Beiträge von *Sascha*

    Die Hand ins Feuer zu legen, bedeutet übersetzt, ich bürge für das Verhalten eines anderen und zwar in genau dem Wissen, dass ich keine 100%-Sicherheit haben kann.

    Ich kenne den Ausdruck anders. Naemlich das man xyz zu 100% auaschliesst. Xyz wird niemals vorkommen, egal welche Umstaende.

    Deswegen finde ich diesen Ausdruck in Verbindung mit Hunden (Haustieren) absolut naiv und falsch.

    Wie sollte man sich jemals sicher sein, dass jemand anderes etwas zu 100% niemals täte. Es geht einfach nur darum durch die Redewendung deutlich zu machen, dass man sogar mit der eigenen Hand bürgt, weil man sich so sicher ist, dass nichts passieren kann, dass man, sollte es doch passieren, die eigene Hand dann opfern würde.
    Und das ist einfach eine Erwartung, die ich an jeden Hundehalter habe, dass er seinen Hund so führt, dass er mit der Unversehrtheit der eigenen Hand für das Verhalten seines Hundes einstehen würde.

    Mir stellen sich auch die Nackenhaare auf, wenn ich höre oder lese: Also für meine Hunde lege ich 100 Prozent die Hand ins Feuer. Die würden niemals nicht!

    Ich möchte das echt richtig stellen, weil hier eine Aussage unterstellt wird, die so nicht getätigt wurde. Die Redensart seine Hand für jemanden ins Feuer zu legen, beinhaltet eben genau die Unberechenbarkeit eines tierischen oder menschlichen Verhaltens.

    Die Hand ins Feuer zu legen, bedeutet übersetzt, ich bürge für das Verhalten eines anderen und zwar in genau dem Wissen, dass ich keine 100%-Sicherheit haben kann.
    Genau das tun wir hoffentlich alle, wenn wir unseren Hund von der Leine lassen, in den Kontakt mit Kindern oder anderen Menschen treten lassen usw.
    Wem das Leben und die Unversehrtheit anderer Menschen weniger wichtig ist als die Unversehrtheit seiner eigenen Hand, ja, der sollte dann diesen Ausdruck bitte auch nicht nutzen. Aber genau dies und nichts anderes besagt er.

    Javik
    Wenn ich hundundmehr richtig gelesen habe, dann ging es in ihrer Aussage, um eine so massive Beißattacke wie in Oberösterreich geschehen. Also dass der Hund aus nichtigem Anlass wirklich massiv angreift und bis zur Unkenntlichkeit "zerfetzt" und dann auch durch die Besitzerin nicht mehr abgebrochen werden kann.
    Wenn es um einfaches Schutzverhalten und einen in der Regel gehemmt ausgeführten Angriff geht, dann gebe ich dir Recht, ein Hundehalter, der das komplett für seinen Hund ausschließt, der hat keine Ahnung.

    Willst du mal mit auf Drückjagd oder Nachsuche?

    Mein Punkt ist, ich habe an meinen eigenen Hunden schon beide Modi die du da nennst gesehen. Ersteres am Wild, zweiteres gegenüber einem Menschen. Ich werde einen Teufel tun und abstreiten, dass es eine (verschwindend geringe) Möglichkeit gibt, dass beides zusammen kommt. Ich kann mir tatsächlich nicht vorstellen, dass sowas unerwartet und aus heiterem Himmel passieren könnte, wie es in Ö ja glaube ich der Fall war, aber überhauptgarnienicht?Doch, das schon.

    Gerade bei wildscharfen Jagdhunden sehe ich da tatsächlich eine gewisse Gefahr, dass Beutefangverhalten auch auf den Menschen übertragen werden könnte, das stimmt wohl. Trotzdem halte ich es ganz speziell nicht für sehr wahrscheinlich, dass man als Hundehalter so unbefangen mit seinem Hund spazieren geht, wenn man wirklich ernsthaft damit rechnen würde, dass der Hund evtl. einen Menschen angreifen und zerfleischen könnte. Also ehrlich, wenn ich das glauben würde, dann müsste ich doch von jeglicher Hundehaltung sofort Abstand nehmen.
    Der Ausdruck "seine Hand dafür ins Feuer legen" bezieht sich ja in der Regel auch nicht auf völlig unmögliche, sondern nur nahezu unvorstellbare Verhaltensweisen und wird eben benutzt, weil man um die Unberechenbarkeit seines Tieres weiß, aber ausdrücken möchte, inwieweit man diesbzgl. seinem Tier traut.

    Mich verstören diese (seltenen!) krassen Vorfälle, wie die Welle in England und nun eben der Vorfall in Naarn. Und reflexartig wird dann immer behauptet: Das kann mit jedem Hund passieren.

    Und das glaube ich einfach nicht.

    Diese Vorfälle verstören hoffentlich doch wohl jeden Hundehalter. Und natürlich ist die Aussage, dass ein solcher Vorfall mit jedem Hund passieren kann, falsch. Es ist auch falsch zu behaupten, dass es mit jedem Hund einer bestimmten Rasse zu diesem Vorfall kommen könnte. Es gibt einige Rassen, die körperlich zu sowas in der Lage sind (viel mehr als auf diesen Listen stehen) und es gibt einige ganz wenige Individuen, mit denen es zu solchen Vorfällen kommen könnte.
    Unter dem Strich passieren Tötungen durch Hunde aber einfach so selten, dass es absolut in gar keinem Verhältnis steht, bestimmte Rassen als besonders gefährlich im Vergleich zu anderen Hunderassen zu bestempeln. Denn selbst unter den wenigen Todesfällen ist auch wiederum nur ein Anteil auf Hunde der gelisteten Rassen zurückzuführen. Allein aufgrund einer Todesfallstatistik bestimmte Rassen zu verbieten oder zu listen, ist also völlig unangemessen.

