Beiträge von Enterprise

    Ich fände es auch schade, wenn wir hier nur noch erzählen (wobei ich gern von euch lese, das verschönert meinen Tag ;-) und nicht mehr auf Fragen eingehen.

    Dann können wir ja gar nicht voneinander profitieren - oder ich von euch :lachtot:

    Nun aber im Ernst: @Jules90 Ich habe in der jüngsten Zeit (auch hier, aber nicht nur) gelernt, dass man solche Signale ganz langsam aufbaut. Und zwar nicht sofort im Spiel, sondern erstmal in total reizarmer Umgebung. Dieses "der kommt schon" haben wir auch schon öfter von Bekannten gehört, vor allem beim Spazierengehen mit anderen Hunden. Aber da möchte ich mich nicht drauf verlassen.

    Wir bauen daher zurzeit den Rückruf mit Pfeife auf. Vorteil: klingt immer gleich und jeder, der mit unserem Hund unterwegs ist, hat den "gleichen" Rückruf. Nachteil: Muss mit Geduld und Spucke ganz allmählich und sehr konsequent aufgebaut werden. Ein paar Seiten weiter zurück hat @Maja1377 das schon ganz nett beschrieben. Ich habe inzwischen dazu auch eine etwas längere Anleitung meiner Trainerin bekommen und finde das auch sehr wichtig, sich daran entlangzuhangeln. Denn wenn man hiermit zu früh "ins Freie" geht, versaut man sich schnell die Wirkung.

    Ergänzend zu dem, was @Maja1377 schon geschrieben hat, kann ich sagen, dass man das wirklich jeden Tag mehrfach üben sollte - und mindestens 14 Tage nur drinnen, wenn nicht länger. Wenn man dann damit rausgeht, auch zuerst nur in absolut zuverlässigen Situationen ausprobieren. Wir haben das am Dienstag im Wald zum ersten Mal geübt, Nemo hat dann jeweils ohnehin schon irgendwo gelegen und war nicht sonderlich beschäftigt, sodass die Aufmerksamkeit da war. Und so kann man das über die Monate hin (hoffe ich) allmählich steigern.

    Das gleiche Prozedere gilt - so nehme ich an - auch für jede andere Form des Rückruftrainings. Aber dazu können die erfahreneren Hundehalter hier sicher noch mehr berichten.

    Ich weiß gar nicht mehr, wann Nemo das erste Mal U-Bahn gefahren ist. Auf jeden Fall war er da noch so klein, dass ich ihn auf dem Schoß hatte. Muss also früh gewesen sein.

    Auch das haben wir Stück für Stück gesteigert - kurze Strecken, dann mit Umstieg, dann Straßenbahn und Bus, dann Hauptverkehrszeit und Warten am Gleis am Hauptbahnhof. Hat sich alles immer so ergeben und er musste dadurch. Gehört bei uns zum Alltag. War am Anfang etwas anstrengend, aber ich bin bislang immer auf viel Verständnis und die ein oder andere helfende Hand gestoßen.

    Ich habe mal unsere Trainerin gefragt, wann der richtige Zeitpunkt wäre um ihn ins Restaurant mitzunehmen. Ihre Antwort: Jetzt. Denn jetzt lernt er die Dinge. Hilfreich ist in solchen immer, wenn sie sich vorher gelöst haben.

    Eine junge Labbi-Dame, wie toll :applaus: :herzen1:

    Also, um euch vielleicht ein wenig den Stress zu nehmen: Wir haben Nemo ja als Welpe bekommen. Und ich konnte gerade einmal noch einige wenige Tage von den Weihnachtsferien nutzen, um mich mit ihm ganztägig zu befassen. Er hat von Anfang an - dosiert - alles an Alltag mit gelernt, was auch heute noch für ihn wichtig ist. Dazu gehört das Chillen, wenn ich arbeite (Gott sei Dank meist zuhause), die Geräusche und Dinge der Großstadt - und auch die Tatsache, dass wir uns oft mit Freunden treffen. In Restaurants und Cafes musste er ebenso mit wie in den öffentlichen Nahverkehr. Und auch das Allein bleiben haben wir von Anfang an geübt.

