Beiträge von Enterprise

    Das finde ja viele Leute doof, weil "macht er ja nur für Keks". Für mich heisst es: Wenn mein Hund cool genug ist, an Kekse zu denken, sich sogar zu überlegen, wie er am besten welche kriegen kann, dann hat er keine Angst und regt sich nicht auf. Also Bingo

    Mir ist immer lieber, mein Hund macht was "für Keks" als gar nicht...

    Eben. Und warum etwas mit Zwang abstellen, was doch funktioniert - zumindest beim eigenen Hund. Es gibt ja auch durchaus Hunde, die Kekse oder Leckereien anderer Art gar nicht so prickelnd finden und sich damit gar nicht belohnen ließen. Da muss man dann den eigenen Hund halt genug kennen, um das einzuschätzen.

    Mein Hundekind würde für ein Wienerle-Stückchen fast alles tun (leider aber auch für Brot, was hier in Massen von "Vogelfreunden" unter Bäume und Sträucher gestreut wird). Bei anderen Hunden funktionieren halt andere Dinge - da muss man ja nicht schwarz und weiß draus ableiten.

    Hilft auch, wenn du selbst das machst: Bei ner Hundebegegnung, die dir blöd ist, such dir einen Baum oder Laternenpfahl ein Stück weit weg und stell dir vor, dass du da jetzt hinwillst, das ist dein Ziel. Gerade, flotten Schrittes, ungerührt. Nicht Fokus: Weg von dem Hund - sondern Fokus: ich will da hin. (und da gibts dann Keks für deine Maus)

    Etwas OT: Ich hab mir gerade vorgestellt, wie du dir (oder ich mir) dann an der Laterne auch einen Keks gibst :lachtot:

    Ich gehöre übrigens auch zu den Futterbelohnern - bei der Rasse allerdings kein Wunder, dass das gut funktioniert...

    Ojeh, was hab ich da nur für eine Lawine ausgelöst :shocked: .
    Das scheint wohl ein sehr emotional aufgeladenes Thema zu sein.

    Also um hier vielleicht noch einen schönen Beitrag zu posten:

    Heute Nachmittag haben wir die "Laufen-Vorbei-Methode" ausprobiert. Sie dreht sich zwar immer wieder um, aber läuft grundsätzlich brav weiter und hält viel Blickkontakt zu mir. :smile:

    Das klingt doch super! Und gucken ist erlaubt, find ich. Also zumindest machen wir das so. Solange der letzte Blick bei mir landet, bin ich zufrieden. Ich grüße den dazugehörigen Hundehalter ja auch - je nach Entfernung - mit Worten oder mit einem Kopfnicken. Wichtig ist, dass es sich auch für dich gut anfühlt. Denn genau wie deine Anspannung überträgt sich auch deine Gelassenheit bzw. Entspannung auf deine Maus. Und es läuft halt auch nicht jeder Spaziergang gleich gut, manche sind eine Katastrophe, manche sind so mittel, manche sind super. Abhängig von eurer Tagesform. Ich glaube, wenn man das für sich akzeptiert hat, wird schon einiges leichter. Toitoitoi für euch!

    ich denke halt, wenn ich einen verträglichen Hund habe und mache bei jeder angeleinten Begegnung so ein Geschiss und innere Wut, dann wird der Hund irgendwann evlt unverträglich. Das dann aber nicht wegen der Tutnixe sondern wegen der Haltung des Halters.

    Bin ich absolut bei dir. Deswegen habe ich auch unsere Strategie geändert in "oh, ein anderer Hund, positiv denken" xD Es ist halt genauso blöd, wenn es dich aus den Schuhen haut, weil dein Hundekind mit anderen Hunden spielen will (und diese die Spielaufforderung erwidern). Inzwischen haben wir aber viel öfter die Situation, dass wir vorbeigehen wollen und der andere, (ebenfalls angeleinte) Hund (in der Regel Rüde) Theater macht. Ich denke, das ist zusätzlich alles auch eine Frage des Alters.

    Es ist mit Sicherheit eine Frage der eigenen Einstellung, da bin ich überzeugt, dass sich das auf das andere Ende der (eigenen) Leine überträgt. Aber an der anderen Leine (bzw. wenn da keine dran ist, schon gar nicht) macht man halt nix mit der eigenen Einstellung.

    Ich weiß zwar nicht, ob du das noch liest, weil du dich ja offiziell gerade schon ausgeklinkt hast, aber in der Hoffnung, dass du es noch tust...

    Ich habe auch einen nicht gerade kleinen Hund, aber einen, der es überhaupt nicht versteht, dass nicht jeder andere Hund mit ihm spielen bzw. mit ihm positiv Kontakt aufnehmen möchte. Er läuft nicht frei in der Stadt und rennt auch angeleint in keinen anderen Hund rein, aber ist an vielen Hunden interessiert. Wenn ihm dann Hunde begegnen, die ihn (meist angeleint) anpöbeln, so ist er immer recht irritiert und kann das nicht so recht nachvollziehen, was da gerade passiert. Mit anderen Worten: Er pöbelt nicht zurück, sondern guckt meist nur recht ungläubig aus der Wäsche...

    Da er die Tendenz hatte, mit fast jedem Hund, dem wir begegnet sind, spielen oder zumindest mal interessiert gucken zu wollen, habe ich es auch eine Zeitlang so gehalten, dass wir stehengeblieben sind und Nemo absitzen musste. Ein enormer Stress für das Hundekind und auf Dauer zumindest bei uns nicht durchsetzbar. Ich bin daher einer Mischung aus Tipps und Bauchgefühl gefolgt und wir machen es inzwischen so: In der Regel versuchen wir entspannt an fremden Hunden, die wir nicht kennen, vorbeizugehen - meist klappt das schon ganz gut. Hunde, die wir kennen, dürfen angeleint kurz beschnuppert werden, danach geht es aber weiter. Schmachtet er Hündinnen (meist aus Entfernung) hinterher, warte ich ab, bis die Hundedame außer Sicht ist, das ist für mich zurzeit noch am besten händelbar.

