Beiträge von Enterprise

    Bin heute ganz stolz auf den Captain: Wir haben auf 2x Füttern umgestellt und ich wollte austesten, ob das morgendliche Winseln sich tatsächlich auf das "ich will aber jetzt im Bett kuscheln" bezieht (und nicht auf den plötzlich einsetzenden Harndrang). Volltreffer. Durchhalten - also verdauungsmäßig - kann er nämlich tatsächlich, bis wir eine gute Stunde später aus dem Haus gehen. Und Fressen gibt es dann jetzt noch eine Stunde später.

    Das einzige, was ich nicht (mehr) im Griff habe, ist das Thema Bett. Seit neuestem will er morgens und abends mit ins Bett, vor allem zu meiner Tochter (die das natürlich ganz kuschelig findet). Da das aber in einen ziemlichen Machtkampf ausartet, bin ich nicht gewillt, es zu tolerieren :fluchen: - zudem möchte ich weder Haare noch mögliches Ungetier im Bett haben. Habt ihr Tipps, wie man das gut händeln kann? Irgendwie schmilzt man ja auch jedes Mal dahin... Und es ist im wahrsten Sinne des Wortes schwer, den 20-Kilo-Hund aus dem Bett zu befördern, wenn er das nicht will... :hilfe:

    Ach wenn ich mich immer über sowas aufregen würde, ich hätte schon mein erstes graues Haar :tropf:
    Du kannst ja das nächste Mal sagen, dein Hund hat eine Zoonose und wäre schwer ansteckend. Da Wort allein klingt schon so schlimm (und ist so nichtssagend), dass die Leute ziemlich flott werden können.
    Und wenn das nicht sofort wirkt, kannst du ja noch hinterher sagen "Ich an Ihrer Stelle würde den Hund gut beobachten und möglicherweise zum Tierarzt gehen!" und dich just in dem Moment des blöden Blickes schleunigst entfernen |)

    Ist mir leider auch erst später eingefallen ... Mein Mann meinte, ich hätte doch sagen können, dass Nemo äußerst bissig ist. Das hätte allerdings nicht mit seinem schissigen Verhalten übereingestimmt :p .
    Das war aber die erste Tut-Nix-Tante, seitdem Nemo hier ist. Ich hoffe, das bleibt dabei. Jetzt kenn ich sie ja und kann der Dame mit der geballten Hundeerfahrung aus dem Weg gehen...

    Boah, heute hatten wir das erste Mal eine Begegnung der unangenehmen Art mit einem "Tut-Nix"-Leinenpöbler. Irgendwie hatte ich gedacht, sowas gäb es in unserem realen Leben nicht... Aber was ihr so berichtet, hat uns jetzt auch getroffen.

    Wir kommen also von unserem Abendspaziergang und ich bin gerade dabei, Nemo davon zu überzeugen, dass Mist fressen keine gute Idee ist. Also will ich ihn mit einem Suchspiel ablenken. Beim Umdrehen bemerke ich eine andere Hundehalterin mit einem mittelkleinen Was-Auch-Immer-Hund, angeleint - an der Flexi natürlich... Ist ja ihre Sache, aber passte im Nachhinein zur Situation. Ich mache noch eine witzig gemeinte Bemerkung darüber, dass ein Suchspiel mit einem Zweithund natürlich keine gute Idee ist und will abdrehen.

    Da kommt auch schon das kleine Pöbel-Monster an der Leine auf Nemo zugerannt und - wie ihr immer so schön sagt - donnert in ihn rein. Ich bin für einen Bruchteil der Sekunde unentschlossen, ob ich Nemo direktaus der Situation nehmen oder ihn noch kurz schnuppern lassen soll, da pöbelt der andere Hund schon kläffenderweise los, vom allerfeinsten. Als wäre das nicht genug, kommt fast zeitgleich die Bemerkung der Besitzerin, der "würde ja nix tun" (eigentlich schon fast amüsant) und ich solle meinen Hund doch loslassen. Auf einem kleinen Grünstück, was umrahmt ist von zwei großen Straßen. Aber klar doch.