    Es gab eigentlich keine Zeit, wo er in Watte gepackt wurde. Wir haben halt alles Stück für Stück und in kleinen, aufeinander folgenden Dosen aufgebaut. Und er war ja noch kleiner, als er zu uns kam.

    Da die junge Dame mit fünf Monaten schon stubenrein sein dürfte oder bald sein wird, sollte das mit dem Alleinsein nach einiger Zeit kein Problem sein. Und wie @flying-paws schon sagte: Nicht die ersten zwei Wochen etwas komplett anderes leben als später, sondern gleich mit dem Alltag anfangen.

    Das wird ganz schnell richtig toll werden, glaub mir :cuinlove:

    Für das Alleinsein vielleicht noch einen Kong besorgen, den bekommt unserer auch immer zum Schlecken, wenn ich das Haus verlasse. Dann sind sie erst einmal beschäftigt.

    Das kenn ich. Bin dann (finden viele bloed, ich habs aber dennoch gemacht) einfach stehen geblieben fuer zwei Minuten oder bin umgedreht und ein paar Schritte in die andere Richtung gegangen. Milo neigte dazu immer zu ziehen, wenn es zum baseballfield ging. Zum einen hab ich das reduziert und zum anderen bin ich andere Wege gegangen oder auf dem Weg dahin wieder umgekehrt. Und manchmal hab ich gemeckert... das wirkte auch :lol:

    Vielleicht haben wir sportbegeisterte Hunde xD

    Gestern war die Freundin meiner Tochter mit zum Fußballtraining und fragte, ob sie Nemo denn auch mal führen dürfe. Da die Strecke von der Straßenbahnhaltestelle zum Platz recht ruhig ist, habe ich sie gewähren lassen. Und das war sehr witzig: Nemo ist immer wieder stehengeblieben und hat sich nach mir umgesehen. So hatten wir das Zieh-Problem für dieses mal erledigt ;-)

    Straßenbahnfahren scheint Nemo - im Gegensatz zum U-Bahn-Fahren - total zu stressen. Er weiß gar nicht, wie er sich hinsetzen oder legen soll, will bei jeder Haltestelle raus und hat anschließend immer erstmal Durchfall :flucht: Aber da muss er leider durch.

    Unser üblicher Dienstags-Spaziergang gemeinsam mit Hundefreundin Abby war richtig klasse - obwohl Nemo wegen des Rückruftrainings die ganze Zeit an der Schleppleine bleiben musste. Nur einmal hat er seine Chance genutzt: Mir war die Sonnenbrille (mit Sehstärke, daher leider nicht billig) hinten über den Kopf gefallen, ich ließ vor Schreck die Schlepp los und wir drei Frauleute waren eher mit suchen beschäftigt als damit, die Hunde vom rennen abzuhalten (im Gegenteil, gut, dass die weg waren, sonst wäre die Brille wahrscheinlich sofort zerdeppert gewesen). Nach dem Austoben kam er dann ganz lieb zurückgetrottet - und danach habe ich ab und zu mal die Pfeife eingesetzt (immer schon in Situationen, wo er ohnehin nicht groß abgelenkt war). Das hat - bis auf einmal - richtig gut geklappt. Wir arbeiten also weiter intensiv daran.

    Nemo läuft ja inzwischen - unberufen, toitoitoi - sehr gut an der Leine. Es gibt aber (inzwischen seltene) Situationen, wo er regelmäßig mächtig zieht - zum Beispiel, wenn wir in die Straße zum Fußballplatz einbiegen oder wir vom Parkplatz zum Hundeplatz gehen.

    Beim Hundeplatz kann ich es ja noch nachvolllziehen - viele Hunde, mächtig Aufregung. Aber sonst? Ich würde auf jeden Fall gern daran arbeiten, dass auch das sich legt - weil das nämlich einfach anstrengend ist - und doof aussieht xD . Falls ihr da Tipps für mich habt, wäre ich euch dankbar.

    Was mich aber viel mehr interessiert... Wieso hat sie das gemacht?

    Langeweile? Vermehrtes Kau- oder "Zerstörungs"-Bedürfnis? Nemo hat das mit Fußleisten. In der Welpenzeit habe ich die neuralgischen Bereiche mit Duschhandtüchern (freistehende Balken) umwickelt bzw. mit Paketband (Fußleisten) abgeklebt. Bei den Fußleisten half das nur bedingt, irgendwann hat er es dann gelassen.

