Beiträge von ThorstenD

    September ist hinsichtlich Bindung ein recht kurzer Zeitraum.
    Das von dir geschilderte Verhalten klingt sehr vertraut. Meine Knallschote hat exakt die gleichen Dinge gemacht. Zug auf Leine > Stopp > selbständige Korrektur der Position > weitergehen > wieder Zug auf der Leine
    Genau so mit den Leckerchen.

    Ich habe mich dann an dem Buch Leinenrambo von Sabrina Reichel orientiert. Erstes Ziel Aufmerksamkeit des Hundes einfordern bzw. sich selbst interessant machen. Von da an wurde nicht mehr gestoppt bei Zug, sondern es wurden Kreise, Achten, 180° Wenden etc. gelaufen. Konsequent, jedes mal, über Wochen hinweg. Keine Leckerlies als Belohnung.
    Wenn nicht trainiert wird, weil keine Zeit ist oder warum auch immer, wurde der Hund ins Geschirr umgeschnallt (Halsband = kein Ziehen erlaubt, Geschirr = der Hund soll es nicht übertreiben).
    Das funktionierte nach einer Zeit sehr gut. Wichtig ist halt, dass man wirklich konsequent an die Sache herangeht.

    Da meine Knallschote gerne Zeitung liest und ich keinen Leinenzombie wollte haben wir später Kommandos bzw. die Freigabe fürs Schnüffeln (Zeitung lesen) eingeführt. Das war zumindest bei uns der wichtigste und schwierigste Schritt. Die Umkehr der Ausgangssituation von vormals "Zeitungslesen erlaubt bis Kommando "Bei mir" kommt" auf "Bei mir" als Standard und Freigabe erfolgt fürs Schnüffeln. Generell darf sich meine Knallschote im Leinenradius nach Freigabe überall aufhalten (rechts, links, vor mir, hinter mir) solange nicht gezogen wird. Wie viel Schnüffeln man zulässt ist dann wieder Geschmackssache und auch von Hund zu Hund unterschiedlich.

    Kubotan & Co. sind sicherlich effektive Werkzeuge. Um die aber richtig anzuwenden, ist es meiner Meinung nach mit einem SV Kurs nicht getan.

    Auch das "Treten üben" halte ich für fraglich.

    Ich bin selbst im Kampfsport zuhause (Muay Thai) und glaube, ganz gut treten zu können ;) Aber einen großen Hund damit aufhalten. Ich weiß nicht...

    Die ganzen erlaubten Waffen haben in meinen Augen einen Vorteil:

    Evtl. fühlt sich der Träger damit etwas sicherer, strahlt das auch nach außen aus und kann gewisse Situationen damit etwas deeskalieren.

    Wie mit allen Werkzeugen will der Umgang gelernt sein. Im Gegensatz zu Schlagkraftverstärkern wie Schlagringen und Telestöcken (beides verboten in D.) verfehlt ein Kubotan aber seinen Sinn und Zweck wenn nicht richtig eingesetzt.
    Darüber hinaus halte ich halte ich die abschreckende Wirkung für zu gering und das Risiko auf Grund der Nahkampfanwendung für zu hoch bei fehlender Übung.
    Davon abgesehen verfehlt nen Kubotan bei nem Hundeangriff seinen Sinn und Zweck eh völlig.

    Die Abschreckung auf Grund der Bekanntheit und die Möglichkeit auf Entfernung handeln zu können machen Tierabwehrspray in meinen Augen zum "einfachsten" Hilfsmittel in Sachen Selbstverteidigung. Die Sprays sind inzwischen auch so designet, dass zumindest bei Markenartikeln man gar keine Chance mehr hat es falsch herum zu halten. Ob ich nun meinen Schlüssel/Kubota oder mein Spra aus der Jackentasche fischen muss finde ich nun egal.
    Lediglich die Windrichtung bleibt ein Problem, das selbst Polizisten oftmals nicht berücksichtigen, daher würde ich von Sprühnebel abraten.

    Funktionieren eigentlich Hochfrequenztöne zur Abwehr von Hunden? "Früher" gab es so Schlüsselanhänger die man bei Panik einfach lösen konnte und dann entstand ein sehr, sehr hoher Ton der weit zu hören war und zumindest abschreckend gewirkt hat und die Aufmerksamkeit auf die aktuelle Situation lenkte.

    Tut mir leid für dich und deinen Hund.
    Vergleiche zwischen Mensch und Hund sind in der Regel unsinnig aber hier vielleicht hilfreich um deine Frage zu beantworten.
    Mein Opa war schwer krank. Krebs, Diabetes, Herzschwäche. Die letzten Monate seines Lebens war er auf Schmerzmittel angewiesen um durch den Tag zu kommen. Auch er hatte Stunden in denen es ihm gut ging. Wenn er z.B. seine Urenkelin sehen konnte oder die Familie zum gemeinsamen kaffeetrinken zusammen kam. Ohne es zu wissen hätte man ihm nicht angesehen wie dreckig es ihm eigentlich ging.
    Irgendwann halfen die Schmerzmittel aber nicht mehr und die wenigen guten Stunden konnten die ganzen schmerzhaften Stunden auch in keiner weise wieder aufwiegen. Es war ein fortlaufender Verfall und schon einige Zeit vor seiner Erlösung war es für ihn nicht mehr auszuhalten und er hat sich das Ende herbeigesehnt.
    Hunde können das nicht kommunizieren und sind auf ihre Menschen angewiesen.
    Ich denke du hast alles richtig gemacht und deinem Hund weitere Qualen erspart.

