Ich glaube in der Tat, dass ein Punkt auch ist, wie viel Aufmerksamkeit man währenddessen dem Hund schenken muss, die dann vielleicht von anderem abgeht. Beispiel: Man trifft sich mit Freunden, will sich eigentlich unterhalten, muss aber währenddessen ständig darauf achten, dass Hund liegen bleibt, niemand anspringt, anbellt whatsoever. Das ist so ein bisschen wie mit einem Kleinkind, das - zumindest bei manchen Müttern - jegliche Aufmerksamkeit sofort auf sich zieht und eine Unterhaltung in mehr als zwei ganzen Sätzen unmöglich macht. Wenn mein Hund so wäre, würde ich ihn glaube ich auch viel öfter daheim lassen. Oder wenn ich merken würde, es ist nicht sein Tag.
Gestern abend bin ich dann übrigens - nachdem Nemo drei Stunden lang gechillt unter bzw. neben dem Kneipentisch lag - beim Rausgehen gefragt worden, wie wir es geschafft hätten, ihn so zu erziehen. Darauf meine Antwort, dass das meiner Meinung nach gar kein großes Erziehungswerk war bzw. ist, sondern schlicht Sozialisation. Wir leben in der Großstadt, sind viel unterwegs und ich wollte ihn als Welpe nicht ständig allein lassen oder in teure Betreuung geben. So hab ich auch bei den scheinbaren No-Gos (Physiotherapeuten, Kundenbesuche, Hallenturniere) gefragt, ob das Mitbringen des Hundes erlaubt sei. Ich hab das dann nicht immer gemacht, aber vieles hat sich dadurch ergeben.
Wobei ich es auch extrem wichtig finde, dass das Hundekind davor und danach die Möglichkeit hat, noch sein Ding zu machen, also eine größere Runde zu laufen, zu schnüffeln etc.
Und letztlich ist es - wie beim Menschen auch - sicher eine individuelle Charakterfrage.