Beiträge von DarFay

    Dann ist die Entfernung zum Zielobjekt/Hund schon zu nah. Das lässt sich meist ganz gut ausloten, wie weit man kommt, bis der Leinenpöbler unansprechbar wird. Alle Übungseinheiten passieren außerhalb des Radius, in dem der Hund sich schon komplett abgeschossen hat. Wenn du also den Fremdhund siehst (und dein Hund ihn auch), übst du quasi auf 100/200/300 Meter Entfernung, dass du spannender bist. Je nachdem, wo dein Hund noch auf dich reagiert. Sein Lieblingsspielzeug oder der tollste Snack, hauptsache die Aufmerksamkeit landet bei dir. Über viele Trainingseinheiten (Monate) kommt man so Schritt für Schritt näher an den Fremdhund ran, da dein Hund es länger aushält und zu dir gerichtet ist. Irgendwann kommt man ganz vorbei. So die Theorie zum "Du bist interessanter als der Hund". Vergiss niemals: Geht nur außerhalb des Radius, wo dein Hund nicht mehr reagiert. Sollte man doch mal reinstolpern, hilft kein meckern, kein Leckerchen und nix, nur möglichst unaufgeregt weiter gehen und Abstand gewinnen. Bedenke aber, dass jeder Ausraster euch zurückwirft. Weiche also besonders anfangs lieber großzügig aus.

    Ob das die beste Methode für euch ist, müsst ihr natürlich herausfinden. Bei uns hat das super funktioniert, ich habe aber auch keinen Schäferhund. Das bereits empfohlene Buch "Leinenrambo" erklärt die Steps sehr ausführlich, falls du gern Lektüre dazu hast.

    Okay, danke schonmal für eure Antworten.

    Ich werde mal ein paar Tierheime anrufen und fragen,ob sie was geeignetes haben. Viele Hunde sind halt leider zu groß, alt, vorerkrankt oder benötigen Sachkunde. Zumindest die, die auf der HP's zufinden sind.

    Tierheime haben so gut wie keine Zeit (und auch kein Geld) immer topaktuell ihre Tiere zu promoten. Auf der HP findet man deshalb meist die Dauergäste (also die problematischeren "Notfelle"). Darum ist es immer ratsam, vor Ort zu schauen. Die einfachen Hunde sind nämlich meist nach einer Woche bereits vermittelt. Das wissen die Tierheime auch und schalten die Tierchen gar nicht erst auf ihre Seite. Das wäre Zeitverschwendung, meist haben sie für die Top Kandidaten eh mehr als nur eine Anfrage und wählen dann aus. Da ihr nämlich genau das sucht: Jung, freundlich, einfach, gute Größe. Der typische Dauerbrenner, den alle wollen. Also Termine machen oder besuchen (falls es ohne Termin geht) und sich einfach mal alles genau anschauen und nachfragen. (Manche nutzen auch Facebook, um Neuankömmlinge vorzustellen.)

    Alternativ: Pflegestellen besuchen. Auch hier kann man wunderbar schauen, was der Hund so treibt. Aber Vorsicht: Welpen sind oft noch lustig und vertrauensvoll. Ihre schlechte Kindheit oder Genetik (Schutztrieb, Jagdtrieb, Terretorialverhalten etc.) zeigt sich dann erst im Erwachsenenalter. Tierschutzwelpen bleiben Wundertüten. Weshalb wir hier im Forum seriöse Züchter im Verein ebenfalls als Tierschutz bezeichnen. Viele adoptierte Welpen werden mit 10-15 Monaten nämlich wieder abgegeben, da man sich vertan hat (Charakter/Genetik etc. passt doch nicht und wird erst in dem Zeitraum ersichtlich- da die Hunde erwachsen werden und zeigen was in ihnen schlummert). Die fristen dann als Problemhunde ihr dasein für 10 Jahre im Tierheimknast, da sie niemand mehr will - z.B. da Beißvorfall, weil falsch gehalten. Einen Hund versauen ist nämlich Antitierschutz, nur weil man gehofft hat, der Wundertütenwelpe passt ins eigene Leben, obwohl man total unflexibel bei Spezialeffekten wie Aggression nach vorn etc. ist.

    Und weil das ganze so negativ klingt, lasse ich noch ein: Viel Erfolg bei der Welpensuche und ganz viel Spaß mit eurem neuen Familienmitglied, sobald ihr es gefunden habt! Die Fellträger stellen gern das ganze Leben auf den Kopf. :bindafür: Wir berichten alle vom Worst Case, aber auch den muss man kennen. Sonst ist der Hund der leidtragende.

