Beiträge von Selkie

    Was macht ihr HH, wenn ein Radfahrer sich "ordnungsgemäß" durch Klingeln in vernünftiger Entfernung ankündigt?

    Hund zu euch rufen? Hund Kommando geben, dass er da, wo er sich gerade befindet, stehen bleibt? Oder noch was anderes?

    Das hängt davon ab. Wie ist die Situation insgesamt, kann der Hund den Weg verlassen oder nicht, ist ausreichend Platz um den Hund auf dem Weg zu stoppen, ist überhaupt ausreichend Platz auf dem Weg für mich, Hund und Radfahrer usw. usf.. Vom Erziehungsstand des Hundes hängt es auch ab. Wenn der Hund überhaupt erst den Abruf beherrscht, dann kann ich den Hund nur ranrufen. Wenn der Hund auf Entfernung geschickt werden kann, habe ich mehr Möglichkeiten. Am kompliziertesten ist es, wenn der Hund noch gar nichts kann und an einer langen Leine hängt. Dann muss ich nicht nur mich und den Hund sondern auch noch die Leine einsortieren.

    Ist der Hund z.B. grad irgendwo in der Wiese, wird er dort gestoppt und hingesetzt. Ist der Hund am Weg, wird er entweder rangerufen oder (wenn möglich) vom Weg runtergeschickt und auch hingesetzt. Muss ich den Hund zu mir rufen, gehe ich schnell auf die Wegseite, wo der Hund grad ist, um es dem Radfahrer leichter zu machen - so kann der vorbeifahren, auch wenn der Hund nicht in Blitzgeschwindigkeit bei mir ankommt.

    Die meisten Begegnungen habe ich auf engen Wegen im Wald (einfach deshalb, weil ich da am meisten unterwegs bin), da suche ich mir fix eine Stelle wo ich relativ bequem einen Schritt vom Weg runter kann. Mein Hund ist da eh höchstens 5m von mir entfernt, da ist die auch immer schnell genug bei mir. Zu 90% höre ich die Radfahrer da schon lange bevor sie mich sehen und hab deshalb schon Zeit, eine geeignete Stelle zu erreichen und Hund samt Leine einzusammeln.

    Die meisten Feldwege sind Privatland und für Fremdfahrzeuge gesperrt. Auch Fahrräder sind Fahrzeuge und dürften dort gar nicht fahren.

    Die meisten Feldwege sind für Kfz gesperrt, nicht für Fahrräder. ;)

    Gemäß §1 StVO ist Vorsicht und Rücksichtnahme oberstes Gebot. Das gilt für jeden und überall im öffentlichen Verkehrsraum.

    Stimmt. Es gilt für Radfahrer genauso wie für Reiter, Wanderer und Gassigänger. Dummerweise gibt es in jeder dieser Gruppen Deppen. Ich kann nur aufpassen, dass ich so selten wie möglich zu den Deppen gehöre (manchmal penne ich auch einfach und kann mich dann nur noch entschuldigen).

    Es ist allgemein bekannt, dass Hunde allergisch auf Radfahrer reagieren können.

    Es ist auch allgemein bekannt, dass Hundebesitzer für ihre Hunde verantwortlich sind. Wenn mein Hund allergisch auf Radfahrer, andere Hunde, schreiende Kinder oder irgendeinen anderen normalen Umweltreiz reagiert, dann habe ich als Hundebesitzer die Pflicht, besonders gut aufzupassen.

    Hat der hier erwähnte Radfahrer nicht rücksichtslos und grob fahrlässig gehandelt ...

    Rücksichtslos - vielleicht. Grob fahrlässig - möglicherweise.

    Es kann aber auch einfach sein, dass er der Meinung war, dass so ein 2-3m breiter Feldweg ausreichend Platz zum vorbeifahren bietet und der Hund dann doch auf ihn zu hüpfte. Wir wissen es nicht.