    Allerdings kommt er heute manchmal (aber selten) mit einem angeknabberten Stück Fußleiste um die Ecke. Der Grund in diesen seltenen Fällen ist meist offensichtlich: Langeweile. Ich habe gehört, dass Teebaumöl da helfen soll...

    Wenn ich den anderen Hund rechtzeitig sehe (und ich versuche meist so vorausschauend zu laufen, da wir ähnliche Probleme - allerdings ohne sichtbaren Jagd-, eher Spieltrieb haben), nehme ich Nemo zunächst richtig kurz - und zwar direkt oberhalb des Geschirrs am Karabiner. Wenn er gut drauf ist, schaffen wir sogar ein ruhiges Vorbeilaufen.

    Ist er aber schon in seinem "Ich will aber eigentlich zu dem anderen Hund hin"-Modus, hilft uns ebenfalls das Stehenbleiben (und aushalten ;-) . Er darf sich dann auch hinsetzen und Hundefernsehen gucken, solange er ruhig bleibt (und solange er sich nicht hinlegt und den anderen Hund fixiert). Dafür wird er gelobt und inzwischen schaffen wir es sogar, mit einem normalen "auf" aus der Situation heraus und weiter zu gehen.

    Treffen wir allerdings unterwegs viele Hunde, ist meist beim letzten Hund auf der Strecke Matthäi am Letzten. Sprich, da kann Nemo sich dann nicht mehr zusammenreißen. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir das auch noch hinbekommen.

    Bin gespannt, berichte mal über eure Fortschritte! Sicher können wir da auch noch von profitieren.

    Ich glaube, wir können ausschließen, dass Nemo ein Jagdhund ist :lachtot: Heute früh saß auf einer kleinen Treppe eine - wahrscheinlich verletzte - Taube. Nemo hat sich aufgeführt, gebellt und sich komplett in seiner Leine und mir verheddert - er war total aufgeregt, wollte aber unbedingt weg und ist nur noch rück-seit-wärts und im Kreis gelaufen - fast auf die Straße. Ich glaube, der hatte richtig Schiss :hust: Fliegende Tauben findet er ja immer ganz witzig (eher so nach dem Motto "ach, ein großer grauer Ball?"), aber das war ihm richtig unheimlich...

    Mal was anderes und an die Einzel-Hunde-Besitzer/innen unter euch: Wie oft haben eure Hundekinder denn Gelegenheit, mit anderen Hunden zusammenzukommen? Wir suchen ja - auf Anraten einer Trainerin - inzwischen durchaus bei unseren Runden Gegenden auf, wo auch andere Hunde (meist unangeleint) rumrennen. Nemo meistert das inzwischen richtig gut, bis auf einige wenige Ausnahmen. Heute früh bin ich dann von einem Hundebesitzer (den ich noch nicht so wirklich oft gesehen habe, man grüßt sich halt der Höflichkeit halber) gefragt worden, wie es uns denn so geht... Da schoss mir schon als erstes durch den Kopf, dass das bei Nemo vielleicht manchmal wie bei einem Quarantänte- oder schwerstaggressiven Hund aussieht, wenn wir so an allem vorbeigehen :headbash:

    Daher meine Frage. Nemo hat einen Spielkumpel und eine "Gassi-Freundin" - ansonsten trifft er Hundekumpels, wenn er in der Betreuung ist, das aber natürlich nicht regelmäßig.

    Ich weiß nicht, wie es bei dir ist, aber bei uns sind Leute beim RO, denen es scheißegal ist, ob der Hund nun gerade oder schief sitzt, ob er schön oder schlampig im Fuß läuft und ob der Mensch die Winkel vernünftig läuft.
    Ich finde das schade, denn genau darum gehts beim RO. Die Trainer möchten das den Teams ja auch genau so beibringen und bspw. auf Turniere vorbereiten. Wenn das dann alles ignoriert wird, weil es doch einfach nur aus Spaß ist... das finde ich unfair.