    1. Ich habe ca. 3 Monate im Tierschutz gesucht und dann nochmal über 1 Monat gewartet, bis sie herkam. Geantwortet hat bei mir immer jemand nach wenigen Tagen oder sofort. Es hat aber auch nicht immer gepasst (da Vollzeitjob).

    2. Ich war mehrmals kurz vorm Zurückgeben (die ersten 6 Monate), hab mich aber durchgebissen und den besten Hund der Welt bekommen. Es hat sich wirklich gelohnt, sie ist mir unglaublich wichtig.

    3. Ja, die Bedenken sind sehr gut begründet! Meine Hündin war überhaupt nicht so, wie ich mir einen Hund erhofft hatte. Überhaupt nicht verspielt, extrem eigenständig, mag keine fremden Menschen/Hunde, richtet ihre Aggression immer nach vorn und weicht nicht zurück. In meinen Träumen war ein Hund immer lustig, will alles mit mir machen und springt fremde Menschen freudig an oder spielt mit anderen Hunden fangen. Tja, das war nix und ist bis heute so. Außer ihr besseres Teamplay mit mir hat sich nichts daran geändert.

    Sunny kam allerdings auch mit 1,5 Jahren zu mir und nicht als Welpe. Und sie war (sehr weit weg) auf Pflegestelle, weshalb man zumindest minimal was zu ihr sagen konnte. Also keine Blindadoption eines Hundes, der im Zwinger bewertet wurde.

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    Allgemeine Empfehlung: Tu es nicht. Kein Hund aus dem Ausland an einen Hundeanfänger. Auch kein Welpe. Du weißt nämlich nicht, was in dem Hund steckt. Besonders in Rumänien beispielsweise entpuppen sich viele Welpen später als Herdenschutzhunde. Du musst wissen, Aufzucht macht nicht den kompletten Anteil bei Hunden aus. Vieles ist Genetik. Kannst du mit allem Leben, was dein Hund eventuell mitbringt? Schutztrieb beispielsweise. Das macht Besuch extrem anstrengend, da der Hund keine Fremden reinlassen möchte. Es Bedarf schon Erfahrung, dass so ein Hund nicht zur Gefahr wird (besonders mit einer gewissen Größe). Jagdtrieb + Eigenständigkeit = für immer angeleint. Wäre das ein Problem für euch, wenn der Hund nie von der Leine darf?

    Besonders mit Kindern ist die Empfehlung ein Gang zum seriöser Züchter einer Rasse, die zur Familie passt. Also mit genetischen Eigenschaften, die sich gut eingliedern lassen. Denn nichts ist anstrengender als ein Hund, den man verbiegen will oder wo man sich selbst verbiegen muss. Eine Familie, die oft Besuch bekommt und/oder wo viele fremde Kinder vorbeikommen, sollte dringend einen Hund holen, der nicht seine Familie vor Fremden verteidigen möchte.

    Ein weiteres Problem: Deprivationsschäden. Viele Welpen im Tierschutz sind dort im Zwinger geboren oder wurden mit wenigen Wochen aufgesammelt. Sie haben also in der Zeit, bis sie zu euch einreisen (15 Wochen) nichts gelernt (oder meist nichts Gutes). In den meisten Fällen sind solche Hunde ihr Leben lang dadurch geschädigt. Sie lernen schlechter, sie sind unsicher mit ihrer Umwelt, sie brauchen sehr viel Management, um mit ihrer neuen, viel bunteren Welt klarzukommen. Wer nie gelernt hat, positiv zu lernen, der steckt für immer in einem inneren Konflikt bei neuen Lernerfahrungen. Google Deprivationsschaden einfach mal. Gerade als Neuling ist nämlich genau das schwer: Herauszubekommen, welcher Welpe ausreichend aufgewachsen ist.

    Was ich damit sagen will: Auslandshunde sind wie Lotto. Besonders, wenn man selbst unerfahren ist und nicht weiß, worauf man achten soll. Ich selbst habe diesen Fehler gemacht und blind einen Hund geholt. Auf dem Foto sah sie sehr niedlich aus, die Pflegestelle gab einige Infos und am Ende war ich total überfordert mit diesem doch untypischen, nach vorn gerichteten Hund. Ich kann nur froh sein, dass sie kleiner ist (33cm) und dadurch mit ihr gearbeitet werden kann, ohne dass sie mich quer über die Straße zieht, weil sie dem Hund von gegenüber zeigen will, dass er sich zu verpissen hat. Wie gesagt, mittlerweile sind wir super eingespielt und im Management läuft es super. Aber das ist das Stichwort: Management. Sie ist kein einfacher Mitläufer.