    ... und ist er dann nicht in der Kausalkette für alle Folgen allein verantwortlich?

    NEIN.

    Wenn der Radfahrer einen Fehler macht, dann ist er für genau diesen einen Fehler verantwortlich. Er ist dann vielleicht mit(!)verantwortlich für die erste (Schreck?)Reaktion des Hundes. Aber er ist keineswegs für alles folgende verantwortlich.

    Viele Grüße auch aus dem grünen Herzen Deutschlands, wo die Radfahrer idR sehr freundlich auf rücksichtsvolle Hundebesitzer reagieren. :smile:

    Ich weiß nicht genau, ob sich an der rechtlichen Lage in D was geändert hat. Scooter (unelektrische jedenfalls) waren da, meines Wissens nach, als "Spielzeug" eingeordnet, nicht als Fahrrad.

    Es hat sich nichts an der rechtlichen Lage geändert. Ein Scooter ohne Motor ist ein Spielzeug, ein Scooter mit Motor ist ein Kraftfahrzeug. Entscheidend ist der primäre Antrieb: Wenn es ohne Zutun irgendwelcher Muskeln fährt, dann ist es ein Kfz.

    E-Scooter sind Kraftfahrzeuge. Also darf theoretisch kein Hund vom E-Scooter aus geführt werden. (§28.1 StVO : "Es ist verboten, Tiere von Kraftfahrzeugen aus zu führen.")

    (E-Bikes sind auch Kfz. Du meinst wahrscheinlich Pedelecs. Die funktionieren nicht ohne Muskelkraft, sind demnach keine Kfz sondern Fahrräder.)

    Aber.

    Theorie und Praxis dürften in diesem Fall weit auseinanderklaffen und die Grauzone ist in dem Bereich sehr breit. Hier in der Stadt z.B. dürfen die E-Scooter sogar durch die Fußgängerzone fahren, auch da wo nicht mal Fahrräder erlaubt sind. Da Scooter ja auf 20km/h begrenzt sind, werden die vermutlich ähnlich angesehen wie Elektro-Rollstühle und diese Senioren-Fahrzeuge, die eigentlich auch Kfz sind aber allgemein als "Gehhilfe" akzeptiert werden. Wenn man von solchen Fahrzeugen aus keinen Hund führen darf, dann könnten manche Leute gar nicht mit ihren Hunden rausgehen.

    Soll heißen: ich würd's einfach machen. ;)

    Ich hab auch eine Frage.

    Meine Hündin brummt in letzter Zeit auffällig viel. Nicht knurren, sondern so wie manche Menschen beim Strecken.
    Das Brummen kommt meistens, wenn sie die Position wechselt oder aufsteht und sich streckt.

    Die Schwarz-Weiße ist ein Kaputti (Gelenke) und ich bin sehr unschlüssig ob das ein (neues) Anzeichen für Schmerzen ist.

    Es kann eine Schmerzäußerung sein. Kann aber auch einfach nur eine Marotte sein.

    Mein TA hat damals eine "diagnostische Behandlung" vorgeschlagen - der Hund bekam über 3 Tage ordentlich hoch dosiere Schmerzmittel. Mein Hund hat weitergebrummt, auch nach Wechsel des Schmerzmittels. Nachdem es keine anderen Anzeichen gab, haben wir (der TA und ich) dann beschlossen, dass es wohl keine Schmerzäußerung ist. Ich habe es schlussendlich sogar als "Wohlfühlbrummen" bezeichnet, weil es vor allem dann auftrat, wenn sie sich tief in ihre Kuschelkissen einmummelte.

    Dennoch: ich würde es abklären.

    Das ist schon fest eingeplant, aber ich hab es noch nicht.

    Allerdings würde ich trotzdem ohne Buchkauf aus deinem Laden laufen. Der Autor ist ja auch englischsprachig und wenn ich kann, les ich immer das Original. Waterstone freut sich schon auf meinen nächsten virtuellen Besuch ...

