Beiträge von Enterprise

    Bei mir ist es ähnlich wie bei euch. In der Regel arbeite ich im Home Office, sodass ein klassisches Alleine bleiben jeden Tag nicht nötig war wie bei anderen Berufstätigen. Aber auch ich habe immer mal wieder Außentermine bei Kunden, geh einmal die Woche zum Gitarrenunterricht, mache Lesetraining in einer Schule, geh einkaufen oder mal mit der Tochter in die Stadt.

    Weil daher klar war, dass das Hundekind immer mal wieder allein bleiben sollte, habe ich das schon recht früh versucht, in den Tagesablauf einzubauen. Was nicht ganz einfach war, denn Nemo hatte nicht so sehr ein Problem mit dem Alleine bleiben, sondern mit dem Verlassen werden. Das führte dazu, dass ich mir beispielsweise schon eine Stunde vorher die Schuhe vor die Haustür oder den Schlüssel in die Tasche gesteckt habe, damit er nicht die "Anzeichen" des baldigen Alleinseins wahrnimmt und abdreht. Denn das war ziemlicher Stress für ihn.

    Aber er hat mittlerweile einige Dinge gelernt: 1. Wenn er allein bleiben darf, gibt es mit Sicherheit einen Kong zum Leerschlecken. 2. Allein bleiben ist gar nicht so schlimm, denn die Menschen kommen bald wieder. 3. Verlassen werden ist gar nicht schlimm, denn die Menschen kündigen es an (ich sage tatsächlich "Tschüss Nemo" - quasi als "Kommando", sich völlig tiefenentspannt irgendwo abzulegen).

    Ich denke, wenn man selbst gelassen und ruhig bleibt und es immer wieder versucht und in den Alltag einbaut, können das viele Hunde schon durchaus "aushalten" (und zu denen, die es nicht können, gehört eurer hoffentlich nicht). Übrigens gibt es bei uns beim Nachhausekommen auch immer eine kleine Belohnung - fürs gute "aufs-Haus-aufpassen".


    @Enterprise .. wie bist Du denn auf Deine Trainerin fürs Dummy gekommen? .. einfach im Netz gesucht?

    Das klingt toll! Manchmal hab ich das Gefühl, Nemo ist da einfach wirklich noch ein großes Kind. Man merkt ihm aber zugleich an, dass er sich anstrengt und unbedingt verstehen will, was ich von ihm möchte. Auch wenn ich den Dummy nach einer Trainingseinheit daheim wieder wegpacke, läuft er mir immer nach und schaut noch mal - frei nach dem Motto "ich könnt aber schon noch...".

    Die Trainerin, die mit uns Dummy-Training macht, ist zugleich die Trainerin, die bei uns auch die Welpenschule und das Junghunde-Training gemacht hat und uns in den ersten Wochen zur Seite gestanden ist.

    Wir haben ja mit zwei Trainerinnen zu tun - die eine ist diese von der Welpenschule und die andere ist die, die auch Nemos Betreuung in ihrer Pension übernimmt. Letztgenannte macht allerdings mehr klassische Hundeschule, Social Walk und Mantrailing, sie bietet kein Dummy-Training an. Ich bin ganz froh, dass wir mit beiden arbeiten können, denn sie bringen durchaus unterschiedliche, jedoch beide sehr sinnvolle Ansätze in unser Alltagsleben ein.

    Wir hatten es ja anfangs für das Dummy-Training auch mit einem Herrn vom GRC versucht (ich glaube, ich hatte damals hier davon berichtet). Wir waren aber so gar nicht auf einer Wellenlänge und daher habe ich es gelassen - und mich gefreut, als ich gehört habe, dass "unsere" alte Trainerin auch in Dummy-Arbeit einweist. Was mir an ihr gefällt, ist dass sie wirklich sehr systematisch arbeitet und zugleich aber den Hund und dessen Fähigkeiten immer im Blick hat.

    @Quietschie "Fass die Ferse" kennt Nemo auch heute noch :lachtot: Vielleicht sollten wir da ein Brettspiel draus entwickeln...

    Mein Mann hat da leider anfangs - auch in puncto Anspringen - viel zu viel toleriert und damit nicht besser gemacht. Also haben wir es umgekehrt: In dem Moment, wo Nemo mit dem Rumgetanze aufhört und sich setzt, wird er belohnt. Also durch Streicheleinheiten. Das muss dann aber auch sofort kommen, damit der Hund versteht - aha, ich bin ruhig, ich setze mich - und meine Menschen regen sich nicht mehr auf, sondern wenden sich mir zu. Das funktioniert bei uns bis heute noch sehr gut.

