Was ist mit einem Hund, der zu Menschen und Artgenossen immer "lieb" ist, aber nicht zum Meerschwein der Nachbarn. Ist der dann immer "lieb" oder eben manchmal doch nicht so, weil er eben keine menschlichen moralischen Maßstäbe anlegt, sondern sich verhält wie ein Hund?
Ich habe tatsächlich kein Problem damit, wenn jemand sagt, mein Hund ist in einer bestimmten Situation oder auch in vielen verschiedenen Situationen "lieb" (nach menschlichen Moralvorstellungen), aber als ganzheitliche Beschreibung eines Charakters taugt dieses "lieb" halt so gar nicht und ist einem Hund gegenüber auch nicht fair.
Beiträge von *Sascha*
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Für mich wäre der Kontext auch unverständlich als Passant. Die Momentaufnahme war doch super und ja, schon „lieb“. Was soll er auch anderes beurteilen an Wenns und Abers.
Ja also wäre das gewünschte wording dann
"Die verhalten sich aber zum gegenwärtigen Moment sehr brav nach der allgemeinen Definition, auch wenn mir bewusst ist, dass es sich um eine regulierte Situation handelt, die keinen Aufschluss über das Verhalten der Hunde ohne Regulation und in anderen Kontexten bietet, in denen potenziell das, was von der Allgemeinheit als "nicht brav" bezeichnet wird, nämlich das Auftreten von agonistischem Verhalten und da insbesondere sogar das Aggressionsverhalten, also gerichtetes Droh- und Verteidigungsverhalten, in unterschiedlichen Abstufungen auftreten könnte. Einen schönen Tag noch."
Ähm

Ich antworte bei einem "sind die aber brav" in der Regel mit .."ja zum gegenwärtigen Zeitpunkt" oder auch nur "ja manchmal" Finde ich wie Selkie anmerkte, weniger verwirrend.
"die können auch anders" ;-)
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Dieses Attribut "verträglich" ist eben genauso aussagekräftig wie das Attribut "gefährlich".
Wie viele Hundehalter berichten z.B. von eben diesem einen "Erzfeind" oder einer starken Territorialität am eigenen Grundstück. Sind diese Hunde nun "unverträglich" oder zeigen sie einfach nur in unterschiedlichen Situationen gegenüber unterschiedlichen Individuen eine andere "Verträglichkeit"?
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Ehrlich gesagt, so als entgegenkommender Hundehalter wären mir drei Dinge wichtig.
1. Der Hund liegt nicht mitten auf dem Weg, sondern am Rand.
2. Der Hundehalter positioniert sich zwischen mir und seinem Hund und behält seinen Hund bitte im Blick.
3. Der Hundehalter sichert seinen Hund vernünftig, heißt sehr kurze Leine und stabiler Stand.
Die Situation bleibt natürlich trotzdem unangenehm, aber ehrlich, das Leben ist eben kein Ponyhof und ob da jetzt jemand ein Problem bei seinem Hund wahrnimmt oder nicht, nicht meine Baustelle.
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Natürlich gibt es massive Unterschiede in der Gefährlichkeit von Hunden für Artgenossen!
Und Gebrauchshunde im eigenen Territorium einfach mal machen lassen, nun, irgendwie sind sie ja ein Stück weit dafür gezüchtet. In südlichen Ländern sehe ich sehr viele DSH und deren Mixe, nur ungefähr keinen außerhalb des Grundstücks. Dafür auf dem Grundstück deutlich machend, wie wenig sie von "Eindringlingen" halten.
Aber die Gefährlichkeit für Artgenossen ist eben auch nur ein Teilaspekt einer Gefährlichkeitseinschätzung. Trotzdem gibt es gefährlichere und weniger gefährliche Hunde, natürlich. Entscheidend ist aber vorallem, dass man das Potential des eigenen Hundes kennt und sich, egal wo sich dieses Potential zeigt, das nicht schönredet.
Bzgl. des speziellen Falls. Laut Schilderung war dem Schäferhundzüchter bekannt, dass sie die Hunde jetzt auf ihr Zimmer bringt und dann war sie aber noch kurz mit dem Spitz pinkeln. Zeitrahmen unbekannt. Vom Bauchgefühl würde ich denken, da hat die Absprache nicht funktioniert und der Schäferhundzüchter hätte sich vergewissern müssen, eben weil er sich des Potentials der eigenen Hunde wohl auch bewusst war.
Grundsätzlich ist die Kombination eines privat genutzten Geländes mit Gästen immer etwas komplizierter und es kommt aufgrund von Nachlässigkeiten oder unklaren Absprachen ganz unabhängig von diesem Vorfall häufiger zu gefährlichen Situationen als es wohl im öffentlichen Raum der Fall wäre.
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Ich denke wir drehen uns bei der Sichtweise im Kreis. Dann ist jeder Hund gefährlich, zumindest potenziell. Ist ja auch so.
Wobei es eben durchaus gefährlichere und weniger gefährliche Exemplare gibt. Und in welcher Ausprägung eine Gefährlichkeit überhaupt ein Problem ist, das hängt ja auch nicht zuletzt von den Umständen der Haltung, dem Umfeld, dem Management, der Nutzung und Erziehung ab.
Genau deswegen ist ja die individuelle Betrachtung des Hundes UND des Halters so wichtig.
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Wie gesagt, ich sehe da keine gefährlichen Hunde.
Ich schon - schließlich gibt es einen toten Hund!