    Ich habe dann - zunächst noch recht freundlich - gesagt, dass ich das nicht mache und dass ich nicht möchte, dass die Hunde an der Leine Kontakt haben. Ja, wieso denn nicht, es sei für Hunde doch wichtig, mit anderen Hunden zu spielen usw. Derweil pöbelt ihr Tier weiter und ich versuche mit Nemo auf Abstand zu gehen, was mir auch leidlich gelingt. Meine Antwort, dass ich das so einfach nicht möchte, quittiert sie nur mit der Aussage, ich solle den Hund doch nicht so ziehen :shocked: Is klar... Ich habe dann - immer noch höflich (glaube ich) - gesagt, dass ich Spielereien an der Leine grundsätzlich nicht haben möchte, außerdem sei die Verletzungsgefahr ja auch nicht ohne. Aber nein, sie habe ja schon sechs Hunde gehabt und da habe sich noch nie jemand verletzt. Von ihren Hunden wahrscheinlich nicht... Immerhin ist sie dann beleidigt abgezogen - und ich hatte das Problem, meinen Hund überhaupt noch von der Stelle zu bekommen :xmas_kilroy_sofa: . Ohjeohjeohje. ... Hoffentlich bleiben solche HH die Ausnahme hier :flucht:

    PS: Nemo bettelt seit neuestem darum, morgens ins Bett krabbeln zu dürfen. Wir sind da sehr zwiegespalten, auf der einen Seite wollten und wollen wir das nicht weil a) der Hund noch größer wird, er b) noch mehr haaren wird und c) vielleicht auch Ungeziefer in Form von Zecken oder Flöhen an sich trägt. Auf der anderen Seite ist das natürlich schon sehr kuschelig, wenn der Goldschatz sich in die Bettmitte drängelt und "kontaktliegen" möchte...

    Folgetrieb, was ist das? Stand zumindest unserem Captain immer groß auf die Stirn geschrieben... Wir leben im Zentrum einer Großstadt, da hab ich lange gebraucht, bis ich das erste Mal die Leine abmachen konnte. Das war auf so einem Acker und das Hundekind hab ich null interessiert. Das fand ich schon ziemlich beängstigend (mit Recht, wie sich vor kurzem herausstellte) - also hab ich den Freilauf mit Schleppleine kombiniert und auf Gegenden beschränkt, wo Straßen himmelweit weg waren. Ich glaube, das kann man nicht verallgemeinern, weil es von Hund, Wohnsituation und dergleichen abhängt. Natürlich ist es toll, wenn die Hundekinder sich im Freilauf ausprobieren können. Aber es ist überhaupt nicht toll, wenn du einem Hund hinterherrennen musst, weil er plötzlich Schiss kriegt und ausbüchst auf (fast) Nimmerwiedersehen. Das muss man situationsbedingt entscheiden.

    Bevor Nemo hier einzog, hab ich den - für mich als Ersthundebesitzer - sensationellen Tipp mit der Box bekommen. Ich glaube, @Dackelbenny war es damals, die das empfahl. Für uns war es für die ersten Wochen genau das richtige - für die Nacht, weil ich so mitbekam, wann der junge Mann früh morgens rausmusste. Und anfangs auch für den frühen Abend, als er noch so welpenmäßig aufgedreht hat. Inzwischen ist die Box Geschichte, aber ich würde es wieder so machen.

    Ärger dich nicht. Lohnt nicht.

    Ich halte das so, dass ich versuche, einigermaßen vorausschauend zu agieren - was gerade mal wieder etwas schwieriger wird (weil Nemo allmählich zum nicht hörenden Pubertier wird...). Meist betrachten die Leute, die uns so begegnen, schon meine zum Teil nicht von Erfolg gekrönten Versuche, Hundekind auf Seite zu bringen, als Entschuldigungsbemühung. Da wo es dann doch zum Clash kommt (Hund springt Leute an oder dergleichen), entschuldige ich sein Verhalten bzw. meine mangelnde Kompetenz, damit umzugehen ;-)

    Diese vorauseilende Höflichkeit führt in aller Regel dazu, dass die Leute entweder sehr amüsiert sind oder den Hund entschuldigen ("ist doch noch ein Welpe", wobei diese Entschuldigung bei ihm ja nicht mehr zieht...) oder meinen, das sei doch gar nicht tragisch. Oder aber fragen, warum ich kein Spiel an der Leine möchte. Oder aber sich (als Hundehalter) aus der Ferne bedanken, dass ich den Kontakt gemieden haben. Meine Erfahrung: Ist man selbst höflich und vorausschauend, wird es einem in der Regel mit gleichlautender Höflichkeit gedankt.