    Ich denke, es geht auch zwischen den Extremen. Wir haben zwar keinen Terrier, aber ein kleines Schnappkrokodil, das sich als Goldie-Welpe verkleidet hatte... Anfangs waren wir auch recht verzweifelt und haben versucht, viel runterzufahren. Aber auf Dauer in der Wohnung gar kein Spiel zu betreiben, fand ich persönlich auch keine Lösung. Mit den verschiedenen Varianten (Raum verlassen, einparken, Ruhe reinbringen) hatten wir in der Rückschau betrachtet erstaunlich schnell Erfolg - und wir waren echt am Ende, ich kann mich da noch gut dran erinnern.

    Heute ist das Hundekind ein Jahr und selbstverständlich wird auch in der Wohnung gespielt - das ist in der Stadt auch gar nicht anders möglich. Aber es gibt halt zwischendurch viele Ruhephasen und wir haben glücklicherweise - ob durch eigenes Zutun oder durch Charakter des Hundes - auch ein Hundekind, das sich selbst ablegt, wenn es ihm zuviel wird. Das war damals noch nicht so.

    bei Mia hatte ich auch lange Probleme damit, dass sie das Apportel festhalten soll. Bei ihr lag es aber daran, dass sie einfach nicht gerne Dinge im Maul hat.
    ich habe bei ihr damit angefangen, dass ich sie das Apportel erstmal in Bewegung habe tragen lassen. Also Hund läuft locker neben einem her, Apportel hinhalten, Hund nimmt es und dann einfach ein Stückchen weiter laufen, Hund dafür feiern.
    Darüber habe ich sie dann zumindest mal dazu bekommen, dass sie das Ding ins Maul nimmt. Ich bin dann dazu übergegangen, langsamer zu laufen, so dass sie dann irgendwann neben mir stand und das Apportel im Maul hatte - riesen Party.
    Und dann musste sie sich ja noch mit Apportel im Maul hinsetzen. Das war ein echtes Geduldsspiel. Immer wenn der Popo runter ging, ging das Maul auf. :ugly:

    :lachtot: Großartiges Bild!

    Ich finde, dein Ansatz hört sich nach einem guten Plan an. Vielleicht mache ich das einfach mal und wenn ich das nächste Mal im Training bin, frage ich quasi im Nachhinein, ob das nicht auch so geht :D

    @Enterprise Ich finde 10 Sekunden halten viel zu viel verlangt.
    Hat dein Hund denn Bock aufs Dummy? Also wenn du es wirfst, springt er dann ein oder ist das eher langweilig?
    Halten ist pure Konzentration für einen jungen Hund und noch dazu nicht selbstbelohnend. Ich würde bei einem Retriever, der Bock aufs Dummy hat, erstmal schauen, dass er von selber hinläuft und dann herbringt. Ob das total sauber ist oder er vorher fallen lässt ist noch unwichtig. Der muss doch erstmal Spaß bekommen daran.

    Wenn ihr unbedingt halten üben wollt, dann gib ihm das Teil ins Maul und sage sofort wieder Aus und wiederhol das zehn mal. Macht mehr Sinn als ne Zeitspanne zu nehmen, die er noch nicht umsetzen kann!

    Da sieht man mal, wie man sich zeitlich verschätzt. Ich habe deinen Post heute morgen gelesen und habe gedacht, mensch, das kann doch gar nicht sein. Und habe mir das Training nochmal bildlich vorgestellt. Das sind nie und nimmer zehn Sekunden, sondern maximal 2-3 Sekunden, die er halten soll. Aber trotzdem hast du natürlich recht, das ist Konzentration und nix wirklich Spaßiges.

    Wir haben im Training das Dummy auch schon mal öfter an der Schleppleine gehabt, er hat auf jeden Fall Interesse und schleppt das Dummy - wenn es frei herum liegt - dann halt weg. Her brachte er es bislang - kein einziges Mal. Weder im Training noch daheim.

    Gestern Abend ist dann was sehr Interessantes passiert: Wir haben hier so einen Ball, aus Sisal/Baumwolle oder sowas ähnlichem. Nicht ganz klein, passt so gerade in Nemos Schnauze. Wir rollen den immer mal wieder durch die Wohnung oder spielen damit Fußball. Bisher schnappte er sich den dann, im besten Fall kam er damit an und gab ihn aber nicht her. Irgendwie kapierte er nicht, dass er ihn loslassen musste, damit wir weitermachen können, sondern wollte damit zergeln xD

    Gestern Abend dann habe ich den Ball so durch die Wohnung gekickt, er tapert dem Ball hinterher, nimmt ihn auf, dreht sich um, kommt zu mir zurück, schaut mich einen Moment an - und legt ihn mir vor die Füße. :applaus: Da habe ich gedacht, jetzt hat es vielleicht geschnackelt... wir haben das dann noch ein paar Mal versucht, ich hab ihn jedes Mal belohnt, wenn er mir den Ball wieder hergebracht und herausgegeben hat. Auf einmal stand meine Tochter im Raum und meinte, "seit wann kann er das denn???".