Die Gefährlichkeit resultiert hier eben weder in einer innerartlichen oder generellen Aggressivität, sondern im mitmaßlich fehleleiteten Beutefangverhalten
Wobei sich eine territoriale Motivation bei den geschilderten Umständen auch nicht ausschließen lässt.
So oder so würde ich aber durchaus auch von einer Gefährlichkeit sprechen. Bzw. von Hunden, die mindestens situativ gefährliches Verhalten zeigen und entsprechend vorausschauend gemanagt werden müssen.
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Wurde im SV ja bereits vor Jahren gemacht.
Der RSV sieht das halt anders...
Ich mein nicht mal den RSV (zu dem hab ich ja eh eine unpopulaere Meinung
). Ich meine auch einzelne Sportler. Dieses 'aber wenn da jetzt was gemacht wird, trifft es uns alle, also bitte still sein' (mit Absicht ueberspitzt), empfinde ich als...joa..interessant.Der erste Schritt wäre doch dann, wenn das alles in der Szene sowieso bekannt ist. Dort keine Hunde mehr kaufen und auch zum Training nicht mehr hinfahren?
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Und ganz allgemein würde ich auch mal in den Raum stellen, dass die wenigsten Menschen, deren Hunde einen anderen Hund angegriffen, verletzt oder sogar getötet haben, das vorher oder nachher einfach so billigend in Kauf nehmen.
Ich glaube, das ist ein gewisser Selbstschutz. Und Schutz der eigenen Hunde und es nicht sehen wollen. Da wird dann alles mögliche herangezogen.
Bei Faye kam tatsächlich die Aussage: "kann halt mal passieren" (exakt dieser Wortlaut) und "dann wird die Kleine halt angefangen haben" (Halterin der Schäferhunde war außer Sicht auf einer öffentlichen Straße, gesehen hat sie selbst nichts) und: "meine Hunde sind ehemalige Straßenhunde, die sind eh sozial, kann also eigentlich nicht sein".
Und ja, mag mein persönlicher Sichtwinkel sein, aber beim "Stärkeren" sind so Argumente schnell da. Ist ja schon beim Wunsch nach Anleinen so. Habe ich eine der Großen dabei, geht es, ist es nur ein Sheltie, so ist es oft ein Schulterzucken.
Ich weiß nicht, wie ich es anders auffassen soll als: "Meinem Hund kann ja nichts passieren".Ich kann nur aus meiner eigenen Erfahrung sprechen und ich habe schon einige HH getroffen, bei denen es Vorfälle gab. Ich glaube, es ist meistens eine Mischung aus allem. Zuerst die Frage nach dem Auslöser: Wie konnte das passieren?
Die wenigsten Hunde sind ja immer gefährlich, sondern eben in der Regel nur situativ, das heißt der eigene Hund wird in der Regel als lieb und freundlich wahrgenommen. Dazu kommt dann das Hundebild unserer Gesellschaft, in der "normale" Hunde natürlich niemals beißen oder für irgendwen gefährlich werden würden, sich immer mit Artgenossen verstehen. Das geht ja teilweise schon so weit, dass Mensch aus allen Wolken fällt, wenn der Hund dem Kaninchen ans Leder will. Wir haben unsere Hunde mittlerweile so stilisiert, dass darüber das Bewusstsein über die eigentliche Natur des Hundes in den Hintergrund geraten ist. Wenn ein Hund dann plötzlich gar nicht diesem von uns gezeichnetem Bild entspricht, dann setzt da häufig erstmal die Verleugnung ein und eben die Suche nach der Ausrede, weil das Verhalten des eigenen Hundes als abnormal wahrgenommenen wird. Und ja, je weniger schwerwiegend der Vorfall war oder auch je isolierter er zunächst auftrat, desto eher neigen Hundehalter dazu, die Gefährlichkeit nicht zu erkennen und erstmal einfach so weiterzumachen. Aber eben nicht, weil sie andere Menschen, Hunde oder Tiere denken zu gefährden, sondern weil sie die Gefahr nicht erkennen.
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Wie gehen wir mit dem Risiko um, das von potenziell gefährlichen Hunden im öffentlichen Raum ausgeht – und was heißt verantwortliches Halten in genau solchen Situationen.
Wenn du über diesen konkreten Fall sprechen willst, dann fehlen mir dafür wesentliche Informationen. Da das Ganze scheinbar auf Privatgelände? stattfand, müsste man auch erstmal die genaueren Umstände kennen, wieso die Schäferhunde dort plötzlich frei auf dem Hof liefen, obwohl es scheinbar eine Absprache im Vorwege laut der Besitzerin des Spitzes gab. Daraus schließe ich auch, dass allen Beteiligten dort die Problematik bekannt war und genau deswegen auch vorher etwas dazu kommuniziert wurde.
Ich kenne auch diesen Schäferhundzüchter nicht und habe keine Ahnung davon, welche Vorfälle es mit ihm oder seinen Hunde bereits vorher schon gab. Auf mich wirkt diese Stellungnahme erstmal sehr persönlich anfeindend und sehr emotional und ja, ich habe da absolut Verständnis für, sie und ihr Hund sind hier das Opfer.
Aber aufgrund dieser Stellungnahme aus der Ferne und ohne Hintergründe die Situation vor Ort wirklich beurteilen zu können, ist mir nicht möglich.
Und ganz allgemein würde ich auch mal in den Raum stellen, dass die wenigsten Menschen, deren Hunde einen anderen Hund angegriffen, verletzt oder sogar getötet haben, das vorher oder nachher einfach so billigend in Kauf nehmen.