Fühlt das noch wer oder geht es nur mir so, dass man bei einem alten Hund gefühlt ständig irgendwas anpassen muss?
Ja!
Immer wenn ich denke, dass er eine gute Phase hat, habe ich gleich im Hinterkopf, dass der nächste Sturz, der nächste Tag mit viel Husten etc. kommt. Und es ist ja auch so.
Er kann keine Treppen mehr gehen, muss es aber zurzeit, weil der Aufzug bei mir im Haus ausgetauscht wird. Zum Glück wohne ich nur im 1. Stock, da bekomme ich ihn mit einem beherzten Griff ins Geschirr gut hoch. Dass meine Schultern und auch mein ganzer Rücken seit Wochen dadurch verspannt sind und höllisch schmerzen, ignoriere ich dabei ganz fleißig.
Wenn er mal einen Tag mehr Schmerzen hat, hechelt er viel. Zum Glück wirkt das Schmerzmittel gut und ich hab vom TA das Okay, ihm davon reichlich zu geben. Trotzdem bin ich jetzt bei jedem kurzen Hecheln gleich in Hab-Acht-Stellung. Ich will ihn einfach nicht leiden lassen.
Meine Partnerin wohnt noch immer in unserem alten Haus (wir waren mal getrennt und ich bin ausgezogen), da ist das Schlafzimmer im 2. Stock und es sind sogar offene Treppen. Das geht ganz einfach nicht mehr, er muss also seit einer Weile unten im Wohnzimmer schlafen. Es ist ihm sichtlich egal und er freut sich, das Sofa für sich zu haben. Aber das schlechte Gewissen, weil er dann von der Familie so isoliert ist, zerfrisst mich regelrecht. Ich wache dann von jedem Geräusch auf (durch das offene Treppenhaus bekomme ich alles mit) und renne runter um nach ihm zu schauen.
Ich liebe diesen Hund, er hat mich durch sehr sehr schwere Jahre begleitet und war immer mein Schatten. Keiner der Menschen in meinem Leben, kennt mich ohne Donald, er war einfach immer und wirklich überall dabei.
Aber ich gebe zu, so langsam bin ich mit meinen Kräften am Ende.