Beiträge von Enterprise

    Ihr Lieben,

    wir versuchen das "ich muss jetzt gehen" zurzeit ein wenig zu entschärfen, indem wir auch einfach mal so den Schlüssel in die Hand nehmen, die Tür aufmachen oder etwas vor die Tür stellen. Umgekehrt packe ich meist schon meine Sachen vor die Tür, lang bevor ich geh. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Nemo damit scheinbar besser klarkommt, wenn ich einfach "tschüss Nemo" sage und die Tür zuziehe, als wenn wir irgendwelche Abschiedsrituale oder gleichförmige Routinen erledigen. Man könnte jetzt Teufels Advokat spielen und sagen, na, dann seid ihr ja gar nicht zuverlässig für ihn. Ich sehe das aber so: Es ist für ihn nicht ausrechenbar, wann Frauchen aus dem Haus geht und dadurch entfällt dieser Stress für ihn. Das Alleinbleiben selbst scheint ihm nach wie vor nicht so viel auszumachen.

    Nächste Woche habe ich allerdings einen längeren beruflichen Termin außer Haus, länger heißt in dem Fall für mich zwei Stunden beim Kunden, wahrscheinlich plus Mittagessen (möglicherweise auch noch mal eine halbe Stunde Minimum) und 45 Minuten Fahrtzeit. Sprich es könnte schon sein, dass ich vier Stunden weg bin. Puh, bislang war er maximal zwei Stunden allein.

    Welche Erfahrungen habt ihr da bei euren Hunden gemacht, merkt ihr das euren Hunden an oder kann man einfach die Zeit Stunde um Stunde verlängern (natürlich nicht bis zum äußersten...)? Soltle ich noch auf irgendetwas achten?

    Puhhh!!! Er war fast 6 Stunden alleine. Die ersten 4 Stunden liefen meeega gut! Dann wurde er gegen Ende schon unruhiger. Die letzte Stunde hat er ständig gelauscht aber gut, da kommen auch die ganzen Nachbarn nach Hause.
    Im grunde war es aber viel besser als erwartet.Ich hoffe nur, dass ich die Quittung nicht morgen bekomme. Ich kenne das von ihm, dass er dann am nächsten Tag schlecht alleine ist, weil er Angst hat, dass es wieder so lange ist.

    Wahrscheinlich ist es ein bisschen so, dass es weniger stressig ist, wenn man vorher gar nicht drauf vorbereitet war ;-) Ich drücke die Daumen, dass es morgen genauso gut weiterläuft! :bindafür:

    Cool, ein Dummy-Thread! Darf man hier auch mitmachen, wenn das Hundekind seine Katalogbeschreibung als "Retriever" noch gar nicht so genau gelesen hat? ;)

    Nemo ist acht Monate alt und ich dachte, es wäre doch eine tolle Sache, wenn wir mal mit Dummy-Training anfangen würden. Allein und aus Büchern belesen, das klappte nicht so richtig bzw. ich hab für sowas nicht die Geduld.

    Also habe ich mich mal vor Ort ein wenig umgetan und zwei Retriever-Trainer/innen ausfindig gemacht. Die eine meldete sich leider nach kurzem Kontakt gar nicht mehr, bei dem anderen hatten wir neulich ein erstes "Training". Nachdem er sich aber stundenlang über die mangelhafte (und nun jeden Tag einzuübende) Leinenführigkeit des Hundekindes ausließ und wir irgendwie nur in den letzten Minuten uns mit dem Thema Dummytraining beschäftigt haben, war mir klar, dass die Chemie zwischen uns wohl nicht so richtig stimmte... :klugscheisser:

    Tja, nun werde ich noch einen Versuch starten mit der Trainerin, bei der wir auch die Welpengruppe besucht haben. Vielleicht ist das ja was.

    Habt ihr vielleicht ein paar Tipps für eine Einsteigerin plus Einsteiger-Hund? Was ich jetzt auch schon mal allein machen könnte, zuhause und auf Spaziergängen? Wir probieren das immer wieder im (langen) Flur aus bzw. unterwegs. Mehr als zweimal apportieren ist aber meist nicht drin. Hmh.