    Ich werde das vielleicht einfach noch einmal erst so versuchen und dann können wir das vielleicht allmähilch durch andere Spielzeuge bzw. das Dummy ersetzen. Bislang hat er nämlich zwar alles gern durch die Gegend getragen, aber in der Regel nicht zu mir gebracht. Ich werde auch die Trainerin beim nächsten Termin noch mal fragen, ob wir das Training vielleicht anders herum aufbauen können - von anderen hab ich nämlich auch schon gehört, dass dieser Rückwärts-Aufbau für Hunde durchaus frustrierend sein kann.

    Frag doch mal @Juliaundbalou. Die zwei machen ziemlich häufig Dummytraining. Du bist auch in ihrem Thread, oder?Emil findet tragen ziemlich doof, habe immer wieder versucht das zu üben. Aber er ist halt kein Retriever. und hat für sich festgestellt, dass es einen am Bellen hindert, wenn man was trägt |) (war meine Intention, aber ich wurde vom Plüsch durchschaut :flucht: )

    Danke für den Tipp, wir haben uns dazu auch schon ausgetauscht, sie haben das anders herum aufgebaut. Ich werde beim nächsten Mal die Trainerin fragen, ob wir vielleicht einen anderen Ansatz wählen sollen. Denn Nemo trägt sehr gern, allerdings ist das noch nicht zielgerichtet. Er ist durchaus auch lernwillig, wie man beim RO sieht. Vielleicht hatte er auch nur ein paar schlechte Tage oder war schlicht müde vom doofen Herbstwetter.

    wie trainiert ihr denn? Im sitzen, im stehen, im gehen? Hast du das Gefühl er trägt lieber den schwereren oder lieber den leichteren Dummy?

    Mit der Trainerin trainieren wir draußen auf ihrem Grundstück. Sie baut das Ganze rückwärts auf, d.h. Nemo soll zunächst lernen, den Dummy in die Schnauze zu nehmen, festzuhalten, vom Boden aufzunehmen, vom Boden aufzunehmen und festzuhalte etc. pp.

    Als Hausaufgabe sollen wir drinnen üben. Dafür muss er sich hinsetzen und im leichtesten Fall den Dummy in die Schnauze nehmen, als nächste "Schwierigkeit" den Dummy ca. 10 Sekunden festhalten, dann vom Boden aufnehmen und zu mir kommen etc.

    Wir hatten zwischenzeitlich sowohl im Training als auch hier zuhause den EIndruck, dass er sich mit dem schweren Dummy leichter tut, also habe ich noch einen gekauft. Gestern und heute klappte das aber gar nicht.

    Er kann sich beim Dummy auch wesentlich schlechter konzentrieren als beim RO - das ist zumindest mein derzeitiger Eindruck. Keine Ahnung, woran das liegt.


    Ich weiß jetzt, dass Sina nicht folgt, wenn es darauf ankommt.

    (...) Daraufhin kam sie zwar zu mir, aber trotzdem weiß ich jetzt, dass sie auf Durchzug schaltet. Ob sie gehört hätte, wenn sie näher bei mir gewesen wäre, weiß ich nicht, ich denke aber schon. Ich hab sie dann angeleint und dann war sie irgendwie total im Stress und nur noch am Ziehen bis wir wieder auf der Teerstraße waren - warum weiß ich nicht.

    Das hilft dir jetzt natürlich gar nicht, aber du glaubst nicht, wie gut mir das jetzt tut und Balsam auf meine gefrustete Rückruf-Seele ist, das von einem Hunde-Profi wie dir zu hören... :cuinlove:

    Ich bin gerade auch in puncto Dummy-Training total gefrustet: Wir sollen als Hausaufgabe das 10-Sekunden-Halten üben - und es wird eher schlechter als besser. Und das, obwohl ich nun noch zusätzlich einen etwas schwereren Dummy gekauft habe. Man hat das Gefühl, als wüsste das Hundekind manchmal gar nicht, was es mit dem Teil machen soll. Vergangene Woche hat er den Dummy noch richtig gut aufgenommen. Macht jemand von euch Dummy-Training und hat vielleicht noch einen Tipp parat? Im "normalen" Dummy-Thread sind sie alle schon längst über unser Stadium hinaus...

    Dafür klappen unsere beiden RO-Hausaufgaben inzwischen richtig gut. Ich freue mich schon, das auf dem Platz und unter Ablenkung zu testen. Bin sehr gespannt, wie es dort klappt...

    Da kann ich nur den Tipp geben, mit einem Start- und End-Signal zu arbeiten. So wissen unsere Hunde immer, wann gesucht werden soll und wann alle Leckerlis gefunden sind.

    Hat sich bei uns zum Beispiel ganz automatisch ergeben. Immer wenn ich Leckerlis verstecke, erwarte ich Aufmerksamkeit mit einem "Schau mal" und gebe den Startschuss mit dem klassischen "Such". Wenn alles gefunden wurde, heißt es dann "alle, alle!". Wir machen das meist draußen, dann weiß Nemo auch, dass es weitergeht.