Mein erster Gedanke war nun auch, dass es bestimmt schlimm sein muss, wenn der Hund seinen Menschen nicht um sich hat und in einer fremden Umgebung ist, wenn es ihm nicht gut geht. Man kann ihm ja nicht erklären, dass die Ärzte dort besser auf ihn achten können als man selbst und dass man ihn nicht "verlässt".
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Das ist zweifellos unangenehm für den Hund. Wie "schlimm" es ist, hängt unter anderem auch davon ab, wie gut der Umgang in der Klinik ist und wie gut der Hund es gewohnt ist, auch mal mit anderen Menschen zu tun zu haben.
Aber:
Wahrscheinlich wäre ich, wäre es bisher zu einem Klinikaufenthalt gekommen, auch eine Hundebesitzerin gewesen, deren erste Frage gewesen wäre wie oft und wie lange ich sie besuchen darf.
Ihr seht das aber nicht so bzw dass der Hund garnicht so viel vermisst/leidet weil er seinen menschlichen Partner nicht mehr sieht gell? Vielleicht denke ich da zu vermenschlichend
Das ist nicht vermenschlichend, du ziehst nur die falschen Schlussfolgerungen. Natürlich vermisst ein Hund seinen Menschen. Es gibt ganz sicher auch Hunde, die unter dieser Trennung leiden. Falsch ist aber, dass ein Besuch dieses Leiden lindert. Im Gegenteil. Denn wenn es für den Hund schlimm ist, in der Klinik unter fremden Menschen und in fremder Umgebung zu sein, dann wird das für den Hund nicht leichter, wenn du ihn besuchst. Denn du gehst ja wieder und dann "verlässt" du ihn jedesmal neu. Da ist es doch besser, du verlässt ihn nur einmal und wenn ihr euch das nächste mal seht, dann nimmst du ihn wirklich mit nach Hause.
Wobei ich fest überzeugt bin, dass das sehr individuell ist. Manche Hunde können bestimmt von Besuchen profitieren, für andere Hunde ist es egal (Hauptsache da überhaupt ein Mensch, der sich um sie kümmert) und für wieder andere Hunde ist es erst recht die Hölle, wenn ihr Mensch zu Besuch kommt und dann doch wieder ohne sie geht.