    Das Dummy-Training möchte ich übrigens "nur" für uns beide, also nicht für irgendwelche Prüfungen oder dergleichen. Ich glaube, eine Gruppe wäre mir deswegen auch zu "vereinsmäßig". Oder habt ihr da andere Erfahrungen gemacht?

    @mary-k Das wäre eine Erklärung, würde es nur die langen Runden betreffen. Aber manchmal gehe ich mit ihm um 22 Uhr nur kurz vors Haus und wenn da jemand oder irgendwas doof rumsteht, bellt er es auch an.

    Interessanterweise hatten wir das Bellen heute auch auf der Mittagsrunde, wir waren schon auf dem Rückweg und ich wollte mit ihm noch kurz über die Wiese, da fing er an zu knurren und zu bellen, mit erhobener Rute. Warum, war mir völlig schleierhaft, weder Mensch noch Hund zu sehen, denen man drohen müsste oder die einem komisch vorkämen. Ich bin dann mit Nemo einfach mal in die Richtung gegangen, in die er gebellt hat. Je weiter wir gingen, umso klarer wurde, was er gesehen hatte, aber ich nicht: einen weißen Reisebus, der da in der Gegend rumstand (naja, streng genommen an der Straße). Als wir dann nahe dran waren, war es wieder okay.

    Wir hatten auch schon diverse Probleme: Bei einem anderen Shop war das Fleisch lange unterwegs, wurde dann im Haus abgestellt - und als es bei uns war, nach mehreren (!) Tagen, komplett aufgetaut und natürlich hinüber.

    Danach bin ich auf Haustierkost umgestiegen. Die liefern schnell und termingerecht, ich kann den Abgangstag selbst aussuchen. So habe ich zum Beispiel vor unserem Urlaub das ganze so timen können, dass das Fleisch pünktlich einen Tag nach den Ferien geliefert wurde.

    Normalerweise kann man bei DHL auch eine Abstellgenehmigung erteilen. Das funktioniert momentan aber überhaupt nicht, die klingeln dann irgendwo anders im Haus und geben es dort ab. Was richtig blöd sein kann, weil im EG Büros sind und die natürlich meist nicht mehr besetzt, wenn ich das Fleisch dort abholen könnte.

    Der Alltag mit Lito läuft eigentlich richtig gut. Aber dieses schlecht zur Ruhe kommen fällt uns immer wieder auf die Füße.

    Selbst nach längerer Kopfarbeit oder ordentlicher körperlicher Auslastung, ist er im Haus immer noch on Tour. Guckt ob Shira oder die Katzen mit ihm spielen, will in den Garten, rennt mit seinem Spielzeug durch die Gegend usw.
    Sowie ich ihn irgendwo ablege oder ihn in sein "Alleinbleibe-Bereich" bringe, ist sofort Ruhe und er schläft oder döst zumindest. Also er kann es definitiv problemlos, aber nur wenn man es ihm sagt.

    Ich seh das wie @Maja1377 Für mich wirkt das eher wie eine Überlastung. Wie sieht es denn aus, wenn Lito mal weniger Beschäftigung hat, ihr aber da seid? Oder wenn du einfach mal ausprobierst, eine Tätigkeit/Beschäftigung wegzulassen, regelmäßig?

    Irgendwie hab ich gerade ein Deja vu daran, als meine Tochter noch ein Baby war - damals, noch in allem sehr unsicher, hab ich mich auch gefragt: Muss ich das Kind eigentlich bespaßen, wenn sie wach ist und rumliegt? Manches kommt mir davon beim Thema Hund wieder in den Sinn.

    Eine Freundin hat mir vor einigen Monaten gesagt (da hatten wir Nemo noch nicht): Mach nicht zuviel mit ihm, eher mal weniger, dann fordert er das später nicht ein und wird nicht zum Adrenalin-Junkie. Daran halte ich mich, auch wenn ich manchmal immer noch mit diesem Satz "Muss ich den Hund eigentlich bespaßen, wenn er so in der Wohnung rumliegt?" hadere. Aber solange er döst, habe ich ein gutes Gefühl. Und er ist dadurch auch ein Hund (geworden), der sich selbst mitten im Hundegewühl/Spiel einfach in die Ecke legen und chillen kann.