Kann mich in vielem den Vorschreiber/innen nur anschließen. Ich würde mich auch nicht auf den Folgetrieb verlassen und - ich sag jetzt mal provokant - auf Gedeih und Verderb überall Freilauf zulassen. Zum einen erkunden Hundekinder gern die Welt, zum anderen sind einige eigenständiger als andere (wir haben auch so ein Exemplar).
Dass der Rückruf das wichtigste Kommando ist, da gebe ich dir recht. Aber es ist nicht zwingend ein Kommando, das schon im Welpenalter in dieser Form aufgebaut werden muss.
Ich würde an deiner Stelle so vorgehen: Rufe euer Rückrufkommando immer nur dann, wenn du sicher bist, DASS der Hund kommt. Hört sich total irre an, hilft aber ungemein. Beispiel: Das Hundekind bewegt sich einige Meter von dir fort und kommt von selbst wieder zurück. In dem Moment, wo Leni zu dir kommt, rufst du euer Rückrufkommando. Ist sie bei dir, wird gelobt und belohnt (bitte aber erst dann und nicht schon beim Kommen
). Und so steigerst du das Stück für Stück. Aber ganz, ganz langsam.
Ein weiterer Tipp von mir wäre: Das Zurückkommen muss sich immer lohnen. Also auch dann, wenn Leni nicht sofort kommt. Wir machen das so: Hört Nemo nicht auf den Rückruf, kommt aber irgendwann trotzdem, gibt es zwar eine Belohnung. Aber danach - mit etwas Verzögerung - kommt die Leine dran. Sprich Hund verknüpft (hoffentlich) das Kommen mit "oh klasse, gibt was tolles bei Frauchen". Und für mich gibt es dann - mit etwas Verzögerung - die Sicherheit via Leine.
Ansonsten: In unübersichtlichen Situationen nie freilaufen lassen. Zumindest nicht, solange du nicht weißt, ob das Hundekind auch wirklich auf dich in der Weise reagiert, wie du es in dem Moment brauchst. Lieber also einmal zuviel die Leine dran als einmal zu wenig.
Später kannst du dann - wenn du magst - noch in aller Ruhe die Pfeife aufbauen. Aber auch das braucht Geduld und viel Zeit, sollte drinnen (z.B. bei der Futterschüssel) auf- und ausgebaut werden und erst, wenn es drinnen unter Ablenkung in allen Zimmern sitzt, nach draußen verlagert werden.