Ich halte Nemo deswegen bei Hunde- und (Fremd-)Menschensichtung seit einiger Zeit immer fast direkt am Geschirr, sodass er weder Gelegenheit hat, sich hinzulegen (danke hier an euch für diesen Tipp) noch mit mir Karussell fahren kann oder Leuten entgegenspringt. Im Urlaub habe ich nämlich auch schon gemerkt, dass sich das zu einer Mischung aus Goldie-Distanzlosigkeit und übellauniger Selbstüberschätzung entwickeln kann. Das ersticke ich lieber im Keim - hier ist Leine in der Stadt sowieso Pflichtprogramm und wenn wir in "freier Wild- und Waldbahn" Mensch und/oder Hunde sehen, ist er ganz fix angeleint. Sonst ist das nämlich ein Spiel mit ganz schön vielen Unbekannten.
Beiträge von Enterprise
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Wir haben unserem Fresssack am Tag der Urlaubsan- und Abfahrt nichts zu fressen gegeben, aber ich wollte einfach nur sichergehen, dass nichts im Leihwagen landet
Wir haben gerade unseren ersten Hunde-Urlaub hinter uns - bleibt einfach tiefenentspannt und genießt die tolle Zeit!
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A propos Jagdtrieb: Gestern war ich mit Nemo wieder in unserem "Dienstags-Wald" und habe ihn zuerst an der neuen 10-Meter-Schlepp (die kurze Schlepp hab ich im Urlaub geschrottet) gehabt. Auf den Seitenwegen darf er dann ja allein losstarten, was er meist erst mal zum Schnüffeln, Rumgucken und allgemeinem Getrabe nutzt. Aber in den vergangenen Wochen hat er sich ja zur richtigen Renn- und Flitzesemmel entwickelt... Meist schießt er beispielsweise im Garten mehrfach übers Grundstück oder im Wald im Slalom um die Bäume.
Gestern aber war er zunächst ganz ruhig mit irgendeinem Buddelzeug beschäftigt - und sprintet wie aus dem Nichts auf einmal in den Wald hinein. Naja, streng genommen nicht in den Wald hinein, sondern an den Rand desselbigen (Gott sei Dank ist da abgezäunt, dahinter ist wohl ein Polizei-Trainingshof oder sowas, ist immer leer). Der junge Mann hatte ein solches Tempo drauf und bremste erst kurz vor der Absperrung ab, dass ich dachte, da hat er jetzt wohl wirklich mal ein Karnickel oder dergleichen zum Fressen gern...
Aber er ließ sich dann tatsächlich abrufen und flitzte auf dem selben Weg wieder zurück
Möglich, dass er tatsächlich einfach nur Usain Bolt mal Konkurrenz machen will...
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Ihr Lieben,
ich klink mich mal wieder an - nach einem schönen, langen Toskana-Urlaub
Das Hundekind hat sich in jeder Hinsicht weiter entwickelt - und der Urlaub war so ein bisschen wie der erste Urlaub mit Kind: Nun weiß ich, was nicht geht
Aber im Ernst:
Ich habe gelernt, dass
... Nemo Hitze gar nicht so schlimm findet, zumindest dann nicht, wenn er sich eine Grube im Sand buddeln darf,
... es ganz toll ist, wenn man auf dem Strandhandtüchern endlich mal eng am Hund liegen kann (bzw. umgekehrt) - auch zu dem Preis, dass die Handtücher ständig vollgesandet und vollgematscht sind,
... Nemo definitiv seine Katalogbeschreibung immer noch nicht gelesen hat und Wasser - vor allem mit Wellen - etwas gruselig findet,
... auch ein Hundekind versuchen kann, Frauchen im Wasser auf dem Arm zu springen, wenn er denkt, er kann nicht schwimmen
... das Hundekind sowohl mit als auch ohne Schleppleine aber tatsächlich sehr gut schwimmt,
... Nemo als Wachhund taugt, zumindest dann, wenn es darum geht, die Besitzer des Ferienhauses zu verscheuchen,
... das Hundekind auch indoor und nachts anständig von seiner Bellkompetenz Gebrauch machen kann, wenn es komische Geräusche hört (und davon jede Nacht viele)
... eine lange Autofahrt überhaupt kein Problem für Nemo ist und große Pausen nicht nötig, solange man im Auto halb auf dem Schoß der Tochter weiterschlafen darf,
... italienischer Schinken auch für das Hundekind ein entscheidender Grund sind, um in Urlaub zu fahren.
