Beiträge von Cinderella1987

    In meinem jetztigen Stall stehen 80 Pferde. Es ist ein Milchviehbetrieb mit Pensionspferdehaltung. Die Pferde stehen in Gruppen draußen, solang es geht, bei Bedarf mit Heu. Im Winter wird für die Nacht aufgestallt, tagsüber sind sie draußen. Soweit ein Traum, deshalb steht der Kleine da ja auch. Infrastruktur ist ok. Langfristig reicht es leider nicht.


    Aaaaaaber:

    Von den 80 Pferden sind 10 Jungpferde, 10 Shettys ohne Job, 10 Rentner, es werden 20 mehr oder weniger oft geritten und nur draussen. Gymanstizierung, Bodenarbeit, Rückenmuskulatur usw Fehlanzeige. Dazu wirklich unpassendes Equipement, Lieblingsgangart ist Galopp. Dazu kommt, dass einfach viele der Reiter entweder nicht reiten können, oder zu schwer bis deutlich zu schwer sind. Die restlichen 30 werden zum Teil sehr gut, zum Teil grottig gearbeitet. Es gibt Reiter die kommen zweimal die Woche, reiten aufm Platz ohne Anleitung und gehen wieder. Schön ist das nicht. Wir haben Reiter die machen das antiautoritäre Programm, schadet den Pferden bestimmt nicht, ob es nützt möchte ich nicht beurteilen.


    Jetzt stelle ich die Behauptung auf, dass die ganzen (Robust)Pferde, die als Gewichtsträger angeschafft wurden und durch die Eifel heizen ohne Sinn und Verstand, nur zum Spass, nicht besser dran sind als Boxenpferde, die GUT gearbeitet werden und einzeln rauskommen. Wir haben Pferde, die können nur Schritt und Galopp. Trageerschöpfung, Athrose, Rückenschmerzen, Sattelzwang alles ganz normal, wird gar nicht drüber gesprochen. Und das trotz optimaler Haltung.

    Ich war dieses Jahr auf dem Bundeschampionat und das auch nicht nur als Besucher, war also viel ab Abreiteplatz mit dabei. Und dort liefen Ringstuarts, die neben Ausrüstung auch das Reiten nicht nur kontrolliert, sondern auch reglementiert haben und ich kann das absolut nicht bestätigen. Gut, das sind junge Pferde und der "Anspruch" ist natürlich deutlich geringer als in den höheren Prüfungen. Aber ich empfand die Atmosphäre dort als unglaublich entspannt. Vielleicht auch weil Abreiteplatz und Prüfungsplatz 10 Meter auseinader liegen und alle alles sehen.


    Wir haben uns dann die Prüfung der 6jährigen Ponys angeschaut, die ja von Kindern geritten wird und die Richterin war toll. Sie wollte punktgenaues, taktklares und faires Reiten mit genügend Ganaschenfreiheit und hat das auch genauso kommentiert. Sie hat sich sehr viel Zeit genommen dafür und dementsprechend Punkte verteilt und auch für die Kinder nachvollziehbar bewertet. Klar war da auch besseres und schlechtes Reiten zu sehen, aber es war kein ekliges Reiten. Natürlich wurde Wert auf die GGA gelegt, aber der Punkt Ausbildung wurde sehr transparent bewertet und das war sehr gut.


    Ehrlicherweise war das mein erstes Turnier dieses Jahr und ich hab auch keinen Anspruch mir mehr anzusehen. Fand ich aber erstaunlich gut.

    Ich finde das ALLE ein bisschen mehr Rücksicht aufeinander nehmen könnten.


    Radler kommen angeschossen und überholen eng, egal ob in Bewegungsrichtung oder dagegen. Und das im Affenzahn!

    Fussgänger, Jogger, Nordikwalking-Läufer gehen nebeneinander und quatschen und denken gar nicht daran Platz zu machen. Auch hier wird eng überholt.

    Hundehalter gehen mit langen Leinen, rufen Hunde nicht ran und gehen nicht vorausschauend. Es wird eher aufs Handy geguckt oder gequasselt als aufzupassen.

    Reiter blockieren ganze Fusswege und mokieren sich über andere Verkehrsteilnehmer. Pferdemist wird nicht an Seite geräumt.

    Pilzsammler sind meine größten Feinde als Reiter. Dieses durch den Wald schleichen abseits der Wege und sich nicht bemerkbar machen ist furchtbar.


    Wenn alle bisschen mehr links und rechts gucken und auf die anderen mit achten, dann ist uns doch allen geholfen.


    Ja, man joggt nicht so nah von hinten ohne Ankündigung an einem anderen Verkehrsteilnehmer vorbei. Egal ob mit Hund, mit Fahrrad oder auf Inlinern.

    Trotzdem erwarte ich auch, dass in einem stark frequentierten Gebiet, mit schmalen Wegen, der Hundeführer eines Hundes der schonmal Abschnappt, mit großer Vorsicht Gassi gegangen wird.


    Und das man als Besitzer dann noch frech wird, geht gar nicht. Das ist der nächste Punkt der mir super sauer aufstößt, der ein oder andere kann gern auch einfach mal was höflicher sein.


    Ich rufe immer: ich überhole von rechts/links und erwarte dann aber auch das die Person gegenüber mir dann auch Platz macht und nicht mitten auf dem Weg weiter geht.

    Ich denk mal drauf rum. Zum Glück ist meine Jungpferdkarriere bald vorbei. Der Kleine ist gut angeritten und hat den Winter über leichtes Programm, ich bin ja schwanger. Im Frühjahr geht er zu einer Freundin, die schiebt ihn an und sein neuer Sattel kommt endlich und wenn ich dann wieder in Form bin, dann starten wir beide. Und ich freu mich so sehr

    Ok das hab ich noch nie gehört 🙈 aber ich lern ja gern dazu. Da muss ich mal drüber nachdenken.

    Erster Gedanke: mit jungen Wallachen arbeite ich mega ungern mit vielen Keksen. Die meisten sind schnappig oder werden es dadurch. Ich hab gern, dass die Jungs sich bei Stimmlob entspannen und das annehmen. Kekse gibt es nur für herausragende Tätigkeiten. Und tatsächlich wenn die von der Weide kommen wenn ich rufe. Aber das aus reiner Faulheit. Hab keine Lust ihn einzusammeln und der Keks lässt ihn zu mir kommen.

    Ich hab mit dem Pony das erste Mal spielerisch Gebisstraining gemacht

    Darf ich fragen wie du das machst? Ich hab bisher jedem Pferd einfach ne Trense angezogen und es dann damit in irgendeiner Form bewegt. Also war die Trense nur Ausrüstung und nie Inhalt des Trainings. Aber ohne jeglichen Hintergedanken dazu. Ich glaube ich hab es einfach nicht so in den Vordergrund stellen wollen und damit viel Gewicht geben, also nicht als ein Thema das man besprechen sollte. War auch bisher nie ein Thema, vielleicht sollte ich das aber mal überdenken. Mit dem Sattel im übrigen dasselbe. Erst eine Decke im Stand, dann einen Gurt und dann einen Sattel und damit aber bewegen lassen und das Pferd selbst probieren und fühlen lassen.