    Ich habe mich da gerade etwas umgeschaut... bin ich doof oder kostet der Versand nach Deutschland 11 Pfund?

    Ja, Versand ist teuer. Dafür hab ich den Kobo, E-Book-Versand ist kostenlos. ;)

    (edit: ich ich bestelle vor allem deshalb bei Waterstone, weil ich noch Geld auf einem Konto bei der Bank of Scotland liegen habe und das möglichst vor dem Brexit noch leerkaufen will. Ansonsten lohnt das nur selten.)

    verschlinge etwas zum "einfach-nur-weglesen". :)

    "Tagebuch eines Buchhändlers"!!:lol:;)

    Das ist schon fest eingeplant, aber ich hab es noch nicht.

    Allerdings würde ich trotzdem ohne Buchkauf aus deinem Laden laufen. Der Autor ist ja auch englischsprachig und wenn ich kann, les ich immer das Original. Waterstone freut sich schon auf meinen nächsten virtuellen Besuch ...

    Ein bischen mystisch bleibe ich: Sophie Moss' Selkie-Trilogie. Wenn der zweite Teil so weiter macht wie der erste, ist das mit der Erholung allerdings fraglich. |) Es ist aber trotz möglicherweise dramatischem Hintergrund definitiv leichtere Lektüre als AM Hurley.

    Ob Tonto (der übrigens der jüngere Bruder ist) tatsächlich Theologie studiert hat, wird doch gar nicht erwähnt. Und auch Hanni kann nicht genau das geworden sein, was die Mutter sich gewünscht hatte - schließlich wissen wir von Anfang an, dass er Frau und Kinder hat.

    Ich bin jetzt durch und ich bin froh, dass am Ende immer noch viel mehr Fragen offen bleiben als beantwortet werden. Ich hatte allerdings keine Unterhaltungslektüre erwartet. Mich hat auch das ganze religiöse Gedöns kein bischen gestört, ich habe es eher als den Hintergrund einer gelungenen vielschichtigen Erzählung wahrgenommen: ein Anachronismus, der nur so lange funktioniert, wie er jeden Kontakt zur realen Welt vermeidet. Immerhin sind Katholiken in England zwar häufiger als man annehmen sollte, aber sie sind aus historischen Gründen eine lange Zeit versteckt lebende Minderheit. Ich glaube, diese Sichtweise macht auch die ansonsten wirklich elend lange Beschreibung des Spaziergangs vom verstorbenen Pfarrer sinnvoll.

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    Da ist das ganze noch mal eingedampft: er verlässt die vermeintliche Sicherheit des österlichen Rückzugsortes und erlebt eigentlich nicht viel, aber dieses "nicht viel" zerstört seinen anachronistischen Glauben. Dass diese Zerstörung beim nächsten Besuch dieses Ortes (den man auch als Versuch der Rettung dieser geradezu mittelalterlich anmutenden Glaubensstruktur ansehen kann) auch an anderen Stellen wirksam wird, wurde ja schon gezeigt. Allerdings sind die Gegenspieler (die quasi satanistischen drei Einheimischen) nicht minder anachronistisch.

    Auf der psychologischen Ebene bin ich immer noch der Ansicht, dass die Erzählperspektive nicht wirklich dem "gesunden" Kind zugeordnet wurde. Als am Ende die Notiz des Psychologen erwähnt wurde, hat mich das nur in meiner Ansicht bestätigt: Es hab ein paar wenige Stellen im Buch, an denen das Alter von Tonto zum Zeitpunkt dieser letzten Fahrt erkennbar wurde und jedesmal war ich erstaunt, dass der Junge da schon 16 gewesen sein muss. Aber ich hatte beim Lesen immer den Eindruck, dass der Erzähler ein allerhöchstens 12jähriges Kind ist (also so alt wie er bei der vorigen Fahrt noch mit dem alten Pfarrer war).

