Beiträge von Enterprise

    Ich glaube in der Tat, dass ein Punkt auch ist, wie viel Aufmerksamkeit man währenddessen dem Hund schenken muss, die dann vielleicht von anderem abgeht. Beispiel: Man trifft sich mit Freunden, will sich eigentlich unterhalten, muss aber währenddessen ständig darauf achten, dass Hund liegen bleibt, niemand anspringt, anbellt whatsoever. Das ist so ein bisschen wie mit einem Kleinkind, das - zumindest bei manchen Müttern - jegliche Aufmerksamkeit sofort auf sich zieht und eine Unterhaltung in mehr als zwei ganzen Sätzen unmöglich macht. Wenn mein Hund so wäre, würde ich ihn glaube ich auch viel öfter daheim lassen. Oder wenn ich merken würde, es ist nicht sein Tag.

    Gestern abend bin ich dann übrigens - nachdem Nemo drei Stunden lang gechillt unter bzw. neben dem Kneipentisch lag - beim Rausgehen gefragt worden, wie wir es geschafft hätten, ihn so zu erziehen. Darauf meine Antwort, dass das meiner Meinung nach gar kein großes Erziehungswerk war bzw. ist, sondern schlicht Sozialisation. Wir leben in der Großstadt, sind viel unterwegs und ich wollte ihn als Welpe nicht ständig allein lassen oder in teure Betreuung geben. So hab ich auch bei den scheinbaren No-Gos (Physiotherapeuten, Kundenbesuche, Hallenturniere) gefragt, ob das Mitbringen des Hundes erlaubt sei. Ich hab das dann nicht immer gemacht, aber vieles hat sich dadurch ergeben.

    Wobei ich es auch extrem wichtig finde, dass das Hundekind davor und danach die Möglichkeit hat, noch sein Ding zu machen, also eine größere Runde zu laufen, zu schnüffeln etc.

    Und letztlich ist es - wie beim Menschen auch - sicher eine individuelle Charakterfrage.

    Was das Sozialisieren angeht, so habe ich heute noch unsere Trainerin im Ohr, als Nemo ein Welpi war (was irgendwie ja auch noch nicht soooo lange her ist). Ich fragte sie damals, wann denn der richtige Zeitpunkt wäre, um das Hundekind mal mit ins Restaurant zu nehmen. Ihre Antwort: "jetzt". Wir haben das ohnehin immer so gemacht, dass Nemo - da Großstadthund - die sozialen Aktivitäten, die wir so haben, kennenlernt und mitmacht.

    Ins Restaurant geht Nemo wie ich glaube ohnehin ganz gern. Irgendwo fällt irgendwem sicher etwas runter, man muss nur lange genug ruhig unterm Tisch liegen und die Menschen vergessen machen, dass da noch ein Hund ist.. xD

    Ich finds total spannend und danke schon mal für eure zahlreichen Antworten!

    Was mir gerade noch einfällt: Wenn ich abends mal später allein nach Hause gehe, bin ich manchmal ganz froh, einen einigermaßen großen Hund an meiner Seite zu haben (obwohl der in der Dunkelheit manchmal noch schissiger ist als ich :ugly: ).

    Hallo ihr Lieben,

    aus gegebenem und aktuellen Anlass mal die Frage an euch, wann und wohin ihr eure Hunde mitnehmt - und wann ihr sie lieber zuhause (allein) lasst. Jetzt mal abgesehen von Orten und Plätzen, wo Hunde nicht erlaubt sind, interessiert es mich, welche Unterscheidungen ihr da trefft und aus welchem Grund - oder ob vielleicht auch die Leute, mit denen ihr dann zusammen seid, den Ausschlag geben.

    Da Nemo sich eigentlich fast überall ganz gut ablegen und dösen kann, mache ich es persönlich in der Regel davon abhängig, wie wuselig der Ort ist, den ich aufsuchen will und ob es Ausweichmöglichkeiten gibt. So habe ich mir beispielsweise bislang den Kaufhausbesuch mit Nemo erspart, in Kneipen und Restaurants sowie auf dem Fußballplatz kommt er dagegen mit. Ich bin aber zum Beispiel unsicher, wenn ich mich mit Leuten treffe, die keinen Hund haben, ob ich ihn dann mitnehmen kann/darf/soll.

    Bin gespannt auf eure Erfahrungsberichte. :bindafür:


    In der Hundeschule üben wir auch. Hundebegegnungen sind noch schwierig, da mein Junior glotzt oder sich hinlegt. Somit versuche ich Blickabwenden zu trainieren. Ist ganz schwierig für den jungen Burschen.

    Oh, wie ich das kenne. Sowohl das Brot (das irgendwelche Irre hier immer unter die Bäume legen, um Tauben zu füttern :shocked: ) als auch das Hinlegen.

    Meiner ist ein halbes Jahr jünger als deiner und findet andere Hunde (es sei denn, sie bellen ihn an) so toll, dass er unbedingt mit ihnen steil gehen möchte. Jau. Wir haben deswegen jetzt unter Anleitung einer Trainerin angefangen Impulskontrolle einzuüben. Die Trainerin arbeitet mit Targetübungen, das habe ich heute (weil wir auch wieder so einen gebrauchten Tag erwischt haben) zum ersten Mal draußen geübt. Unsere Übung ist (zunächst), dass er mit seiner Schnauze meine ausgestreckte rechte Hand berühren muss. Als nächstes soll er lernen, dass er das nur auflösen darf, wenn ich das Kommando dazu gebe. Für ihn war das hoch-not-anstrengend, das hat man richtig gemerkt, aber er hat es hinbekommen. Ich hab das dann später noch mal ohne Hundesichtung draußen gemacht, damit er mit einem Erfolgserlebnis nach Hause geht. Irgendwie hab ich das Gefühl, dass so etwas auch wichtig ist - nicht nur für den Mensch am anderen Ende der Leine.

    Vielleicht wäre das ja auch etwas für euch? Ich glaube aber trotzdem, dass jedes Training erst einmal in Ruhe eingeübt werden sollte, damit der Hund die Abläufe kennt und nicht direkt ins kalte Wasser des direkten Reizes geschmissen wird ;)

    Reizangel hat die Trainerin auch probiert, allerdings war die Farbe der Reizangel so reizend, dass das (noch) nicht allzuviel gebracht hat. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir da in der richtigen Richtung unterwegs sind.

    Berichte doch mal, wie es bei euch weitergeht und was hilft!

    Ich hebe auch mal den Finger, wobei ich unter der Woche meist nicht mobil bin, da (noch) mein Mann mit dem Auto zur Arbeit fährt. Wir wohnen mitten in Nürnberg, unter der Woche drehe ich in der Regel morgens und abends meine Runden und versuche verstärkt, in meiner flexiblen Mittagspause (bin selbstständig) eine größere Runde einzubauen.

    Aber wenn ich das von den Fußball-Auswärtsspielen meiner Tochter richtig im Kopf habe, ist Feucht auch nicht gerade nah an Nürnberg dran, oder? Aber wir können ja einfach mal schauen, was sich ergibt.