    Mittags geht es hier aktuell immer in den nächsten Park mitm Auto. Dort treffen wir oft die gleichen Leute mit ihren Hunden. Als Halter eines Leinenpöblers schaut man sich ja immer sorgsam um und erkennt so seine Pappenheimer. Eine Hundehalterin die oft dort ist hat nen jungen Ridgebackmischling dabei, hübscher Kerl und nen 1a Leinenpöbler. Wir sind uns mehrere Wochen lang erfolgreich ausgewichen, der Park mit Waldanschluss ist dafür ideal, weil massig Platz neben den Wegen.
    Letzte Woche kamen wir dann auf dem Parkplatz ins Gespräch so unter "Leidensgenossen".
    Seitdem gehen wir uns nicht mehr aus dem Weg sondern suchen die gezielte Konfrontation. Man trifft sich an Kreuzungen und lässt den anderen passieren, man bewegt sich aufeinander zu solange die Hunde ansprechbar sind etc. das was man halt so kennt und doch so selten umsetzen kann weil man immer noch nen anderes HuHa Gespann braucht.
    Gesprochen haben wir seitdem nicht mehr. All das passiert ohne weitere Absprache im Rahmen des normalen spazieren. Ich finds toll und sie macht auch keinen unglücklichen Eindruck.

    Ja klar nur von Notwehr. Dennoch darf das Pfefferspray nicht mit sich gefuehrt werden, wenn man es zu was anderem als dem Abwehren von Tieren einsetzen will. Das 'will' ist der Punkt und nicht der Fall von 'ich hab es zur Tierabwehr dabei und hatte nichts anderes um mich gegen den (menschl.) Angreifer zu wehren' ;)

    Tierabwehrsprays unterliegen keinen Beschränkungen hinsichtlich Verkauf und Mitführung.
    Reizstoffsprühgeräte unterliegen dem Waffengesetz.
    Was man damit machen will ist erstmal total egal solange das Spray entsprechend als Tierabwehrspray deklariert ist.
    Wenn es zum Einsatz kommt sind eh eine ganze Reihe anderer Dinge zu berücksichtigen (Notwehr, Nothilfe, Notwehrexzess etc.) obwohl der Hinweis, dass es nicht gegen Menschen eingesetzt werden darf, natürlich richtig ist.

    Die Frage, ob man seinen Hund mitnehmen kann, ist übrigens weniger an die Berufswahl gebunden, sondern an das tatsächliche Berufsfeld und an den Arbeitgeber.

    Ich kenne sehr viele Hundehalter in ganz unterschiedlichen Branchen, die ihren Hund mit zur Arbeit nehmen. Und welche, die was total hundekompatibles machen und ihren Hund trotzdem nicht mitnehmen dürfen. Es ist nunmal auch ein bisschen Glücks- und Verhandlungssache. Das sollte definitiv nicht das Kriterium sein, an dem man seine Berufswahl ausrichtet!

    Es gibt bestimmt Berufe, in denen eine Hundehaltung grundsätzlich nicht so gut funktioniert. Pilot oder Archäologe oder sowas. Das möchte man vielleicht bedenken, wenn die Hundehaltung einem wichtig ist. Aber wenn man sich für einen Beruf entscheidet, bei dem man den Hund wahrscheinlich nicht mit zur Arbeit mitnehmen kann, heißt das ja nicht, dass man keinen Hund halten kann.

    Genau das.
    Spezielle Berufe die sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit mit Hund ausüben lassen gibt es halt so gut wie keine. Man bewegt sich hier dann in die Richtung Land- Forstwirtschaft oder Jobs die per Homeoffice zu erledigen sind. Diese Jobs haben als Gemeinsamkeit die Unabhängigkeit hinsichtlich der räumlichen Beschränkungen durch den Arbeitgeber/Kunden.
    Ich bin gelernter Immobilienkaufmann und mein Hund liegt hier im Büro und pennt. Bei unserem Steuerberater laufen 2 Hunde im Büro rum.
    Trotzdem sind das beides keine Berufe die ich mit Hundehaltung in Verbindung bringen würde. Es liegt ausschließlich an der Organisation der Arbeitsstelle.
    Nur kennt man diese halt vor der Berufswahl in der Regel nicht.

    Bei meiner Freundin im Dorf ist vor ein par Wochen ein neuer Hund aufgeschlagen. (Bei 300 Einwohnern fällt das auf :D) Ich hab bestimmt 10 Begegnungen gebraucht bis ich die Rasse nun am gestrigen Sonntag endlich zuordnen konnte: Es ist ein Laekenois, dürfte der Erste Vertreter sein deiner Art sein den ich überhaupt jemals live gesehen habe.