    Irgendjemand hat weiter vorn versucht, das Buch einzuordnen. Wenn ich dem ein Label geben müsste, dann wäre es "magischer Realismus". Das greift für mich noch am besten, aber wie jedes Label wird es dem Ganzen natürlich nicht gerecht. Denn gleichzeitig ist es ein quasi negativer Entwicklungsroman oder so. Für mich macht das den Reiz aus, ich habe das wirklich gern gelesen und werde auf jeden Fall auch "Devils Day" lesen.

    Aber vorher mach ich Pause von der christlichen Düsternis und verschlinge etwas zum "einfach-nur-weglesen". :)

    Ich frage mich, ob bei einer Entwurmung nur Würmer getötet werden die sich momentan im Verdauungstrackt befinden? Eventuell werden Würmer/Larven die sich durch den Körper der Mutter zu den Welpen/Zitzen bewegen ebenfalls nicht erfasst, da sie sich nicht im Verdauungstrackt befinden, weiß da jemand was?

    Mittel die auch gegen Lungenwürmer oder Herzwürmer wirken, müssen systemisch (im ganzen Körper) wirken, denn diese Parasiten leben nicht im Darm.

    Das gehört meines Erachtens zu den nicht ganz stimmigen Aussagen rund um die Entwurmung: einerseits wird behauptet, dass Mittel wie Milbemax gegen Nematoden-Larven wirken (Packungsbeilage Punkt 5.1), andererseits wird gesagt, dass die im Gewebe befindlichen Larven von keiner Wurmkur erfasst werden.

    Milbemax ist übrigens laut Packungsbeilage auch bei trächtigen und laktierenden Hündinnen anwendbar. Es gibt also durchaus Wurmmittel, die diese Zulassung haben. Allerdings steht im verlinkten Text nicht, dass es überhaupt keine Wurmmittel gäbe, die trächtigen Hündinnen verabreicht werden können. Da steht, dass es in D keine Wurmmittel gibt, die die Übertragung von Würmern von der Mutter auf die Welpen verhindern können (was bedeuten müsste, dass es eben doch nicht zuverlässig gegen die Larven wirkt).


    Für die Behandlung trächtiger Hündinnen mit dem Ziel, eine Wurminfektion der Welpen im Mutterleib zu verhindern, gibt es in Deutschland keine zugelassenen Präparate.

    ich spoiler mal meinen Eindruck von "The Loney", eben beendet.

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    Was die Charaktere der "Nebenfiguren" angeht, bin ich bei Stachelschnecke , die waren mir zu ununterscheidbar.

    Und Mummer und Farther- ein Übersetzungsproblem? Furchtbar.

    Ich hab noch knapp 50 Seiten vor mir, aber so viel kann ich schon sagen: das Problem mit den ununterscheidbaren Nebenfiguren habe ich nicht, auch wenn mir in den ersten Kapiteln alle Unterscheidungen (Personen, Orte und Zeiten) schwer fielen. Das hat sich dann für mich sehr schnell aufgelöst, als die Geschichte in Gang kam. Eventuell ist das ein Übersetzungproblem, denn ich finde, dass die Charakterisierung aller Figuren zu einem beachtlichen Teil in ihrem regional und sozial gefärbten Sprachgebrauch liegt. Zu dieser Charakterisierung gehört meiner Meinung nach auch die offensichtlich nicht übersetzte Verunstaltung von "mum" und "father" bei den Eltern (bei den Priestern ist "father" immer richtig, nur beim Vater wird es verhunzt).

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    Ich bin noch nicht ganz sicher, ob das die Bedeutung hat, die ich ihm zuschreiben möchte: Ich habe den Eindruck, dass unter anderem diese Verunstaltung einen Hinweis auf den psychischen Zustand des Erzählers gibt? Der scheint ja ein gesundes Kind zu sein - aber in manchen Details schimmert mir der Zweifel durch.

    Ich warte sehr gespannt auf die Auflösung.