Ich lese sehr viel über deinen Leidensdruck und dass dein Hund dir in vielen Situationen im Alltag keine Freude bereitet und du nicht auf ihn einwirken kannst.
Ich lese es einmal etwas nüchterner, du hast seit 1,5 Jahren einen Hund, dem du keine Grenzen gesetzt hast, der dich und deinen Führungsanspruch überhaupt nicht sieht, geschweige denn Ernst nehmen kann. Ich sage es mal ganz hart, dein Hund macht einfach seit 1,5 Jahren was er will und du hast ihn bisher nur gebeten (oder sogar angebettelt) auch mal das zu tun, was du möchtest.
Stell dir z.B. mal vor, du hättest dein Kind jahrelang ohne Regeln und Grenzen durch den Supermarkt rennen lassen und plötzlich sagst du, nein, das möchte ich jetzt nicht mehr. Was denkst du, was das zuerst in deinem Kind auslöst. Es wird die Welt nicht mehr verstehen und es wird entsprechende Verhaltensweisen zeigen, die extrem sein können und doch ist es der einzige Weg, um etwas zu verändern.
Ja, eine passende Auslastung ist gut und wichtig, aber hier sehe ich erstmal die Notwendigkeit ganz grundsätzliche Beziehungs- und Erziehungsdefizite zu bearbeiten. Das wird für beide Hund und Mensch erstmal Arbeit genug.
Klar kann man auch nur managen und akzeptieren, aber mich würde das nicht zufriedenstellen und ich glaube auch nicht, dass es für den Hund fairer wäre.
Am Beispiel des Deckentrainings siehst du ja ganz exemplarisch, wo du erziehungstechnisch stehst und wie viel Einfluss deine Wünsche auf das Verhalten deines Hundes haben und das bereits bei einer völlig belanglosen Übung.