Ich weiß nicht, ob der Fehler bei mir liegt und ich ihm von Anfang an zu viel geholfen habe
Mein Sohn (3,5) ist auch so und ich kenne auch die Gedanken dazu… Er ist aber einfach ein ruhiger, ausgeglichener Kandidat, der oft auch erst gründlich nachdenkt (und ich bin mir bei manchem auch nicht sicher, ob er es durch seinen Sehfehler vielleicht nicht so gut einschätzen kann). Und vielleicht ein bisschen faul ist
Jedenfalls bin ich aktuell dazu übergegangen, dass er bitte Dinge alleine probieren soll und ich helfe dann, wenn es nicht klappt. Probiert er es erst gar nicht, sondern heult sofort los, dass er’s nicht kann gibts auch keine Hilfe. Klingt vielleicht erstmal fies so beim lesen, aber nachdem er jetzt anfing er könne sich nicht alleine anziehen… kann er sehr wohl, das meiste zumindest. In der Kita kann/konnte er’s ja auch („Ja, Mama, da hilft mir ja auch keiner. Du hilfst mir ja.“ Äh, ja, gut…
) und siehe da: es geht doch. Und wenn auch schwierigere Dinge klappen ist er stolz auf sich.
Die kleine Schwester ist da vom Typ anders. Die probiert sich viel mehr aus, möchte mehr Action und diskutiert auch mehr. Da gab es jetzt, um beim Beispiel anzuziehen zu bleiben, einen Wutanfall in der Kita, weil wir ihr eine Latzhose angezogen hatten. Die bekam sie alleine nicht an und aus, Hilfe wollte sie aber keine. Also erstmal keine Latzhose mehr.
Schon spannend wie unterschiedlich sie teilweise ticken.
Dieses direkt Losheulen wenn etwas nicht klappt macht mich manchmal echt wütend mittlerweile. Heute morgen hatte er eine kleine Tafel Schokolade im Adventskalender. Mal abgesehen von der Tatsache, dass er mich um 5:55 Uhr deswegen geweckt hat und meine Laune eh nicht so gut war, hat er direkt losgeheult, als ich meinte, dass er die Tafel durchaus alleine aufmachen kann (und ich bin 100% sicher, dass er es geschafft hätte, aber er wollte es nicht mal versuchen). Dafür sind meine Nerven morgens einfach noch nicht bereit.