Ach ja: Nemo hat sich am Hundestrand in ein Schoko-Labbi-Fräulein verknallt. Leider war die junge Dame gerade erst läufig gewesen, was am zweiten gemeinsamen Spieltag dazu führte, dass Nemo sich - das erste Mal überhaupt übrigens, dass er eine Hündin besteigen wollte - nicht beherrschen konnte. Die junge Dame hat sich aber auch arg in Schale geworfen ;-) Trotzdem gab es die gelb-rote Leinen-Karte für Nemo...
Der Hundestrand - ein Träumchen übrigens, wir kannten ihn schon aus hundelosen Zeiten - war natürlich eine Herausforderung und ich habe in der Regel nur abgeleint, wenn ein, maximal zwei Hunde in näherer Umgebung waren. Das größere Problem war, dass Nemo im Freilauf dann auch mal auf fremden Handtüchern Halt gemacht hat
Schade war nur, dass wir ihn am Ferienhaus selbst so gut wie gar nicht ableinen konnten, weil das Grundstück nur teilweise umzäunt war und es an den Rändern steil bergab ging. Zudem war der eine Hund des Hauses der Auffassung, er müsste ihn bei jeder Begegnung aufreiten
So musste Nemo am Haus meist drin bleiben - machte aber nichts, denn wir waren viel am Strand und abends wären eh die Mücken gekommen.
Im nächsten Urlaub haben wir uns dann Südfrankreich vorgenommen - jetzt weiß ich, worauf ich achten muss
Hier geht es nun weiter mit dem Alltag und ich hoffe, dass es so weiter geht wie in den vergangenen paar Tagen - mit guter Abrufbarkeit und viel Ruhe ...
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Julia, kann ich dir dafür direkt mal 10 Daumen nach oben geben?!
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Ich würde gern noch einen anderen Punkt in die Diskussion einbringen. Ich habe meiner Tochter - schon als wir noch hundelos waren und auch jetzt noch mal ins Gedächtnis rufend, da sie auf einen Reiterhof mit Hunden gefahren ist - immer eingeschärft, dass sie fremde Hunde nicht ungefragt anfassen, streicheln oder sonstwas darf. Weniger aus Distanzlosigkeit, sondern weil man nicht weiß, wie der Hund reagiert, wie er drauf ist etc. pp.
Ich verstehe nicht, dass andere Menschen das komplett vergessen, wenn sie einen achso süßen Welpen (wir haben da ganz ähnliche Erfahrungen gemacht, da wurden die, mir wildfremden Kinder zum Grabbeln auf den - privaten! - Innenhof geschickt und Nemo hat dann irgendwann geschnappt, weil er das unheimlich fand) bzw. jetzt Junghund sehen. Ich schaue mir andere Hunde gern auch aus der Distanz an, finde viele Hunde sehr schön und würde sie theoretisch gern mal knuddeln. Praktisch mach ich das natürlich nicht. Eben weil ich weder Hund noch Halter kenne.
Über die Distanzlosigkeit, die hinter einem solchen Verhalten steckt (und ja, da sind durchaus Parallelen zu Kleinkindern in Buggies und Kinderwagen zu ziehen), wurde ja hier schon genug geschrieben.
Ein weiterer Punkt ist mir auch noch aufgefallen: Nemo hat dadurch vor allem eines gelernt - dass er nun alles und jeden anspringen und anknabbern kann. Die Leute mögen es ja anscheinend bzw. forder(te)n es ein. Diese Grabbelei, die ich häufig nur mühevoll verhindern konnte, hat dieses Verhalten meines Erachtens nach mit befördert. Und das kriegt man nur schwer aus einem jungen Hund wieder raus - zumal, wenn er ohnehin schon als Goldie die Distanzlosigkeit in der Katalogbeschreibung hat.
Sicher gibt es Situationen, in denen ich das toleriere. Ich finde es zum Beispiel ganz toll, wenn mich Leute fragen - und das sage ich dann auch sehr freundlich. Und manchmal entwickeln sich in der Tat Situationen (wie gestern in der Autowerkstatt), da darf der Chef dann auch mal meinen Hund knuddeln. Aber das sind dann andere Situationen - hier ging es um fremde Leute, mit denen man nichts am Hut hat. Und da geht sowas meines Erachtens gar nicht. Ich werde da auch sehr schnell sehr unfreundlich.
Just my 2cents.
