Alles anzeigenDeshalb ist der Lundehund ein gutes Beispiel. Der hat nämlich einen ganzen Haufen Probleme, die einzig in extremer genetischer Verarmung liegen. Und ich habe arge Zweifel, dass die mit einer einzigen Einkreuzung behoben werden können (weil das genetische Material eines einzigen Individuums nicht so wahnsinnig viel genetische Diversität bringen kann, auch wenn es die Rasse vor der absoluten Katastrophe retten kann), wogegen die Probleme des Mopses klar auf "Übertypisierung in den Merkmalen x, y und z" eingrenzbar sind, so dass eine gezielte Einkreuzung ziemlich schnell gute Ergebnisse bringen könnte.
Welchen Haufen Probleme hat der Lundehund denn?
Beim Lundehund wurde nicht nur ein einzellnes Individium eingekreuzt. Bis Heute waren es 2 Buhunde und 2 Islandhunde. Die auch angedachten Nobs haben bisher leider nicht aufgenommen.
Wenn man die Populationsgröße des Lundehundes berücksichtigt ist das eine ganze Menge. Und das Programm ist noch nicht abgeschlossen.
http://lundehund.no/index.php/krys…inger-og-valper
Und? Ich schrieb ja das insgesammt 10 Jahre ins Land gehen bis zum Eintrag ins Hauptbuch. 10 Jahre sind keine 70.
Sag ich doch: das Einkreuzungsprojekt ist komplexer. Beim Mops könnte es einfacher sein. Das ist ja das Gemeine an den Qualzuchten: es wäre so viel einfacher, züchterisch was zu ändern und das Problem zu lösen. Bei Kranhkeiten, die sich lange mehr oder weniger unentdeckt in der Rasse ausbreiten, ist es viel schwerer, weil man da erst nach der Ursache suchen muss und dann aufpassen muss, beim Bekämpfen der einen Krankheit nicht 3 andere unentdeckte genetische Probleme zu "verstärken".
Zu deiner Frage: die Probleme des Lundehundes sind genauso komplex. Inzuchtdepression zeigt sich nicht nur in einer Krankheit, auch wenn die Krankheit (IL) den Anstoß für das Projekt gab.
Falls mein Eindruck stimmt, dass du in meinem Beitrag irgendwelche Kritik gelesen hast: will da nichts kritisieren. Im Gegenteil: Ich finde die Lundehundzucht macht wahnsinnig viel richtig. Das Problem der Lundehunde ist nicht durch die (FCI-) Zucht entstanden, das war von Anfang an eine winzig kleine Population, die sehr lange schon "im eigenen Saft kochte". Aber das Lundehundsyndrom ist nur die Spitze des Eisbergs, und deshalb ist das Einkreuzungsprojekt die mE einzig richtige Antwort.