Beiträge von Enterprise

    Und je mehr man die Ansprüche an seinen Hund herunterschraubt, desto "einfacher" ist das Leben mit ihm. :D

    Ich bin bei Sina schon mit Kleinigkeiten (bellt nur sehr selten, interessiert sich nicht für andere Hunde, kann man super überall mit hinnehmen usw.) zufrieden, da reg ich mich über manches (Leineziehen, Jagdtrieb) gar nicht mehr auf.

    Absolut. Problem ist nur: Ich "vergesse" gerne das Gute und Tolle, wenn wieder das "Schlechte" bzw. "ich hab alles vergessen"-Verhalten auftritt... :motzen:


    Stimmt.. bei mir war das tatsächlich der Fall.. und die Hundeschule, die wir als erstes besucht haben, hat das Distanz-Problem eher noch verstärkt.. dort war es normal, die Hunde immer die halbe Zeit miteinander toben zu lassen.. "kein Kontakt an der Leine" wäre für uns aber damals viel hilfreicher gewesen.. so hab ich 2 wertvolle Monate verplempert, bis ich eher zufällig an eine andere Trainerin kam.. seitdem wir bei ihr im Kurs sind - wo es keinen Leinenkonakt gibt - hab ich ordentliche Anleitung und Maja beginnt zu lernen, das man auch mal einfach neben einem Hund sein kann, ohne mit dem zu spielen.. wird noch dauern, aber wir sehen deutliche Fortschritte..

    Stichwort Frustrationstoleranz... :dafuer:

    Ich habe das gestern wieder mitbekommen, als die Trainerin den Neu-Goldie-Besitzern erklärte, was in ihrem Training so auf sie zukommt, nämlich dass das kleine Hundekind erst einmal aushalten muss, dass nicht jeder mit jedem spielt und man auch anderen Hunden beim Spielen, Gehen, Rumsitzen zuschauen kann/muss.

    Ich bin froh, dass unsere beiden Trainerinnen da großen Wert drauf legen. Witzigerweise ist Nemo in diesen Hundegruppen (gleich ob Training oder Spielstunde) meist ziemlich tiefenentspannt und kann sich auch einfach ablegen und zugucken. Sprich, ich sehe, dass er das kann. Er muss es nur in seinen Stadt-Alltag auch noch regelmäßiger umsetzen ;-)

    @Maja1377 Ich stell mir manchmal vor, wie das wäre, wenn Maja und Nemo "aufeinander losgelassen" würden... :lol:

    Darf ich fragen, ob ihr das laufen lassen habt? Denn das wäre meine erste Amtshandlung, wenn mein Hund einen anderen so nervt, den hole ich da weg.

    Natürlich muss man dann keinen Weimaraner zu sich holen, wenn man null in die Richtung machen möchte, aber es gibt ja nun viele Rassen, die auch gut als normaler Hund mit entsprecheneder Beschäftigung haltbar sind. Lograys Vater wurde auch jagdlich geführt, seine Mutter nicht. Aus dem Wurf sind zwei Hunde jagdlich eingesetzt und auch diese beiden sind in der Zucht.

    Wir haben das abwechselnd gemacht. Mal hat die Trainerin eingegriffen, mal ich. Nemo findet speziell diesen Hundekumpel anscheinend aber trotzdem so faszinierend, dass er ihm immer wieder hinterhergetrottet ist.

    Was das Jagdliche angeht, so hatte ich dich so verstanden, dass du speziell Retriever aus Jagdzucht meintest. Hier hatten wir mit zwei Zuchten Kontakt und in beiden Fällen hieß es, die Welpen würden nur an solche Halter abgegeben, die mit den Hunden weiter jagdlich arbeiten. Das können wir natürlich nicht leisten.

    Die meisten Labradore und Golden, die man so auf der Straße trifft kommen aber auch einfach nicht aus ordentlicher Zucht. Und wenn dann nicht drauf geachtet wird, dass Hundi außer ist lieb und nett noch andere Eigenschaften mitbringt, die er vererben könnte, dann potenziert sich diese Menschenfreude unheimlich und man hat Hunde, die sind nicht mehr tragbar.
    Darum würde ich, wenn ich mir einen der zwei Retrieverrassen holen würde, immer schauen, dass die Elterntiere noch irgendwas arbeiten, am Besten eines davon jagdlich, weil ich dann einfach sicher sein kann, einen Hund zu bekommen, der klar in der Birne ist.

    Da gibt es dann aber auch Züchter, die dir klar abraten, solche Hunde in die Stadt zu holen, wenn du nicht weiter mit ihnen arbeiten kannst. Ist mir genauso passiert. Die legen dann - verständlicherweise - großen Wert darauf, dass auch die Nachkommenschaft jagdlich arbeitet.

