Ich verstehe eigentlich nicht, warum immer diese ewigen Diskussionen nach der Frage, ob "clickern" ja oder nein.
Kein Mensch braucht einen Clicker um positiv zu bestärken. Vorteil des Clickers, überhaupt Hilfsmitteln wie Clicker, Pfeife, Disc ..., sie sind relativ unempfindlich gegenüber Stimmungsschwankungen und sie sind nicht von der Person abhängig.
Was ich toll finde ist, dass durch das "Clicker-Trainig" die positive Bestärkung mittlerweile gesellschaftsfähig ist UND sie durch diese Methoden für jedermann verständlich und anwendbar wird. Der Focus wird mehr und mehr darauf gelenkt, "was macht mein Hund eigentlich richtig" und nicht, "was macht er falsch".
Der Clicker ist doch nichts weiter als ein Signal, dass dem Hund sagt: RICHTIG! und er ist das Versprechen einer Belohnung, denn richtiges Verhalten muss sich lohnen, damit es wiederholt wird (Eine Belohnung muss dabei aber niemals zwingend ein Leckerli sein).
"Locken" sehe ich keineswegs gegensätzlich zum Clicker, wenn dann nur zum free shapen. Das "Locken" ist einfach eine Möglichkeit ein Verhalten herbeizuführen, welches ich dann belohnen kann. Auch beim reinen "Locken" macht erst die zugefügte Belohnung der Übung diese Übung zu einer lohnenswerten. Ohne Belohnung kein Lerneffekt!
Gegensätzlich ist die negative Verstärkung zu sehen, der Hund wird mittels Druck in eine Position gebracht und die Belohnung ist einfach das Auslassen des Drucks (z.B. runter drücken für das Sitz oder den Hund mittels Leine ins Fuß ziehen ... ).
Gefahren des Clicker-Trainings (der positiven Bestärkung) sehe ich allerdings auch. Die größte Gefahr sehe ich darin, dass es möglich ist auch auf diesem so "sanften" Weg einen Hund psychisch abhängig zu machen und zwar vom Lob! Denn ich bestärke nur das, was ich sehen will, ob aber die positiv bestärkten Dinge tatsächlich auch für meinen Hund erfüllend sind, das kann ich nur schwerlich erkennen. Es lauern hier die gleichen Gefahren wie bei der negativen Verstärkung, nur werden sie bei der pos. Best. durch einen freudig motivierten Hund übertüncht, was dem Hundehalter vorgaukeln kann, der Hund hätte in dieser Arbeit seine Erfüllung gefunden.
Gerade dem free shapen stehe ich in diesem Sinne sehr kritisch gegenüber (Was nicht heißt, dass ich es nicht selber auch anwende!), aber gerade darin, dass mein Hund von sich aus versucht mir zu gefallen, denn genau das passiert ja, laufe ich Gefahr, dass es meinem Hund wichtiger wird, was ich von seinem Verhalten halte, als was er selbst davon hält (Hat das jetzt überhaupt jemand verstanden
)
Vorteile des free shapen aber natürlich Kreativität und selbsständiges Denken.