Beiträge von Cinderella1987

    Ich bin jetzt böse:
    Ich LIEBE die Diskussionen zur Pferdeausbildung. Vorallem mit denen, die meinen die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben! Das gibt es glaub ich auch nur so bei den Pferdeleuten, in allen Reitweisen und jede meint die Beste zu sein. Was ich da schon für Streitgespräche und Lästereien gehört habe. Man lernt dabei so unglaublich viel. Vorallem was man nicht will. Das mein ich jetzt nicht ironisch!

    Ein Beispiel:

    Mein fast 23jähriges Fjord lernt grad Travers, Piaff und Wechsel. Neben richtigem Stehen und vorallem richtigem Dehnen. Und dabei stell ich ihn mit Absicht eng ein. Damit er lernt, wie toll die Dehnung nach unten ist. Wenn er könnte wie er wollte, würde er nur laufen wie eine Giraffe. Ist für seinen alten Rücken aber eine gesundheitliche Kathastrophe. Und was schadet dem Pferd jetzt mehr:
    Einmal eng eingestellt werden, damit der anstrengende Spannungsbogen nach unten von ihm freiwillig eingenommen und vorallem gelernt wird oder
    giraffig weiterlaufen und den angehenden Senkrücken durchhängen lassen.

    Er hat gelernt seinen Rücken anzuheben. Das hat er auch mega gut gemacht. Das war ein schwebendes Fjord im alten Typ stehend.
    Seine Anatomie verändert sich nur gerade zusehends. Alter und Krankheit tun das halt einfach. Dadurch muss das "Reiten" neu erlernt werden, bzw. verändert werden. Die Muskulatur verändert sich mit der Zeit. Hätte mir das einer vor 10 Jahren gesagt, ich hätt gemeint er spinnt. Wir arbeiten gerade an Dingen, die habe ich vor 15 Jahren schon mit ihm erarbeitet, nur leider nicht so, dass es ihm im Alter jetzt hilft und ihn gesund erhält. Und ich dachte nicht, dass diese Basics jetzt wieder aktuell werden.

    Und da kann mir jeder sagen was er will. Der Weg ist richtig. Das hat nichts mit Tierquälerei zu tun oder gewaltsamen Reiten zu tun. Wenn ich Rückenschmerzen habe, überstrecke ich mich auch mal übertrieben. Man darf nur die zwei, drei Schritte enges Einstellen mit einer scharf gerittenen Rollkur vergleichen. Und ein Laufen hinter der Senkrechten ist noch nicht sofort Low Deep Round. Schwarz und weiss sind da völlig unangebracht. Gewalt gegen ein Tier steht niemandem zu. Das ist das Letzte.

    Und nur damit jetzt keiner denkt ich bin ein Pony-Opa-Tierquäler:
    Selbstverständlich prügel ich mein Pony nicht in Rollkur 20 Minuten in allen Gangarten über den Platz. Und den Unterschied zwischen Einstellen und in die Brust beissen kenn ich auch.

    Naja, aber warum kaufe ich mir einen Pudel, Havaneser oder ähnliches, wenn ich von vornherein weiß, dass ich Fellpflege eher als lästiges Muss sehe

    Ich fühl mich angesprochen, deshalb mein erstes Zitat, ich hoffe ihr seht es gleich auch :pfeif:

    Wir haben uns den Pudel nach den Charaktereigenschaften ausgesucht. Nicht nach dem Fell. Ich sag mal böse, backen kann ich mir den Hund nicht! Alles perfekt gibt es halt einfach nicht und das Fell und die damit verbunden Pflege war für uns kein Ausschlusskriterium.

    Und klar liest man im Netz, oder hört vom Züchter wie aufwendig die Pflege ist. Was es aber tatsächlich bedeutet, dass haben wir halt erst festgestellt als der Hund da war. :ka: Grundsäzlich war mir nicht klar, wieviel "Arbeit" ein Hund macht. Ich hätte es mir anders vorgestellt, im Allgemeinen. Nicht schlechter oder besser, einfach anders!

    Und dann hat man dann zwei Möglichkeiten: Entweder pflegen und sich dabei ärgern (bzw den Groomer machen lassen) oder pflegen und weiterbilden, damit es so einfach wie möglich ist. Das machen wir. Und wieviel Pflege es ist, kann man sich beim Pudel ja aussuchen. Da gibt es Frisurentechnisch ja nichts was es nicht gibt.

    Und die Zeit die ich in die Fell- und Pudelpflege investiere, verbringen andere bem Putzen. Da kümmer ich mich lieber um meinen Hund! :D

    Ich denke, viel ist auch einfach ein Anfängerfehler. Als wir den Pudel bekommen haben, war klar, dass wird Arbeit.
    Wieviel Arbeit es ist, ist mir erst jetzt bewusst. Ich hab es völlig unterschätzt. Deswegen ist der Pudel auch kurz geschoren. Ich hab einfach keine Lust auf ständiges Zuppeln.

    Trotzdem habe ich seit einem Jahr einen "Mentor" und ohne sie wäre ich aufgeschmissen. Danke an dieser Stelle :bussi:
    Die Feinheiten und die Arbeitserleichterung wird einem erst dann bewusst, wenn man es gezeigt bekommt. Und ich denke, wenn man diesen Mentor und die Hilfe nicht hat, dann kommen auch die Probleme. Der Otto-Normal-Hundehalter hat eben einfach keinen Spass an der, ich sag es mal böse, ständigen Fummelei.

    Am Anfang hatte ich eine Krallenzange, jetzt nen Dremel.
    Am Anfang wurde so gebürstet, jetzt wird vorher gesprüht.
    Am Anfang Fressnapf Shampoo, jetzt das Richtige für sein Fell.
    usw.

    Trotzdem fallen immer wieder Kleinigkeite auf, die ich besser machen muss. Es ist irgendwie ein längerer Lernprozess!

    Wir melden uns auch mal aus der Weihnachtsversenkung.

    Das Pony ist gut im neuen Stall angekommen. Das wird leider keine Endlösung sein, aber kommt Zeit kommt Rat.
    Aus der neuen Situation ergibt sich ein neues Problem, mit dem wir bisher noch nicht konfrontiert wurden. Er darf frei laufen auf dem Hof. Das geniesst er auch sehr. Er liebt Menschen und begrüsst diese auch sehr sehr gern. Bisher war das die etwas worüber ich nachdenken musste, er war ja an der Leine und begrüssen war nicht. Jetzt stromert er in meinem Dunstkreis um mich und freut sich über jeden uns alles und spielt mit den anderen Hunden am Hof. Ist halt nur doof, wenn im Halbdunklen ein fremder Hund mit mehr als 70cm und pinkem Leuchtie auf einen zukommt und sich riesig freut, wenn man denn Angst hat. Also heisst es Leine und wir üben aktiv das "Bei mir bleiben" trotz freuen. Klappt Semi-gut, wir arbeiten dran.

    Am Sonntag waren wir bei Probetraining für den Turnierhundesport. Agi ist ja leider nicht mehr. :( : Mal gucken ob das was für uns wird. Ich muss definitv sportlicher werden!

    Ansonsten ist er ein Traum. Ich kann mich echt nicht beschweren und wenn er im April 2 wird, werden wir hier wohl ausziehen und in den Erwachsenen Thread wechseln...

    Wir entwurmen im übrigen alle drei Monate! Als ständiger Stallhund geht es gar nicht anders. Hier entwurmen einige ihre Pferde nicht regelmäßig und die Gefahr, dass er Würmer aufnimmt ist mir zu groß.