    Versteh mich nicht falsch, ich will nicht sagen, dass du in der Situation unhöflich warst. Aber ich würde das nicht überbewerten.

    Ich hatte erst eine Situation vor einigen Monaten schon, wo ich mich ebenfalls aufgeregt habe. Da echauffierte sich ein männlicher Mitbürger, dass das Hundekind sich auf dem Bürgersteig nicht für eine gerade Linie entscheiden konnte und ihm dadurch in die Füße lief. Dem hab ich dann tatsächlich hinterhergerufen, dass er doch wohl sehen könne, dass es sich um einen Welpen handele.

    Ansonsten gehe ich davon aus (oder weiß es zum Teil), dass die Hundehalter hier in der Gegend alle ihre eigene Geschichte und ihre Gründe für mögliches abweisendes Verhalten haben.

    Also, take it easy und vergiss den Typ.

    Wow. Und das ist Großstadt? Dafür musst du in Nürnberg an die Stadtränder fahren... Zumindest für die Wälder.

    Wo in Köln ist das denn so ungefähr?

    Ich weiß nicht, ob ihr Kinder habt? Zwar heißt es, dass man die medizinische Entwicklung nicht so 1a mit Menschenkindern vergleichen kann - aber ich habe gerade beim Zahnen doch vieles wiedererkannt, was ich schon von Tochterherz gewohnt war. Schade nur, dass es kein Osanit für Hunde gibt... Durchfall gab es hier auch.

    Will sagen: Mach dich nicht verrückt. Bei uns ist es auch der erste Hund und allmählich weicht das Überbesorgte in Gelassenheit und gesunde Selbsteinschätzung.

    Bei unserem Züchter kann ich auch mal per Mail Sachen nachfragen (das würde beim Zahnanschauen natürlich schlecht funktionieren) - und wir haben einen Top-Tierarzt. Das ist wirklich wichtig, dass du dir da jemand suchst, der dir nix aufschwatzt, sondern dich und den Hund einfach gut auffängt und gut berät.

    Wir sind in einer Praxis mit mehreren Tierärzten, inzwischen haben wir schon drei verschiedene erlebt und sie sind einer besser als der andere. Ich war mit Nemo schon recht früh beim Tierarzt, wegen der Tollwut-Impfung und um ihm in einer einigermaßen entspannten Situation an den Tierarzt zu gewöhnen. Wegen einer langwierigen Magen-Darm-Geschichte und einer Bindehautentzündung waren wir dann jeweils noch mal da - und die Ärzte haben sich immer ein Gesamtbild verschafft. Also mich zum Beispiel auf den "Zahn-Doppler" hingewiesen oder - also ich jetzt wegen des Zeckenschutzes da war - auf eine Vorhautentzündung. Und dreckige Ohren hat er auch ;-)

    Es wurde aber niemals die (chemische) Keule geschwungen. Beispiel Magen-Darm: Die Ärztin beschrieb mir dann erstmal sehr ausführlich, welche Schonkost ich denn nun selbst kochen könnte. Erst als sie mein inwendiges Augenrollen (Hausfrauen-Dasein zählt nicht zu meinen Kernkompetenzen) bemerkte, meinte sie, sie hätten notfalls auch Dosen da ;-)

    Beispiel Vorhautentzündung: Eine andere Ärztin der Praxis meinte, das sei recht normal. Es gäbe auch Spülungen, aber das wäre oft überflüssig. Einfach einen warmen Waschlappen nehmen und regelmäßig säubern.

    Beispiel Doppelzahn: Wie schon berichtet, wies mich der Arzt darauf hin und sagte, wir sollten das im Auge behalten, ob der ausfällt. Ansonsten müsse man ggf. handeln.

    Die dreckigen Ohren hat die Ärztin einfach saubergemacht, da steckte ebenfalls nix hinter ;-)

    Ich finde, dass man als Neuling in der Hundwelt da Fachleute braucht, auf die man sich verlassen kann. Jemand, der geerdet ist und einem nicht gleich die ganze Pharma-Branche verkaufen will. Vielleicht schaust du noch mal, ob du da jemand anders finden kannst.