Also die Einrichtungen, die ich kenne, die vermitteln tatsächlich immer mal wieder auch Hunde. Manche sind auch einfach aufgrund ihrer Bedürfnisse (HSH mit Beißgeschichte) nahezu unvermittelbar, andere sind lange da, da wundert man sich selbst warum (vllt auch einfach weil der Betreiber bei der Vermittlung kein Risiko eingehen will). Andere kommen kurz und gehen recht schnell wieder, weil sie einfach nur in den falschen Händen waren, aber eigentlich unproblematisch sind. Die meisten Hunde sind halt einfach nur nicht unproblematisch, aber weit davon entfernt, dass sie nicht relativ normal gehalten werden könnten. Bei manchen Hunden ist die Euthanasie tatsächlich die Option, aber dass man jetzt grundsätzlich behauptet, in solchen Einrichtungen werden Hunde irgendwie "am Leben erhalten", das ist wirklich Quatsch. Für jeden dieser Hunde, der ein neues Leben bekommt, hat sich der Aufwand gelohnt. Es gibt halt einfach nur zu viele solcher Hunde.
EDIT Bei manchen läuft auch einfach noch der Rechtsstreit zwischen Halter und Veterinäramt/Ordnungsamt und eine Vermittlung oder Euthanasie deswegen noch nicht möglich.
Beiträge von *Sascha*
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flying-paws
Der Vergleich hinkt, denn den Bock darfst du schlachten, weil die Verwertung des Fleischs ein vernünftiger Grund ist und nicht, weil der Bock aggressiv ist.
Hunde isst man in Deutschland halt nicht und ich finde es auch richtig, dass wir einen höheren Standard anlegen, wenn wir Tiere nur zum Vergnügen, zum Sport oder als Gesellschaftstier halten.Warum?
Klar, können wir jetzt auch darüber diskutieren, ob sich die Menschheit vegan oder zumindest vegetarisch ernähren sollte, aber zumindest für mich ist es ein elementarer Unterschied, ob ich Tiere zu sekundären Zwecken halte, z.B. um mich zu ernähren oder um Landschaftspflege zu betreiben oder einfach nur zu meiner eigenen "Belustigung".
flying-pawsJa, das ist mir klar. Aber das ist eben der entscheidende Unterschied. Das hat man bei Pferden ja früher auch noch viel häufiger gemacht, sie geschlachtet, wenn man sie nicht mehr benötigte oder sie unbrauchbar wurden. Auch das ist heute viel schwieriger, weil Pferde mittlerweile meist Nicht-Schlachtpferde sind und der Tierarzt schläfert tatsächlich auch die Milchkuh nicht mehr einfach ein, nur weil ihre Behandlung dem Landwirt zu teuer ist.
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dragonwog
Kann es auch sein, dass wir irgendwie auch aneinander vorbeireden?
Ich verstehe tatsächlich bei dir immer nicht so recht, ab wann ein Hund deiner Meinung nach euthanasiert werden sollte? Sobald der Halter seinen Hund nicht mehr händeln kann?
Ehrlich gesagt, glaube ich auch überhaupt nicht, dass es schwierig ist, einen TA zu finden, der einen Hund, der massivst verletzt hat, einschläfert. Daher halte ich diese Diskussion über Euthanasien wirklich gefährlicher Hunde, die angeblich nicht möglich sind, auch für ziemlich daher geholt. Meistens ist das Problem doch eher (Wie eben auch bei dem aktuellen Fall hier im Thread), dass der Halter nicht einschläfern will.
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Habe ich geschrieben, dass das Vetamt einspringen soll? Ich habe geschrieben, dass ich das Veterinäramt für die richtige Anlaufstelle halte, wenn ich meinen Hund nicht mehr tierschutzgerecht so unterbringen kann, dass meine eigene Sicherheit, die Sicherheit meiner Mitbewohner oder die öffentliche Sicherheit nicht gefährdet ist. Dann würde ich denken, dass eine Behörde sich dieser Sache annehmen muss, wenn die öffentliche Sicherheit gefährdet ist bzw. eine Haltung unter Tierschutzgesichtspunkten unmöglich ist. Dass ich als Halter eine Lösung trotzdem bezahlen muss, das steht doch außer Frage.
