Bei mir ist es ähnlich wie bei euch. In der Regel arbeite ich im Home Office, sodass ein klassisches Alleine bleiben jeden Tag nicht nötig war wie bei anderen Berufstätigen. Aber auch ich habe immer mal wieder Außentermine bei Kunden, geh einmal die Woche zum Gitarrenunterricht, mache Lesetraining in einer Schule, geh einkaufen oder mal mit der Tochter in die Stadt.
Weil daher klar war, dass das Hundekind immer mal wieder allein bleiben sollte, habe ich das schon recht früh versucht, in den Tagesablauf einzubauen. Was nicht ganz einfach war, denn Nemo hatte nicht so sehr ein Problem mit dem Alleine bleiben, sondern mit dem Verlassen werden. Das führte dazu, dass ich mir beispielsweise schon eine Stunde vorher die Schuhe vor die Haustür oder den Schlüssel in die Tasche gesteckt habe, damit er nicht die "Anzeichen" des baldigen Alleinseins wahrnimmt und abdreht. Denn das war ziemlicher Stress für ihn.
Aber er hat mittlerweile einige Dinge gelernt: 1. Wenn er allein bleiben darf, gibt es mit Sicherheit einen Kong zum Leerschlecken. 2. Allein bleiben ist gar nicht so schlimm, denn die Menschen kommen bald wieder. 3. Verlassen werden ist gar nicht schlimm, denn die Menschen kündigen es an (ich sage tatsächlich "Tschüss Nemo" - quasi als "Kommando", sich völlig tiefenentspannt irgendwo abzulegen).
Ich denke, wenn man selbst gelassen und ruhig bleibt und es immer wieder versucht und in den Alltag einbaut, können das viele Hunde schon durchaus "aushalten" (und zu denen, die es nicht können, gehört eurer hoffentlich nicht). Übrigens gibt es bei uns beim Nachhausekommen auch immer eine kleine Belohnung - fürs gute "aufs-Haus-aufpassen".