Beiträge von Enterprise

    Gestern hatten wir das erste Mal Dummy-Training. Und ich hatte mich so drauf gefreut. Aber: Satz mit X. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass dieser Trainer wohl nicht zu uns passt.

    Klar, bei uns läuft nicht alles rund und nicht an jedem Tag gleich. Aber wer ist schon perfekt - gerade als Hundekind mit acht Monaten. Aber ich hatte so ein bisschen das Gefühl, dass aus Sicht des Trainers eigentlich fast alles, was wir mit dem Hund machen, falsch ist. Vielleicht hatte ich auch nur ein schlechtes Bauchgefühl und bei Lichte besehen, ist dieser Typ einfach nur sehr streng und puristisch. Vielleicht ist es eine Mischung aus beidem. Die wahrscheinlichste Variante ist, dass seine Art der Kommunikation nicht die meine ist. Ich hatte ständig den Eindruck, ich müsse mich und meine Hundeerziehung rechtfertigen. Und was er mache, sei für die Profis unter den Hundebesitzern (dabei ist er selbst nur nebenberuflich/ehrenamtlich in diesem Job).

    Beispiel Leinenführigkeit: Das klappt bei uns wirklich noch nicht so richtig gut, das weiß ich (und sehe ich). Es gibt Tage, an denen läuft Nemo richtig rund und andere, da krieg ich die Krise. Aber wir arbeiten daran. Des Trainers Kommentar: So lange das nicht 100prozentig funktioniert, könne man eigentlich an nichts anderem arbeiten. Und das müsse jetzt jeden Tag so und so trainiert werden.

    Beispiel Draußen sein: Auf die Frage, was wir denn draußen so mit dem Hund machen, habe ich geantwortet, dass ich derzeit (in der Hitze) morgens , wenn es noch kühler ist, einen "echten" Gassispaziergang mache (wo ich zum Beispiel auch Leinenführigkeit und Warte und sowas übe) und ansonsten tagsüber nur kurz zum Lösen rausgehe, weil es Nemo einfach zu heiß ist. Abends dann ein längerer Spaziergang, vorzugsweise irgendwo im Schatten (Wald oder dergleichen) und Freilauf. Einmal in der Woche Hundetraining - zu unseren Wochenendaktivitäten kam ich dann schon gar nicht mehr. Ja, nur Waldlauf, da würde der Hund ja quasi nur machen, was er will. Auf meinen Einwand, der Hund solle und müsse sich doch bewegen (und genau das eben auch nach seinem Gusto), kam nur, das wäre nichts für die Bindung. Und sitz und platz im Wald zu üben wäre da auch nicht geeignet (wie er darauf kommt, dass wir das dort machen, weiß ich nicht - wir machen zum Beispiel eher Suchspiele, was ich dann auch erwähnte... :omg: )

    Beispiel Zuhause: Wie viel Schlafplätze denn der Hund habe - in jedem Zimmer einen? Und ob er einem beispielsweise in die Küche folgen würde (hallo, das ist ein Goldie... :xmas_popcorn: ). Meine Antwort: Nein, Schlafplatz im klassischen Sinne nur einen, im Wohnzimmer - und noch die Liegedecke von "früher" im Schlafzimmer. Und tagsüber liegt der Hund vor allem im Flur, weil es dort am angenehmsten/kühlsten ist. Ja, aber sein Hund hätte ja nur einen Platz und dort würde sich alles abspielen: Der Hund würde nur dort beachtet, gestreichelt, bespielt und gefüttert. Ah ja.

    Ganz ehrlich? Wenn Hundekind sich bei uns unter den Esstisch liegt, weil er bei uns sein möchte bzw. darauf hofft, dass vielleicht jemand etwas auf den Boden kleckert, ist das in Ordnung für mich. Wenn Hundekind wie irre an der Leine zieht, nicht. Wenn mal ein Hundespielzeug im Wohnzimmer liegen bleibt, weil wir vergessen haben es wieder weg zu räumen, ist das okay für mich. Wenn Hundekind an den Fußleisten rumknabbert oder aufs Sofa springt, nicht. So gibt es wahrscheinlich im Leben jedes Hundebesitzers Prioritäten - und natürlich auch Dinge, die Ursache/Wirkung haben.

    Der entscheidende Moment war jedoch recht zu Beginn des Trainings - als der Trainer sich den Hund nahm und versuchte uns die Übung mit der Leinenführigkeit zu zeigen. Nemo reagierte, als würde er schwer bestraft und wollte sofort und nur noch zu mir. Das führte den Trainer zu der Frage, ob der Hund denn schon einmal Probleme mit anderen Menschen gehabt hätte. Unser Hund? Nun ja, eigentlich sagt das alles über die Chemie zwischen uns, Hundekind und Trainer aus.

    Zwei - durchaus sehr unterschiedliche Trainerinnen - haben/hatten wir ja. Die zweite, bei der wir gerade auch sind, ist streng und liebevoll zugleich. Die erste bietet auch Dummytraining an. Da das eigentlich für mich mit ihr auch immer gut gepasst hat, werde ich da einfach noch mal nachfragen.

    Danke, wenn ihr bis hierhin gelesen habt - ich musste mir das heute früh gerade mal von der Frauchen-Seele schreiben :gut:

    Wir füttern inzwischen zweimal - einmal morgens irgendwann nach dem Frühgassi und einmal am späteren Abend. Ebenfalls Barf.

    Da ich aber immer noch viel mit Leckerli arbeite, stellt sich das Problem des Nüchternseins nicht so. Sprich es ergeben sich unterwegs beim Frühgassi immer mal wieder Gelegnheiten, das Hundekind zu belohnen. Dann hat er zumindest etwas zwischen den Zähnen bzw. im Magen.

    Hier liegen unglaublich viele Blüten herum, da musste ich ihn heute früh doch schwer abhalten, alles zu fressen was da so gut roch. Ansonsten ist er wirklich mal wieder gut an der Leine gelaufen (zumindest für 2/3 des Spaziergangs, würde ich sagen) und vor allem hat er sich an jeder Kreuzung erst einmal an mir orientiert und ist stehengeblieben - auch ohne Kommando. Manchmal allerdings noch quer vor mir, das müssen wir dann noch ein wenig üben :pfeif:

    Einen kleinen Schock-Moment hatten wir allerdings auch: Auf einem Steinpfeiler saß ein älterer Herr mit Gehstock, das war Nemo dann doch sehr unheimlich und er hat sich nicht mehr eingekriegt und Gott weiß wie gebellt. Weitergehen war ziemlich schwierig - und dann hebt der Mann doch tatsächlich seinen Stock und wedelt mit dem Richtung Hund. Wäre ich nicht mit Nemo auf die Straße gesprungen, er hätte ihn erwischt. Klar, der Mann wusste die Situation und den Hund nicht einzuschätzen und hatte sicher auch Angst. Hoffentlich merkt Nemo sich das nicht. Ich habe dem Mann versucht zu erklären, dass der Hund nur bellt, weil er Angst hat, das hat der Mann aber (vielleicht auch aus sprachlichen Gründen) nicht verstanden. Letztlich habe ich Nemo dann am Geschirr doch noch wegziehen können. :omg:

    Ich bin kurz davor mal eine mit Chili eingeriebene Schale als Köder auszulegen, aber eigentlich halte ich von solchen Methoden nichts. Was denkt ihr?

    Ich hatte auch schon mal an Tabasco an den Fußleisten gedacht, die er mit Vorliebe an- und durchknabbert. Aber wer weiß, wie der dann doch empfindliche Magen reagiert. Lieber weiter an den Kommandos arbeiten. Und "pfui" bei "normalen" (sprich toten) Dingen klappt bei uns eigentlich ganz gut.

    Gegen alles aufnehmen, was nicht bei drei auf den Bäumen ist, hatten wir mal ein Wochenende "All you can eat" zuhause ausprobiert :ugly:
    Theo durfte soviel fressen, wie er wollte. 2 Tage lang. War der Napf leer, wurde nachgefüllt. Bis oben hin.

    Resultat: Sonntagmittag hatte er kein Hunger mehr. Er musste ständig kacken.
    Aber seitdem frisst er draußen nichts mehr. Es interessiert ihn nicht. Er schnüffelt zwar, und überlegt, aber er nimmt es nicht auf.
    Zuhause gibt es ja "reichlich". Wandert doch mal was in seine Schnute, reicht ein Aus, und er spuckt es aus.

    Klappt vermutlich nicht bei jedem Hund, aber bei ihm schon^^

    Ich fürchte, bei einem Goldie würde das bestenfalls Erwartungen wecken... Der frisst ja schon die Bierdeckel im Biergarten (also die, die zur Tischerhebung unter den Tischbeinen liegen, beispielsweise...) xD

    Du kannst auch selber aufschreien. Und wenn es nur der Frustschrei ist, dass du das Viech jetzt aus seinem Maul retten musst :p

    Stimmt, hab ich gestern glaub ich auch. Naja, eher laut geschimpft als geschrien. Aber Tauben find ich ja sooo eklig. Heute früh sind wir auf unserem Weg zum Frühgassi die Straße runter gegangen. Und ich hab die ganze Zeit damit gerechnet, dass da irgendwo ein totes Taubentier liegt... Als Nemo dann auf einmal eine Feder in der Schnüss hatte, hab ich schon leicht Panik bekommen ;-) War dann aber gott sei Dank von einem anderen Getier und das Pfui-Kommando hat wieder funktioniert.

    Genau das: Aus der Schnauze holen. Bzw., als Candie sich mal eine Maus geschnappt hat, gab ich so laut aufgeschrien, dass er sich erschrocken und sein Maul wieder aufgemacht hat. Die Maus konnte fliehen, keine Ahnung, ob das auch bei einem Vogel funktionieren würde.

    Hat funktioniert, allerdings habe ich natürlich nicht immer ein Tochterherz dabei, das in solchen Situationen aufgrund ihres großen Herzens für alle Tiere (von der Ameise bis zur Taube) laut aufheult. Nur deswegen konnte der Vogel "entweichen".

    Ich hole Nemo ja so einiges aus der Schnauze, aber Tauben? Gott sei Dank nicht wie bei @Sus.scrofa Blindschleichen... :verzweifelt:

    Melden uns aus dem entspannenden Urlaub zurück... Und die Pause hat auch einiges für die Hunde-Entspannung getan, die Distanz hat die Bindung insofern (zumindest was ich zurzeit beurteilen kann) verstärkt, dass Nemo sich viel stärker an mir orientiert. Schon am Sonntag durfte er deswegen auf einem einsamen Waldpfad wieder ohne Schlepp frei laufen und heute dann das erste Mal in "unserem" Wald, wo wir regelmäßig einmal pro Woche sind (dort gehe ich ohnehin schon die einsameren Pfade, um Hundebegegnungen möglichst gering zu halten). Das hat richtig gut geklappt, bin ganz stolz - hoffentlich straft er mich nicht bald wieder lügen.

    Dafür der Horror beim Nachhausegehen: Wir laufen vom Auto die Straße hoch zurück nach Hause, da entdeckt Nemo auf einmal auf einer kleinen Treppe zu einem Geschäft eine Taube. Fixiert sie und - so schnell konnte ich gar nicht gucken - schnappt sie sich. Mannomann... Ich glaube, nur durch das gleichzeitige Aufheulen meiner Tochter und doch recht körperliche Bedrängen meinerseits hat er sie für einen kurzen Augenblick losgelassen. Die Taube konnte sich dann irgendwie retten und ward nicht mehr gesehen.

    Ich hab ihn gemaßregelt, weil das ja ein Unding ist. Wobei sowohl der Männe als auch der Nachbar meinten, dass es um Tauben nicht schade wäre |)

    Aber ich muss zugeben, dass ich mit der Situation doch etwas überfordert war.Klar, er hat sich schon mal aus der Ferne Vögel angeschaut und diese auch neugierig betrachtet bis fixiert. Aber die fliegen ja in aller Regel schnell weg. Im Wald rufe ich ihn zurück, sobald er zu tief links oder rechts des Weges läuft. So etwas hatten wir jedoch noch nicht... :flucht:

    Ich hab jetzt gestern einen Maulkorb gekauft, wir mussten eh neues Geschirr und eine Moxon besorgen. Er hat ihn nun einmal zum Anprobieren aufgehabt (fand es natürlich furchtbar) und wir werden das Teil einfach mitnehmen und hoffen, dass niemand etwas will.

    Witzig war, dass eine jüngere Verkäuferin in dem "Hundegeschäft" (offensichtlich neu oder Praktikantin) ihre Kollegin ganz erschrocken fragte, ob denn alle größeren Hunde einen Maulkorb brauchten. Tja, mit Maulkorb sieht sogar ein Goldie direkt gefährlich aus...

    @Lucy_Lou Wir fahren in die Toskana, hast du da zufällig noch weitere Hunde-Urlaubstipps auf Lager?