Und am Rande: ich kann das Pudel/Havaneserargument immer nicht verstehen. Entweder die Zeit geht drauf beim Staubsaugen und Entfusseln der Einrichtungsgegenstände und Kleidung oder eben beim Scheren (lassen).
An anderer Stelle liest man dann: wer einen kurzhaarigen Hund will, der soll sich keinen Langhaarhund kaufen.
An noch anderer Stelle heißt es: man soll den Hund vor allem nach charakterlichen Kriterien auswählen.
Ich sehe dieses Problem durchaus. Auch unter 400+ Rassen ist nicht für jeden was dabei, wenn man wirklich vernünftig auswählen möchte. Und das nicht deshalb weil der betreffende Mensch nicht für einen Hund geeignet ist, sondern weil insbesondere die Begleiter einiges können müssen, was nicht jede (ehemalige) Arbeitsrasse so einfach mitmacht und weil bestimmte Anforderungen an Größe und Fellstruktur des Hundes durchaus objektiv zu rechtfertigen sind.
Da bleiben aber im Thema Qualzucht immer noch 2 grundlegende Probleme offen:
erstens: das mit dem "vernünftig auswählen". Wer vernünftig auswählt, der sortiert so kaputte Hunde wie die Plattnasen von vornherein aus, auch wenn die wirklich in allen anderen Punkten perfekt passen würden. Denn wer vernünftig auswählt, der kann keine Zucht unterstützen, die Krankheit zum Zuchtziel gemacht hat und davon seit zig Jahren nicht abrückt.
zweitens: die Frage, ob die unkomplizierten Plattnasen wirklich so unkompliziert sind, also ob die auch dann unkompliziert wären, wenn sie körperlich fit wären. Insbesondere bei den Frenchies sehe ich das nicht, da sind viele Terrier unkomplizierter (allerdings ausdauernder, weil gesünder). Ich bin ziemlich sicher, dass die gesundheitlichen Probleme einen wesentlichen Anteil am "typischen Plattnasenwesen" haben und damit ist man wieder beim ersten Problem: kann ein vernünftig auswählender Mensch sowas guten Gewissens mitmachen?