In der Rettungshundearbeit kommen läufige Hündinnen im Training geplant dran. Sind junge unerfahrene Rüden im Training, kommen die zuerst dran, vor der läufigen Hündin. Möchte wer explizit mit seinem Rüden diese Ablenkung üben, darf der direkt nach der läufigen Hündin ins Gelände. Im Einsatz muß der Hund seinen Job machen, auch wenn ne läufige Hündin mit dem Jäger 2 Stunden vorher durchs Revier gelaufen war. Da ist es sehr wichtig, daß der Rüde sich dann nicht ablenken läßt, und deswegen irgendeine verletzte Person im Wald liegen läßt.
Es wird also beim Üben schon bissel auf den Ausbildungsstand geachtet. Weil die Ablenkung schon sehr stark und intensiv ist. Logisch.....
Vom Ausbildungsstand her, ist er ja im Prinzip "fertig". Mit 5 Jahren auch als HSH definitiv erwachsen. Aber es geht hier ja nicht darum NACH einer Hündin zu arbeiten oder von ihrem dagelassenen Duft abgelenkt zu sein, sondern darum zu arbeiten, wenn die Hündin quasi daneben steht und mitläuft. Das ist ja nochmal etwas ganz anderes.
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Wobei dann dire Frage ist, ob da nicht auch wieder ne läufige Hündin dabei ist.
Genau, und das macht es zu einem generellen Problem. Das aktuelle ist ja nun gelöst, da die Hündin nun durch ist und ich mir jetzt nur noch einmal überlegen muss, ob ich Timur zur Theoriestunde mitnehme oder ihn einfach Zuhause lasse. Hier gehen ja die Empfehlungen definitiv dahin, ihn mitzunehmen, um jede Übungsgelegenheit zu nutzen.
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Du kannst ja auch sehen, was die Andren machen, wenn Du bissel auf Abstand bist. Und Du kannst Dich mit dem Halter der Hündin drauf einigen, daß Ihr Euch maximal entfernt voneinander aufstellt. Also zB nicht in einer Reihe dann direkt nebeneinander, im Kreis eher gegenüber etc. Bzw. sie halt so, daß der Duft nicht mit dem Wind direkt zu Euch geweht wird....
Dankenswerter Weise achtet mein Trainer darauf und nimmt Timur dann auch aus den Übungen, die dann einfach too much sind unter diesen Umständen.
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Und zur Erklärung der Übung kannst ja hingehen, und zum durchführen dann halt 10 Meter weggehen von der Gruppe - wie Du schreibst, kann er sich ja ganz gut auf die Übung konzentrieren, wenn er etwas weiter entfernt ist?
Die Übungen gehen auch direkt dran. Nur Ablage mit weggehen klappt nicht, weil er dann auch weg will von der Hündin und mich als "Anker" braucht. Um komplett stressfrei zu sein, müssten wir die Situation verlassen, also wenigstens außer Sicht gehen mit der Absicht uns zu entfernen, dann "vergisst" er auch die Hündin. Aber ich bin halt im Training, weil wir gerade die Situation mit den anderen Hunden trainieren wollen, womit sich der Kreis schließt.
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Ich selbst bin da hardcore, würde mich einfach durchsetzen. Steht der Hund auf und kommt her, abbrechen und wieder dort ablegen, wo er aufgestanden ist. Gibt doch keine besseren Voraussetzungen, um zu üben für eine Prüfung, als diese maximale Ablenkung. Auch wenn das ganz sicher nicht einfach ist. Aber wenn er DAS durchführen kann, dann schreckt Euch auf der Prüfung halt nix mehr.... 
Ja, das ist wahrscheinlich so und sagt mein Trainer auch. Wir haben halt nun so trainiert, wie es unter dieser Ablenkung möglich war und ohne unfair dem Hund gegenüber zu werden. Wobei ich es eben schon als unfair empfand, ihn überhaupt in dieser Intensität dieser Situation auszusetzen. Geschlafen hat er danach aber immer gut. Zum Glück hat es hier aktuell keine Wölfe.
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Was man auf der Prüfung können muß, steht in der Prüfungsordnung, die kann man ja auch mal durchblättern, dann ist´s net so wild, wenn man nicht jede Erklärung verstanden hat.
Mein Trainer meint, würden wir auch jetzt schon bestehen.
Ich mach den Kurs aber wegen des Kurses und nicht wegen des Scheins. Auf den bin ich dann einfach nur bisl stolz.
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Naja, wenn das Training 2 Stunden dauert, heißt das ja nciht, daß der Hund 2 Stunden am Stück arbeitet..... ;-)
Wir gehen halt durch Grünanlage und Innenstadt und enden dann im Cafe oder der Eisdiele. Also einfach ein Spaziergang mit Übungen dazwischen.
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Später auf Abstand einfach zugeschaut, da lernt man ja auch bei, während Nova machen durfte, was er wollte: sitzen, liegen, gucken - solang er net genervt hat oder gesprungen ist. Einfach, damit er lernt, die Anwesenheit anderer Hunde auszuhalten, deren Bewegung zu ertragen, ohne sich zum Hüpfen und Hektischwerden animieren zu lassen. Er soll lernen, sich selbst runterzufahren. Und ich guck dann halt nur, daß der Abstand paßt, sodaß er nicht stattdessen hochdreht. Klar, auch das strengt an. Der ist platt hinterher. Ich könnte auch den Abstand deutlich vergrößern, wenn ich das wollte. Will ich aber nicht. Der soll sich bitteschön einmal die Woche damit auseinandersetzen müssen. Und wie´s scheint, verkraftet ER das ganz gut, sonst würde er hohle drehen und wir hätten Rückfälle. Ist natürlich individuell unterschiedlich, was der Hund verträgt, da muß der Hundehalter dann halt flexibel reagieren.
Das genau ist der Kern meiner Aktivität mit meinem Hund in einer Hundeschule. Und genau das macht ihm ohnehin noch immer die größten Schwierigkeiten, wenn ich denn von Schwierigkeiten noch sprechen möchte. Vor etwas über einem Jahr hat er noch schreiend mit mir in der Hundegruppe gestanden und an Training war überhaupt gar nicht zu denken. Trotzdem ist das immer noch sein Thema, mit Stress umgehen und runterfahren und mit läufiger Hündin in der Gruppe geht das dann halt nicht, weil wieder einfach zu viel.