    Ich denke Sorten, aber Weizen ist auf jeden Fall dabei. Und das ist ja praktisch immer irgendwie drin.Andere Kohlenhydrate sind ok, er bekommt halt eher Süßkartoffel, Kartoffeln, Reis und so, das passt. Pseudogedreide geht auch, wobei Amaranth praktisch 1 zu 1 wieder hinten rauskommt |) :ugly:

    Bei zu viel Weizenhaltigem kriegt dann halt Dünnpfiff :pfeif: |) und je nach dem ein wenig Bauchweh bzw Pfotenknabbern.
    Deswegen kriegt er eigentlich keine Backwaren mehr. Wenn jetzt mal ne Nudel runterfällt oder er halt mal ein paar wenige gedreidehaltige Leckerli abstaubt bzw findet ist das nicht schlimm, aber zu viel auf einmal kommt halt weich hinten wieder raus. Ne halbe Bretzel ist wieder ganz ordentlich, aber ich hoffe, dass es nicht so schlimm ist, da er ja sonst nichts bekommt.

    Ich schaue da auch immer auf die gekauften Leckerli. Du achtest da bestimmt schon drauf, wenn er mit Getreide ein Problem hat, falls aber noch nicht: Bei vielen Leckerl ist Getreide der erste und größte Bestandteil. Das ist allerdings total produktabhängig, daher wusel ich immer die Regale durch, um ein Produkt zu finden, wo tatsächlich Fleisch als erstes steht und nicht Getreide.

    Bestimmt gibt es Goldi/Labbi- Exemplare die ohne allzuviel Aufwand so sind wie der gern beschriebene ideale Familienhund.. bestimmt auch von ganz ganz vielen anderen Rassen.. und sicher spielen auf jeden Fall auch in der Rassewahl, die man dann am Ende trifft, Hunde eine Rolle, die man bereits kennt.. Du hast ziemlich viele schlechte Erfahrungen mit Goldis-absolut zu verstehen, das Du da nie jemandem dazu raten würdest.

    Ich kenn z.B. einen Goldi der im gleichen Alter meiner Maja ist.. und der ist absolut ein Lieber.. mit Anfang 10 Monaten wirklich gut führbar im Alltag.. sozial verträglich, nicht aufdringlich.. bissl treudoof.. und sehr geduldig. Insofern @Enterprise.. bist Du mit Nemo bestimmt auf nem guten Weg.

    Ich kenne inzwischen auch solche und solche Retriever, ich glaube, da spielen einfach viele Komponenten mit rein. Wo ich mich uneingeschränkt anschließen möchte, ist die Tatsache, dass man jedem, der einen solchen Hund anschafft, zu Strukturen und konsequenter Erziehung anraten sollte. Dann bekommt man sicher auch mittelfristig einen tollen Familienhund.

    @Maja1377 Dieses "Ich will doch mit dir spielen, jetzt komm endlich" kenne ich von Nemo auch. Hab ich gerade gestern wieder in der Spielstunde erlebt, da ist er ewig und drei Tage einem Labbi hinterher, der das absolut nicht wollte, Nemo aber auch nicht maßregelte. Also gab unser Hundekind die Hoffnung nicht auf. Die Trainerin erzählte mir, dass der Labbi auch öfter in der BEtreuung ist und sich dann stets das gleiche Bild zeigte - großer Labbi will nicht spielen, "kleiner" Goldie gibt nicht auf...

    Ich habe mich bei der Spielstunde dann auch mit Neu-Goldie-Besitzern unterhalten, ihr Hund (total knuffig) gerade mal 13 Wochen. Und die erzählten genau das gleiche, was wir mit Nemo in der Zeit erlebt haben. Nun ja, man kann ja auch alles positiv sehen und sagen, man hat zumindest einen kontaktfreudigen Hund :ugly:

    Bin auch heute sehr begeistert vom Hundekind gewesen. Obwohl er sich bei Sichtung von insgesamt drei Hunden jeweils wieder einmal abgelegt hatte, hat er alle Hunde kommentarlos und ohne Spielaufforderung (sprich mir in bzw. mehr aus der Leine springen) passieren lassen. Geht doch. Und gestern waren wir seit längerem mal wieder bei der Hundespielstunde. Er hatte schon seinen Spaß, orientierte sich zwischendurch immer wieder an mir und kam auch öfter. Ich hab ihm das - unabsichtlich - erschwert, weil ich meinen Platz wegen Gesprächen mit anderen Hundehaltern immer mal wieder wechselte. Aber es hat gut getan zu sehen, dass er dann doch an mir orientiert ist - obwohl das natürlich mit echtem Freilauf nicht vergleichbar war. Aber immerhin jede Menge ABlenkung.

    Und noch so einige Golden-Junghunde die im gegensatz zu den vielen Staffs und Aussies echt katastrophe waren.
    Also ich würd im leben keiner Familien einen Golden vorschlagen.

    Soweit würde ich nicht gehen. Die Hunde sind ja nicht per se so geartet, da gehört auch eine Menge Erziehung (bzw. Laissez-Faire im negativen Sinne, wenn die Goldies sich so entwickeln) zu. Ich hab immer Schwierigkeiten damit zu sagen, dass eine spezielle Hunderasse so oder so "ist". Ich meine, dass zum einen Hunde immer auch noch individuelle Eigenarten haben und zum anderen der jeweilige Halter eine Menge dazu beiträgt/beitragen kann, wie der Hund sich entwickelt.