Ist aber nicht die richtige Anlaufstelle und muss gar nichts. Sonst würden ja Gefahrenhunde auch direkt eingezogen werden. Das passiert aber nicht, es gibt Auflagen. Die Öffentlichkeit schützt du durch einen Maulkorb und eine kurze Leine
Ich dachte, es geht um einen Hund, den ich eben nicht mehr halten kann, weil er z.B. auf die Kinder massiv losgeht oder ich den Hund nicht ausführen kann, weil ich ihm körperlich nicht gewachsen bin. Also tatsächlich Gefahr in Verzug ist? Der Hund also quasi schon im Badezimmer lebt und eben nicht mehr tierschutzgerecht versorgt werden kann.
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flying-paws
Der Vergleich hinkt, denn den Bock darfst du schlachten, weil die Verwertung des Fleischs ein vernünftiger Grund ist und nicht, weil der Bock aggressiv ist.
Hunde isst man in Deutschland halt nicht und ich finde es auch richtig, dass wir einen höheren Standard anlegen, wenn wir Tiere nur zum Vergnügen, zum Sport oder als Gesellschaftstier halten. -
Dann würde ich hier ansetzen wollen und die Nicht-Zuständigkeit des Veterinäramtes infrage stellen. Denn welche Stelle soll denn sonst zuständig sein, wenn jemand sein Tier nicht mehr tierschutzgerecht versorgen kann?
Wer sagt, dass so ein Tier nicht mehr tuerschutzgerecht versorgt werden kann? Wie stellst du dir das vor, soll das Vetamt dann generell einspringen, wenn man schnell einen Hund loswerden möchte?
Habe ich geschrieben, dass das Vetamt einspringen soll? Ich habe geschrieben, dass ich das Veterinäramt für die richtige Anlaufstelle halte, wenn ich meinen Hund nicht mehr tierschutzgerecht so unterbringen kann, dass meine eigene Sicherheit, die Sicherheit meiner Mitbewohner oder die öffentliche Sicherheit nicht gefährdet ist. Dann würde ich denken, dass eine Behörde sich dieser Sache annehmen muss, wenn die öffentliche Sicherheit gefährdet ist bzw. eine Haltung unter Tierschutzgesichtspunkten unmöglich ist. Dass ich als Halter eine Lösung trotzdem bezahlen muss, das steht doch außer Frage.
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Ich sage ja auch nicht, dass wir kein Problem haben.
Ich kann ja einmal überlegen, wie ich vorgehen würde, wenn es meinen Hund betreffen würde. (Was jetzt sehr theoretisch ist)
1. Ich würde einen kompetenten Hundesachverständigen suchen, der meinen Hund einschätzt.
Sollte dabei herauskommen, dass eine Euthanasie nicht angebracht ist, das Problem aber trainierbar oder bestimmte Haltungsvoraussetzungen gegeben sein müssen, dann würde ich
2. entsprechende kostenpflichtige Angebote abtelefonieren
Sollte ich diese Angebote nicht bezahlen können, dann würde ich mich
3. mit dem Veterinäramt in Verbindung setzen und klären, wie ich nun Verfahren soll, welche Möglichkeiten es geben könnte.Das Veterinäramt sagt dir dann, dass es nicht seine Zuständigkeit ist. Es sei denn du hast ein offizielles Gutachten im Rahmen eines Wesenstest, dann musst du für den Hund noch zusätzlich einen erhöhten Steuersatz bezahlen. Die Idee hatte kürzlich hier jemand auch, hat erst alle abtelefoniert (voll), Tierheime haben den Hund nicht genommen, Vetamt hat seine Zuständigkeit negiert und eine Woche später wurde der Hund ausgesetzt in einem völlig anderen Bundesland gefunden (und konnte anhand der nicht gelöschten Tassodaten :p) zugeordnet werden.
Dann würde ich hier ansetzen wollen und die Nicht-Zuständigkeit des Veterinäramtes infrage stellen. Denn welche Stelle soll denn sonst zuständig sein, wenn jemand sein Tier nicht mehr tierschutzgerecht versorgen kann?
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Ja aber was machst du, wenn alle voll sind, bis auf die Angebote die über 2000 Euro kosten?
Ich sage ja auch nicht, dass wir kein Problem haben.