    Meine Erfahrung ist, a) dass Kooperation gerade hier in der Stadt, wo viele Hunde "auf einen Haufen" rumlaufen der beste Weg ist. Gerade heute früh habe ich einer Dame mit ihrem ShiTzu (?) quer über die Straße angezeigt, wo ich langgehe, damit sie eine andere Richtung einschlagen kann (sie geht uns nämlich sonst immer aus dem Weg, wie ich festgestellt habe). b) sind nicht alle Hunde, die freilaufen, gut abrufbar oder verträglich. Diese Erfahrung habe ich leider erst vergangene Woche machen müssen - Nemo an der Schlepp und ein Labbi rennt im Schweinsgalopp bellend auf uns zu. Der Halter Lichtjahre entfernt und auch nicht in der Lage, den Hund zurückzurufen. In solchen Situationen kümmere ich mich erstmal darum, meinen Hund umzuleinen und rufe gleichzeitig dem anderen Halter zu, dass er das Gleiche tun möge. Klappt leider auch nicht immer (beim anderen).

    Ich hatte wie gesagt auch so einen Irren. Im Wurf war er der ruhigste, was aber wahrscheinlich nicht viel aussagt.

    Wir haben ihn auch nicht wie bekloppt bespielt, sondern ihn einfach Stück für Stück in unseren Alltag integriert. Warum er damals regelmäßig so ausgetickt ist - ich sah aus, als hätten wir einen entlaufenen Tiger daheim -, konnte sich selbst die Trainerin nicht erklären, die sich das mehrfach bei uns zuhause angeschaut hat. Aber sie konnte es verstehen, da sie nach jahrelanger Welpenaufzucht nun ausgerechnet auch das erste Mal so einen Welpen selbst daheim hatte - ihrer war wohl sogar noch ein wenig härter drauf.

    Daher bleibt mein Tipp an dich: Versuche es mit diesem Einparken. Du solltest da einfach dran bleiben, auf keinen Fall weiteres Spielzeug anbieten, sondern versuchen, Gelassenheit auszustrahlen. Nichts sagen, einfach nur da sein. Das hilft nicht sofort, nicht am ersten Tag, aber mit der Zeit wird es besser. Ich weiß, dass du dir das jetzt nur schwer vorstellen kannst und dass es schwierig ist, in solchen Situationen nicht selbst auszuticken. Aber es hilft. Wirklich. Du kannst mir dazu gern noch eine PN schreiben, wenn du dich darüber im Detail austauschen möchstest.

    Und um dich ein wenig aufzubauen: Nemo ist heute ein Hund, der wunderbar chillen kann. Ob zuhause oder im Restaurant, er kann sich da selbst sehr gut in die Balance bringen (das Wort "regulieren" mag ich nicht, weil es so nach Maschine klingt).

    Das mit dem streicheln bringt sie allerdings meist zum beißen und wenn ich dann aus sage nein und sie ignoriere dreht sie hoch und beißt. Von daher ist die Methode zum runter bringen nicht so gut bei uns. Wenn Sie schon entspannt ist kann man richtig toll mit ihr kuscheln .

    Du musst sie bei dieser Technik "einparken", also vorn an der Brust halten und sonst gar nichts machen. Nicht streicheln, einfach nur da sein. Und auch nicht nur einmal probieren und dann das nächste, sondern ein paar Tage. Bei Nemo hat es am Anfang auch etwas gedauert, bis er diese Art von Begrenzung - denn das ist es ja auch - akzeptiert hat.

    Also einen ganz festen Ablauf haben wir noch Nicht, eben weil sie sich ja eingewöhnt. Mit auslasten meinte ich das wir 10 Minuten spazieren waren. Sie ein paar mal den Garten erkundet hat und ich ein bisschen mit ihr gespielt habe. Als sie so aufgedreht hat gab es dann entweder ein "nein" oder ich habe sie zu mir gerufen. Das machen wir zwar nicht als aktives Training, aber ohne geht es ja nicht.

    Ich hatte zwar bislang nur einen Welpen, davon aber einen von der "feinsten" Sorte Horror-Goldie... Daher kann ich mich ganz gut reinfühlen in eure Situation, glaube ich.

    Wir hatten zwar auch eine Stoff-Box, aber eigentlich nur für nachts, da hat die direkt neben dem Bett gestanden, damit ich merkte, wenn das Hundekind rausmusste. Wenn Nemo abends seinen Irrsinn auspackte, hatte ich es auch ein paar Mal mit der Box versucht. Das hat hier aber gar nichts gebracht.

    Mir hat unsere Trainerin damals einen sehr schönen Handgriff gezeigt, ähnlich wie @CubeQueen das schon beschrieben hat. Wenn Nemo dann wieder Wahnsinn in Tüten verpackte, habe ich mich auf den Boden gehockt, ihn zwischen meine Knie genommen und ihn ganz sanft vorn an der Brust gehalten. Solange, bis er sich beruhigt hat. Das war für uns ein wahres Wundermittel.

    Ansonsten finde ich zehn Minuten rausgehen und im Garten sein jetzt nicht so übermäßig viel, als das du dir Gedanken machen müsstest. Das Spielen würde ich allerdings auf den Vormittag verlegen und den Nachmittag, Abend eher ruhig angehen. Zumindest so lange, so lange sie noch nicht allein gelernt hat, auch wieder runterzufahren.