    Javik
    Wenn ich hundundmehr richtig gelesen habe, dann ging es in ihrer Aussage, um eine so massive Beißattacke wie in Oberösterreich geschehen. Also dass der Hund aus nichtigem Anlass wirklich massiv angreift und bis zur Unkenntlichkeit "zerfetzt" und dann auch durch die Besitzerin nicht mehr abgebrochen werden kann.
    Wenn es um einfaches Schutzverhalten und einen in der Regel gehemmt ausgeführten Angriff geht, dann gebe ich dir Recht, ein Hundehalter, der das komplett für seinen Hund ausschließt, der hat keine Ahnung.

    Ich verwahre mich aber dagegen, dass man rumrennt und erzählt, es gäbe "genauso" lebensgefährliche oder gar tödliche Vorfälle mit Labbis oder Pudeln (oder Collies oder wasweißich) oder mit Klein- und Kleinsthunden (der gefährliche Chi) die aus irgendwelchen Gründen verschwiegen werden.

    Das ist mir zu sehr Verschwörungstheorie.

    Was ist mit den in der Liste aufgeführten Jack Russels, die jeweils ein Baby töteten? Auch nordische Hunde speziell Huskys fallen diesbzgl. immer mal wieder negativ auf. Es ist eben einfach falsch, dass es nur und ausschließlich mit bestimmten Rassen zu schlimmsten Vorfällen kommt. Es gibt Abstufungen in der potentiellen Gefährlichkeit, das ist unbestritten, aber die Gefährlichkeit für die Gesellschaft befindet sich bei allen Hunderassen im Promillebereich und ist niemals und bei keiner Hunderasse gleich Null.

    Ich lege meine Hand dafür ins Feuer, dass mir das mit meinen Hunden nicht passieren würde -

    Ich auch. Welche Hundehalter würden denn das nicht?
    Die Problematik betrifft doch wenige bestimmte Individuen und nicht ganze Rassen und das größte Problem ist wohl eher, dass Hundehalter dazu neigen, gerade ihre eigenen Hunde zu unterschätzen, auch wieder völlig rasseunabhängig.

    Ehrlich, ich verstehe es nicht, warum es irgendwie besser ist, wenn man möglichst viel Angst vor möglichst vielen Hunderassen herbeiredet.

    Sorry, aber andersherum wird ein Schuh daraus. Warum macht es überhaupt Sinn, irgendeine überdimensionierte Angst vor irgendeiner Hunderasse herbeizureden. Das ist bzgl. der Datenlage und den statistischen Wahrscheinlichkeiten überhaupt nicht angemessen. Es gibt überhaupt GAR KEINE Hunderasse, die man so sehr fürchten muss.

    das ist doch genau das, was man auch im normalen Alltag hat, bzw. tagtäglich so plöztlich erleben kann. :???: :ka:

    Also praktisch das Leben.

    Naja, im normalen Alltag laufen wir da, wo läufige Hündinnen auch gelaufen sind, wir treffen läufige Hündinnen unterwegs und gehen dann weiter unseres Weges, wir haben läufige Hündinnen in der Nachbarschaft und läufige Hündinnen, die am Grundstück vorbeigehen und ab und zu haben wir eben auch mal eine läufige Hündin im Training oder auf dem Spaziergang dabei. Wir hatten selbst bei unserem Abschlussessen eine läufige Hündin mit 2m Abstand unter dem Tisch liegen. Das ist der Alltag und da gab es bisher keine Probleme. Evtl. war er mal kurz aufgeregt, aber mehr auch nicht.
    DIESE Hündin scheint für ihn einfach extrem gut zu riechen und evtl. wird er in seinem Leben noch die ein oder andere Hündin treffen, die er ebenso unwiderstehlich findet, aber keinesfalls ist es so, dass er keine läufigen Hündinnen kennt oder noch nie in ihrer Nähe hätte arbeiten müssen.


    Zitat

    Natürlich gibt es auch diese berühmten Ausnahmen.

    Dein Hund klingt nicht danach, als ob er in dieser Hinsicht zu den Ausnahmen gehören würde.

    Wenn du damit eine Hypersexualität meinst, dann sehe ich das genauso. Wenn es eine Hypersexualität ist, wenn ein Rüde in der Nähe bestimmter läufiger Hündinnen "verliebt" ist, aber sofort abschaltet, wenn man geht, dann wäre das definitiv nicht das, was ich unter Hypersexualität verstehen würde.

    Ich muss das nicht machen, ich mache das, weil ich Bock darauf habe. Darum geht es ja auch gar nicht.

    Mein Nerv ist, dass ich mich zu einem Kurs anmelde, um bestimmte vorher ja festgelegte Trainingsinhalte zu üben. Und dass in diesem Kurs nun "plötzlich" eine Ablenkung existent ist, die mich daran hindert mit meinem Hund vernünftig an den Themen des Kurses zu trainieren. Stattdessen MUSS ich nun etwas anderes trainieren oder kann halt gar nicht teilnehmen. Weder hat mein Hund ein Problem mit den Anforderungen des Hundeführerscheins, noch würde mich die Trainingssituation grundsätzlich stören. Es stört mich nur, dass ich etwas anderes gebucht habe.
    Wenn aber die Meinung hier ist, dass die meisten Rüden unter dieser Ablenkung normal arbeiten würden und es eben das Problem meines Rüden ist, dass er das nicht kann, dann ist das doch okay. Mein Hund, meine Verantwortung. Muss ich mir eben zukünftig überlegen, wie ich mit solchen Situationen umgehe, ob ich das expliziter trainieren werde, damit ich keinen "Ausfall" habe oder ob ich das einfach so hinnehme und unter Pech verbuche.