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Also zunächst einmal würde ich gelassen und authentisch bleiben. Man liest hier vieles auf den ersten Blick - das geht mir auch häufig so - und denkt, wow, das sind voll die Hundeprofis, die haben nie Probleme mit ihren Hunden gehabt und vom ersten Tag an super 1a Hunde gehabt. Das ist natürlich Quatsch. Wenn man sich länger damit beschäftigt oder hier und da häufiger mitliest, wird man auch gewahr, dass auch andere Leute Probleme haben/hatten.
Und natürlich ist eine Hundeschule bzw. Training wahnsinnig sinnvoll und wichtig. Aber ganz im Ernst: Was dort klappt, muss zuhause noch lange nicht funzen. Zumindest nicht sofort. Aber immerhin bekomt man dort Tipps mit auf den Weg, wie man es langfristig angehen kann. Dazu brauchst du vor allem Geduld und Spucke.
Ein Beispiel: Bei uns war über Monate lang das Thema Leinenführigkeit eine riesige Baustelle. Kaum ein Spaziergang, bei dem Nemo nicht gezogen, gerissen oder gar mit mir Karussell gefahren ist. Und gerade gestern fiel mir auf: Wow, es scheint allmählich wirklich zu klappen! Seitdem ich das für mich nicht mehr zum Riesenthema mache, sondern einfach konsequent mein Ding durchziehe, ihn bei Menschenbegegnungen kurz nehme und bei Hundebegegnungen auf Abstand gehe, läuft es viel besser. Und das hat mich richtig gefreut, weil für ihn das Spazierengehen an der Leine so auch viel entspannter abläuft.
Zum Thema Couch: Unser Hundekind darf weder aufs Sofa noch aufs Bett. Dies vor allem wegen der Haare und möglicher Zecken, die bitteschön nicht auf unseren Polstern rausfallen sollen. Inzwischen hat Nemo das auch kapiert, das war aber ebenfalls ein hartes Stück Arbeit. Nur ganz selten, wenn er abends manchmal überdreht, hüpft er übermütig auf die Couch. Da fliegt er dann ganz schnell wieder runter.
Allerdings gab es schon Situationen, wo er tatsächlich eine Pfote auf die Couch oder aufs Bett gelegt und mich angeschaut hat - als wolle er um Erlaubnis fragen. Ich habe das mal getestet und mal nein (und ganz selten ja) gesagt. Ich weiß nicht, ob sich das trennen lässt, stelle mir es aber schwierig vor.
Vielleicht wäre ja ein Hundesofa, das er auch nicht zerkauen/zerbeißen kann, das richtige? Sowas habe ich gerade erst wieder bei ebay Kleinanzeigen gesehen.
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Ach, schade, dass wir nicht dabei sein können. Das mchen wir im September aber noch mal, ja?
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Das Anspringen würde ich persönlich rigoros unterbinden. Wir haben hier auch so einen Jumper (Golden Retriever) und ich empfinde das als äußerst distanzlos. Auch wir hatten eine Weile das Problem, dass mein Mann das nicht nur toleriert hat, sondern toll fand. Das hat sich mit zunehmender Größe geändert.
Das gängige Rezept ist hier: Wenn der Hund das Springen anfängt (meist kündigt sich das durch das Anknabbern unserer Füße an), ist er abgemeldet und wird ignoriert (umdrehen, stehenbleiben). Erst in dem Moment, wo er sich ruhig hinsetzt (und dieser Moment ist manachmal nur kurz, das darf man nicht verpassen), wird er gelobt und gestreichelt. Allmählich dringt die Botschaft zum Hundekind durch... Aber das dauert, zumal, wenn man es länger hat laufen lassen.
Wenn er das Springen nicht aufhört, wird Nemo weggeschubst und bekommt eine klare Ansage.
Auch Nemo zerfleddert gern, daher bekommt er nur noch Spielsachen, bei denen das geht. Hundestofftiere mit Füllung gibt es überhaupt nicht mehr, nachdem er bei einem Quietschtier nicht nur die Füllung, sondern auch das Quietschteil rausgeholt hat.
Dafür jede Menge Taue, Kauwurzeln und anderes Zeugs, was er dann auch zerkauen und zerfleddern darf.
Aus selbigem Grund ist bei uns der tolle Hundekorb auch in den Keller gewandert, Nemos Platz ist eine Decke - die darf er auch durchlöchern und rumtragen.
Dass der Hund rumwandert, finde ich ganz normal - gerade jetzt im Sommer. Er sucht sich vielleicht ein kühleres Plätzchen - macht Nemo auch.
Alles in allem kommt mir das sehr bekannt vor, was du erzählst
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Das ist sicher ein guter Tipp - mein Mann wollte den Urlaub sogar schon stornieren