Darmflora wirken können. Und das kann eigentlich nicht sein, weil sie nicht auf Bakterien wirken.

    Das würde stimmen, wenn die Darmflora ausschließlich aus Bakterien bestehen würde. Tut sie aber nicht. Auch Eukaryoten gehören zur gesunden Darmflora und einer von 3 üblichen Wirkstoffen von Wurmkuren wirkt gegen Eukaryoten: Fenbendazol (z.B. Panacur) wird gegen Giardien eingesetzt.

    Der Einfluss mag gering sein (zumal die Einzeller echte Überlebenskünstler sind) und ich will keineswegs den vernünftigen Einsatz von Wurmkuren in Frage stellen. Aber ich bin nicht überzeugt, dass Fenbendazol mit dem unglaublich breiten Wirkspektrum ausgerechnet vor den nützlichen Einzellern halt machen soll.

    Hier wird ja immer wieder gesagt, dass die Wurmkuren das nicht auslösen könnten.

    Wer sagt sowas? :shocked: In allen mir bekannten Packungsbeilagen steht u.a. Durchfall als mögliche Nebenwirkung.

    Z.B.:

    Im Zusammenhang mit der Entwurmung kann es gelegentlich zu Erbrechen oder leichtem Durchfall kommen.

    In sehr seltenen Fällen können beim Hund allergische Reaktionen auftreten.

    Nach der Behandlung von Hunden mit Milbemax® konnten in sehr seltenen Fällen systemische Symptome (wie Lethargie), neurologische Symptome (wieMuskelzittern und Ataxie) und/oder gastrointestinale Symptome (wie Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit und Speicheln) beobachtet werden.

    Ich muss zugeben, dass ich noch nichts von Toni Morrison, der Literaturnobelpreisträgerin, die heute gestorben ist, gelesen habe.

    Vielleicht hat jemand in dieser Hinsicht mehr Erfahrung und kann erzählen, wie er z.B. ihre Hauptwerke „Menschenkind“, „Gnade“, „Sehr blaue Augen“ fand und was zu empfehlen ist.

    Ich kenne "Menschenkind" und "Sehr blaue Augen" sowie "Jazz", allerdings alles im Original.

    Kann ich alle empfehlen.

    Ganz von außen betrachtet:

    Und ich gehöre auch zu den Hundeführern, die - wenn was wirklich kacke war - den Hund im Ziel auch mal nicht feiert. Da stirbt der auch nicht von ... wenn der da sein eigenes Ding macht, dann gibts halt mal keine Superbelohnung im Ziel.

    Wobei man dann zumindest ein sehr gutes Gefühl dafür braucht, was wirklich am Hund gescheitert ist (und selbst da würde ich mich fragen, was das eigentlich grundlegende Problem ist und warum der Hund etwas absichtlich falsch macht). Joey z.B. fängt an zu fiddlen im Parcours, wenn man so will, wenn Frank sehr angespannt ist. Die müssen an Turnier-Situationen noch immer arbeiten. Bei Faye merke ich auch sofort, wenn ich nicht gut drauf bin.

    Und es muss ja einen Grund haben, warum es im Training -immer- klappt, aber im Turnier macht der Hund es (absichtlich?) falsch. Und wenn der Hund es im Training schon nicht sicher kann, kann man es ihm im Turnier auf fremdem Platz mit der Kulisse und aufgeregtem Menschen an seiner Seite eh nicht vorwerfen.

    So wie ich das verstehe, geht es gar nicht um "absichtlich" falsch gemachtes. Es geht darum, dass man Fehler nicht belohnt.


    Die Lernpsychologie wird doch beim Turnier nicht abgeschaltet. Wenn der Hund plötzlich für Fehler den Jackpot kriegt, dann ist der Hund bestenfalls verwirrt. Schlimmstenfalls lernt er spontan: in dieser Situation muss ich den Fehler machen und dann gibt es den Jackpot. So kann man sich einen Hund herantrainieren, der wirklich im Training immer alles richtig macht und im Turnier dann die Fehler macht, weil der Mensch ihm beigebracht hat, dass ein bestimmtes Verhalten im Training nicht zum Erfolg führt, aber dasselbe Verhalten im Turnier die Superbelohnung einbringt.