Beiträge von Enterprise

    Ich hätte es im Nachhinein betrachtet noch viel strikter handhaben sollen als wir es ohnehin getan haben. Ungefragtes Hinlangen (das kam fast ausschließlich von Erwachsenen) habe ich stets verhindert. Wenn gefragt wurde (was bis heute nur äußerst selten passiert), habe ich es je nach Tagesform des Hundekindes toleriert.

    Mein Goldie ist allerdings ohnehin sehr distanzlos und musste eher das Umgekehrte lernen - dass man also nicht zu jedem Mensch hinrennen darf. Dies noch durch ungefragtes Betatschen zu verstärken, kommt für mich bis heute nicht in Frage und sorgt (zumindest bei mir) eher für Verärgerung.

    Wenn allerdings - was leider nur selten vorkommt - jemand nett fragt und Nemo sich gut benimmt, lass ich es gern zu.

    Wie man sieht, haben wir auch so ein Goldschätzchen zuhause... Und ich kann dich sehr gut verstehen, wir waren ursprünglich erst auch mit einer ganz anderen Rasse verplant und dann kam der Captain.

    Wir wohnen im 5. Stock, zwar mit Aufzug, aber von der Wohnung bis zum Aufzug muss Nemo immer einen Treppenabsatz laufen - und von der Aufzugsplattform in den Hof auch drei Stufen. Als Welpe habe ich ihn getragen, dann aber ihn bald die Treppen laufen lassen, damit er das auch dreidimensional einschätzen kann. Bislang kein Problem. Das Hundekind ist inzwischen mit anderthalb Jahren - so glaube ich - ausgewachsen und wiegt 27 Kilo. Aber wie @wildsurf schon schrieb, weiß man das vorher halt nicht.

    In der Wohnung selbst haben wir "nur" eine Loggia, die der Hund aber eigentlich nur betritt, wenn wir dort sitzen. Der Rest findet draußen statt - und da musst du dir einfach auch überlegen, ob du einen solchen Dreckspatz haben möchtest xD Nemo findet wie jeder Retriever jedes Matschloch und er haart auch - wenn auch in gut aufsaugbaren Büscheln.

    Bewegung ist wichtig, aber auch Kopfarbeit - was letztlich natürlich Zeit einfordert, aber auch Spaß macht, weil ihr es zusammen tut.

    Der "will to please" bedeutet nicht, dass der Hund einfach so mitläuft. Im Gegenteil: Zumindest meine Erfahrung ist, dass man die Distanzlosigkeit gegenüber Mensch und Tier sehr schnell in den Griff bekommen sollte, außerdem sollte man sich darüber klar sein, dass man von Anfang an sehr konsequent in der Erziehung sein muss (was bisweilen sehr schwer ist...), ansonsten hast du ein Goldie-Monster, was über Tisch und Bänke und dir auf der Nase rumtanzt. Dieser Teil ist echt nicht zu unterschätzen und ich glaube, dass das fast noch wichtiger ist als eine richtig ausgestattete Wohnung.

    Trotzdem (oder gerade deshalb?) würde ich die Entscheidung für ihn immer wieder so treffen. Auch wenn wir uns manches sicherlich etwas anders vorgestellt haben :D

    Und weil ich meine neue Wahlheimat so toll finde, werfe ich noch die Fränkische Schweiz ein. Dort sind im Sommer vor allem Tagestouristen (und die orientieren sich dann auch mehr in Richtung der Metropolen), ansonsten ist die Gegend einfach toll zum Wandern, Klettern, Abhängen und die Luft ist auch ein Träumchen.

    Je nachdem, wann ihr fahren wollt, hätte ich sogar einen konkreten Tipp für ein Ferienhäuschen am Waldrand für euch...

    freue mich eher über verzückt schauende Leute und lass die Hunde dann sogar gerne mal nen Trick vorführen oder so. Dienstag war ich mit Hundefreunden im Brauhaus essen und wir kamen aufs Thema Ralley Obedience, die eine kannte das gar nicht und ich hab dann mal mitten im Restaurant mit Bjarki ein bisschen Fußlaufen und die Drehungen vorgeführt, die Leute fanden das richtig spannend rumherum. :D (Und waren bestimmt erstaunt, dass ein Pudel sowas kann :roll: ).

    Ich weiß genau was du meinst, mir geht's ähnlich. Aber es ist dann doch ein Unterschied, ob Leute interessiert gucken, nett nachfragen oder einfach auf den Hund drauf patsxhen. Womöglich noch im ICE-Tempo und mit dem Spruch auf den Lippen "ich hab ja auch einen Hund " (alternativ "der riecht meinen Hund"). Da fühlen Hund und ich uns regelmäßig überfahren und ich muss mich dann häufog zusammen reißen nicht unfreundlich zu werden...


    Dann muss man ständig rumstehen und Leuten erklären, dass man kein mobiler Streichelzoo ist - auch nervig für die Hunde und für mich.

    Und ich hab gedacht, diese Sichtweise sei für Goldie-Besitzer reserviert |) Auf der einen Seite bin ich froh, dass es nicht nur mir so geht, auf der anderen Seite find ich es enorm anstrengend. Gerade bei Kindern und Heranwachsenden. Ich versuche Nemo weitestgehend davon abzuschirmen, auch um keine Erwartungshaltung auf seiner Seite gegenüber Fremden aufzubauen. Aber manchmal (zum Beispiel am Fußballplatz) lässt sich das nur schwer vermeiden, wie ich gestern wieder feststellen musste.

    Vielleicht wäre das fast ein eigener Thread wert, wie ihr mit solchen Situationen umgeht.

    Ich nehme das Hundekind sonst unheimlich gern mit zum Training, weil dort ein großer Wald ist und wir erst einmal einen ausgedehnten Spaziergang machen können. Aber irgendwann sind wir dann halt wieder zurück am Platz - mit den entsprechenden Folgen. Tja, da habe ich auch noch nicht die richtige Balance gefunden für derartige Situationen.


    es ist wirklich nicht so, dass meine Hunde das nicht können..
    ich empfinde das vielfach wirklich einfach als angenehmer für sie, wenn sie zu Hause entspannt ihr Ding machen können..

    Und das finde ich persönlich wiederum völlig in Ordnung und absolut nachvollziehbar. Es geht ja nicht um "oh guck mal, mein Hund kann das, der ist viel entspannter als deiner" oder dergleichen ;) . Sondern darum, wie man das für sich und seinen Hund so im Alltag gestaltet. Und es ist sicher auch noch mal - abgesehen von der eigenen Einstellung und dem individuellen Hundebefinden - etwas anderes, ob man mehrere Hunde hat oder nur einen.

    Ich finde es wie schon gesagt, sehr spannend, wie ihr alle ganz unterschiedlich damit umgeht. Und davon mal ganz abgesehen wundere ich mich, in wie viele Zoos Hunde mitdürfen - hier ist das nämlich (leider) verboten... :( :