Ich weiß zwar nicht, ob du das noch liest, weil du dich ja offiziell gerade schon ausgeklinkt hast, aber in der Hoffnung, dass du es noch tust...
Ich habe auch einen nicht gerade kleinen Hund, aber einen, der es überhaupt nicht versteht, dass nicht jeder andere Hund mit ihm spielen bzw. mit ihm positiv Kontakt aufnehmen möchte. Er läuft nicht frei in der Stadt und rennt auch angeleint in keinen anderen Hund rein, aber ist an vielen Hunden interessiert. Wenn ihm dann Hunde begegnen, die ihn (meist angeleint) anpöbeln, so ist er immer recht irritiert und kann das nicht so recht nachvollziehen, was da gerade passiert. Mit anderen Worten: Er pöbelt nicht zurück, sondern guckt meist nur recht ungläubig aus der Wäsche...
Da er die Tendenz hatte, mit fast jedem Hund, dem wir begegnet sind, spielen oder zumindest mal interessiert gucken zu wollen, habe ich es auch eine Zeitlang so gehalten, dass wir stehengeblieben sind und Nemo absitzen musste. Ein enormer Stress für das Hundekind und auf Dauer zumindest bei uns nicht durchsetzbar. Ich bin daher einer Mischung aus Tipps und Bauchgefühl gefolgt und wir machen es inzwischen so: In der Regel versuchen wir entspannt an fremden Hunden, die wir nicht kennen, vorbeizugehen - meist klappt das schon ganz gut. Hunde, die wir kennen, dürfen angeleint kurz beschnuppert werden, danach geht es aber weiter. Schmachtet er Hündinnen (meist aus Entfernung) hinterher, warte ich ab, bis die Hundedame außer Sicht ist, das ist für mich zurzeit noch am besten händelbar.
Meine Erfahrung ist, a) dass Kooperation gerade hier in der Stadt, wo viele Hunde "auf einen Haufen" rumlaufen der beste Weg ist. Gerade heute früh habe ich einer Dame mit ihrem ShiTzu (?) quer über die Straße angezeigt, wo ich langgehe, damit sie eine andere Richtung einschlagen kann (sie geht uns nämlich sonst immer aus dem Weg, wie ich festgestellt habe). b) sind nicht alle Hunde, die freilaufen, gut abrufbar oder verträglich. Diese Erfahrung habe ich leider erst vergangene Woche machen müssen - Nemo an der Schlepp und ein Labbi rennt im Schweinsgalopp bellend auf uns zu. Der Halter Lichtjahre entfernt und auch nicht in der Lage, den Hund zurückzurufen. In solchen Situationen kümmere ich mich erstmal darum, meinen Hund umzuleinen und rufe gleichzeitig dem anderen Halter zu, dass er das Gleiche tun möge. Klappt leider auch nicht immer (beim anderen).