Ich kann ja einmal überlegen, wie ich vorgehen würde, wenn es meinen Hund betreffen würde. (Was jetzt sehr theoretisch ist)
1. Ich würde einen kompetenten Hundesachverständigen suchen, der meinen Hund einschätzt.
Sollte dabei herauskommen, dass eine Euthanasie nicht angebracht ist, das Problem aber trainierbar oder bestimmte Haltungsvoraussetzungen gegeben sein müssen, dann würde ich
2. entsprechende kostenpflichtige Angebote abtelefonieren
Sollte ich diese Angebote nicht bezahlen können, dann würde ich mich
3. mit dem Veterinäramt in Verbindung setzen und klären, wie ich nun verfahren soll, welche Möglichkeiten es geben könnte. -
Die Leichtigkeit der Anschaffung eines Hundes, und die Leichtigkeit, mit der man sich dessen wieder entledigen kann, oder wie leicht man eigene Verantwortung auf andere (Institutionen) abwälzen kann, ist für mich das Grundübel.
Das heißt, du bist für ein grundsätzliches Abgabe-/Verkaufsverbot für Hunde? Zu jeder Abgabe gehört jemand, der übernimmt. Ich sehe nicht, warum man die Weitergabe eines Hundes verbieten sollte. Es gibt ja keine Institution, die gezwungen ist, den Hund einer Privatperson zu übernehmen.
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. Ist ja auch daran zu merken, dass es zunehmend Einrichtungen für entsprechende Hunde gibt und Halter:innen entsprechender Hunde halt nicht zum Tierarzt gehen und nach einer Euthanasie fragen (unabhängig davon, ob diese durchgeführt werden würde), sonder erstmal die Einrichtungen durchtelefonieren.
Das ist ja prinzipiell doch auch erstmal nicht falsch, dass jemand, der häuslich überfordert ist mit seinem Hund, den Hund in eine Einrichtung geben könnte (wenn denn Platz wäre), wo dieser Hund eingeschätzt und ggf. trainiert werden kann. Hier müsste natürlich auch realistisch eingeschätzt und eine entsprechende Empfehlung zum weiteren Verfahren ausgesprochen werden. (trainierbar ?, vermittelbar ? unter welchen Bedingungen, und auch die Empfehlung zur Euthanasie)
ZitatIch bin da eher erstaunt, wie viele doch sehr lang für ihren Hund bezahlen. Das steht für mich im Kontrast zu"mimi die böse Gesellschaft" usw. Ich hab teils Studentinnen erlebt, die sich sonstwas für Nebenjobs aufgebrummt haben, um zusätzlich 600 Euro pro Monat für ihren entgleisten Hund aufzubringen. Oft wurde kommunziert..."wir finden jemand für deinen Hund, dann muss nicht mehr bezahlt werden", aber naja, normalerweise werden entsprechende Hunde jetzt nicht so schnell, wenn überhaupt, vermittelt.
Nun ja, es IST die Verantwortung eines jeden Hundehalters für seinen Hund aufzukommen. Natürlich ist es aber ein Problem, wenn unseriöse Einrichtungen mit falschen Versprechungen locken.
ZitatFreiwillig und einfach so..übernehmen maximal einige Privatpersonen, weil sie Rassefreaks sind oder Insta Fame haben wollen oder unbedarfte, angehende Trainerinnen sind, die sich so einem Projekt widmen wollen (und es in der Regel hinterher bereuen).
Was manchmal läuft, sind halt spendenbasierte Unterbringungen, aber auch da gibt es halt Grenzen. Schwierig.
Jeder, der die Verantwortung für einen Hund übernimmt, der tut das freiwillig. Moralisch gefühlte Zwänge haben keine rechtliche Relevanz. Hierin liegt von mir keine Wertung.
ZitatIch denke, wenn es so weitergeht, wird es eine Art Euthanasie Tourismus geben.
Steht das nicht im Widerspruch zu deiner obigen Aussage, dass Hunde gar nicht zur Euthanasie vorgestellt werden, sondern direkt Einrichtungen abtelefoniert werden? Es scheint ja eher so zu sein, dass die verantwortlichen Halter die Verantwortung für eine Euthanasie nicht übernehmen wollen, sondern hoffen eine Einrichtung zu finden, die sich dieses Problems annimmt.