    Jeder so wie er meint, aber ich finde man sollte nicht über die meckern, die ehrgeizig und mit viel Ernst und Fleiß an die Sache rangehen. Davon lebt der Sport.

    Also, zunächst einmal habe ich nicht gemeckert über alle, die mit Ernst und Fleiß an die Sache gehen.Ich finde es nur etwas befremdlich, dass da jemand sich in einem Anfänger-Kurs aufführt, als wäre er selbst der bessere Trainer. Vielleicht hatte die Dame aber auch nur einen schlechten Tag, das mag sein.

    Ich verdamme auch nicht in Bausch und Bogen, dass man sich anstrengt. Im Gegenteil. Das ist wahrscheinlich das, was auch @Helfstyna und @miamaus2013 hier möglicherweise missverstanden haben. Ich bin da in einem Anfängerkurs, der sich gerade zwei mal (!) getroffen hat. Davon war der erste Trainingstag nur Theorie. Sich da schon so zu geben, als würde man in der nächsten Woche auf einem Turnier sein, finde ich etwas merkwürdig. Aber wie gesagt, manche Menschen kommen einfach merkwürdig rüber - das hat @Brizo sehr schön zusammengefasst.

    Und um dieses Missverständnis auch noch mal auszuräumen: Ich gehe da nicht hin, um "irgendwas mit dem Hund zu machen", sondern mir ist eine gemeinsame Aktivität mit Nemo wichtig, bei der er zugleich unter maximaler Ablenkung lernt, sich zu konzentrieren und runterzufahren. Daher finde ich es schon sehr wichtig, zunächst selbst die Übungen zu verstehen (was mir bei dieser 8 schon mal nicht leicht fällt xD ) und dann die Übung Schritt für Schritt so zu erlernen, dass sie am Ende richtig sitzt. Ansonsten ergäbe das ja alles keinen Sinn - da sind wir alle glaube ich dergleichen Ansicht.

    Aber wie gesagt, es ist ein Kurs für absolute beginners, der noch ganz am Anfang steht. Toll finde ich, wie die Trainerin sich jedes einzelne Team vornimmt, in die Details geht und gemeinsam die Übungen durchspricht. Wir haben ja auch alle - schaffbare - Hausaufgaben bekommen, wobei das natürlich zuhause eine ganz andere Hausnummer ist als auf dem Platz. Gewohnte Umgebung, kaum Ablenkung, keine Reize - aber es ist ja trotzdem wichtig. Und zum Thema Ehrgeiz: Mir sagte die Trainerin am Ende sogar, wir sollen jetzt lieber mal eine Pause machen, weil der Hund sich einfach irgendwann nicht mehr konzentrieren kann. Sowas finde ich auch richtig gut, eine individuelle Einschätzung, zu was die einzelnen Hunde im jeweiligen Moment, Zustand und Alter in der Lage sind - und was sie vielleicht auch überfordert und dann frustriert.

    Und da komme ich wieder auf meinen Punkt: Im Hundetraining gab es da einen konstruktiven Austausch mit den anderen Hundehaltern, da konnte man auch voneinander lernen. Hier erscheint mir das sehr auf sich selbst bezogen, das kann natürlich auch der Konzentration geschuldet sein. Wobei ich mit der anderen Dame ja durchaus vor und nach dem Kurs (natürlich nicht während der Übungen, das wäre ja Blödsinn) mich kurz ausgetauscht habe, man ist sich ja auch nicht mit allen Menschen grün. Vielleicht hatte ich da einfach etwas anderes erwartet, weil bisher mit allen Goldie- oder Labbi-Besitzern ein konstruktives Gespräch (und davon kann ich ja auch nur profitieren) zustande kam. Mag sein, dass es auch daran lag.

    Nun denn, das Dummy-Training gestern machen wir ja im Einzeltraining und auch dort hat Nemo weitere Fortschritte, wenn auch sehr kleine, erzielt. Jetzt haben wir 14 Tage Zeit, das saubere Halten zu trainieren, dann muss es sitzen :bindafür:

    @SabethFaber Ich habe übrigens gestern das erste Mal live einen Hund gesehen, das hätte Ari sein können. Was ein toller Kerl - auch wenn es ein Doppelgänger gewesen sein muss! :herzen1: