Über das Für und Wider von Hundebetreuung ist schon vieles gesagt worden - und eine Parallele zum Thema Kinderbetreuung sehe ich hier durchaus, nämlich dass Betreuung in beiden Fällen äußerst kontrovers debattiert wird.
Zum Thema selbst - in einer solchen Situation wie der der TE noch einen Dritthund anzuschaffen - möchte ich nichts mehr sagen, dazu ist m.E. hier schon alles Wesentliche zusammengetragen worden.
Zu zwei Punkten möchte ich zur Ausgangsfrage dennoch etwas einwerfen:
1) Betreuung von Welpen/Junghunden in einer Hundebetreuung:
In der Tat gibt es Hundebetreuungen, die Hunde erst ab einem bestimmten Alter aufnehmen. Zum Teil hat das sicher mit Entwicklung und Bindung zum Halter zu tun, zum Teil auch ganz praktische Gründe (wie zum Beispiel Kondition bei Spaziergängen ;-).
Wir haben, nachdem von vorneherein klar war, dass wir mittelfristig ein Betreuungsnetz benötigen, uns einige Betreuungsarten udn Personen angeschaut und sind letztlich bei einer Betreuerin gelandet, die unser Hundekind bereits mit viereinhalb Monaten aufgenommen hat. Ich habe mir damals viele Gedanken gemacht, ob das für Nemo und uns taugt und wie das alles so laufen könnte und bin letztlich - auch nach Rücksprache mit dem Züchter - zu der Ansicht gelangt, dass eine weitere zuverlässige "Ansprechperson" in die Bindung integriert werden kann. Wenn rundherum die Chemie passt, die Hundebetreuung professionell abläuft und es eben nicht - wie hier schon so oft geschrieben - nur ums "Bespaßen" geht. Zu unserem Glück hat es genauso funktioniert, was sicherlich auch an der besonderen Form der Betreuung und der Betreuerin selbst liegt. Und damit komme ich zu meinem zweiten Einwurf.
2) Betreuung von Hunden auch außerhalb von Notsituationen, Urlaub oder beruflichen Zwangs
Ich finde es in der Tat überhaupt nicht verwerflich, wenn man ab und zu auch mal fünf gerade sein lässt und beispielsweise die Abwesenheit des Kindes auch zur Abwesenheit des Hundes nutzt, um mit dem Partner etwas zu unternehmen. Hin und wieder "gönne" ich mir das, nicht sehr oft, aber vor allem deswegen, weil ich weiß, dass Nemo es in seiner Betreuung gut geht. Und er dort auch Hundekontakte hat, die hier in der Großstadt sonst etwas schwierig zu händeln sind. Ich persönlich würde das allerdings nicht zur Regel werden lassen, sondern es sollte die Ausnahme bleiben. Schließlich hat man sich für ein Leben mit Hund entschieden - was zwar hier und da organisatorische Zwänge mit sich bringt, aber eben auch viel schönes.
Ich sage dies nur deshalb, weil ich finde, dass man zumindest nicht grundsätzlich diese beiden Punkte verurteilen sollte. Aber eben alles in Maßen. Ob es so auf Spitze getrieben werden sollte wie bei der TE, kann und mag ich wiederum öffentlich nicht beurteilen, sondern denke mir my2cents.