    Fazit: Auslandshunde können super toll sein oder überhaupt nicht passen. Wer also unflexibel in seinem Leben ist (Kinder! Arbeit!) geht bitte zum Züchter seines Vertrauens oder zum Tierschutz um die Ecke und besucht seinen Hund mehrmals. Denn am Ende zahlt der Hund das ganze Chaos, weil er für immer im Tierheim landet, wieder zurückgeschickt wird (ja, auch das ist Praxis bei Zurückgabe) oder er unglücklich verbogen wird, um zu passen. Das hat niemand verdient.

    Klingt ja wie eine Art Hunde Depression. :verzweifelt:

    Wie lange sind die Jungs denn noch weg?

    Guter Geruch wirkt anregend. Hast du das Futter schon mal warm gegeben? Hast du schon Käse oder Streichkäse probiert? Vielleicht ein Klecks Sahne? Nur für die Tablette und falls sie auf Milchprodukte nicht schlecht reagiert.

    Wenn sie nicht groß was unternehmen will, dann mach nix weiter außer Pipi. So zerstörst du eure guten Routinen nicht.

    Du kannst auch am Wochenende, oder wann immer Freizeit ist, das Gehen imitieren (Wecker, Bad, anziehen, Kaffee oder wie es eben abläuft) und rausgehen. Dann schaust du auf dem Handy, was passiert. Ansonsten brauchen zum Aufnehmen manche Modelle eine SD-Karte, da wird das dann drauf gespeichert. Lösungen zum Hinterherschauen gibts aber auf jeden Fall.

    Wenn einer von uns nach Hause kam, kam er in der Regel von Couch oder Sessel gesprungen, dort hatte er also offensichtlich entspannt geschlafen.

    Der Part sprang mir direkt ins Auge. Mein Hund geht immer aufs Sofa, wenn ich heim komme. Egal ob sie vorher wo anders schlief, gerade rumlief oder sogar unruhig vor der Tür lag. Es sieht also ohne Kamera jedes Mal so aus, als wäre sie gerade frisch aufgeweckt. (Wir hatten auch Alleinseinprobleme, die sind jetzt behoben). Kauft euch eine Kamera und schaut euch an, was er macht.

    Bevor hier tausend Sachen im Alltag geändert werden, sollte klar sein, ob es ein allgemeines Alleinseinproblem gibt. Wenn dein Hund 3x in der Woche 5h wach ist und sich unwohl fühlt (bishin zu Tapete abreißen!), ist es auch kein Wunder, wenn er dann im Alltag anfängt unrund zu werden. Stress verfliegt ja nicht gleich. Er wird quasi bei jedem Alleinsein neu entfacht und ist dadurch nun dauerhaft im Hund, da es keine Pausen davon gibt.

    Fangt jetzt nicht an den Hund irgendwie extra auszupowern. Euer Programm klingt eigentlich vernünftig. Schaut wirklich, ob er 3x die Woche 5h Stress hat und geht dem nach.

    PS: Das scharren an der Tür für den Garten kann übrigens auch an läufigen Hündinnen liegen, die gerade rumlaufen. Er ist ja im besten Alter, das gerade zu erforschen.

    Spannend. Ab welchem Alter waren eure Hunde für euch gefühlt "fertig" ?

    Mit 4-5 Jahren, allerdings hab ich auch nacharbeiten müssen, da die Lady ja kein gut aufgewachsener Welpe war sondern mit 1 Jahre von der Straße gepflückt wurde und mit 1,5 Jahren nach DL kam.

    Ich bin so happy mit ihr. Es gibt sicher einfachere Hunde (sie hat bei allem den Hang nach vorn), aber zu mir passt sie einfach perfekt.

    Sunny musste erst lernen, mit mir intensiver zu kommunizieren. Selbst jetzt (mit ihren 7 Jahren) wächst ihr Portfolio. Offensichtlich bin ich zu blöd für sie, weshalb sie immer offensichtlicher wird. :ugly:

    Ultra Needy: Männchen auf meinen Stuhl und mit der Pfote mein Bein oder meinen Arm antatsen.

    Unglücklich Needy: Fiep, Fiep, Fiep (Lass mich aus dem fahrenden Auto rausspringen, ich will da hin!)

    Unzufrieden mit mir: Lautes Schnaufen bishin zum leichten Grunzer (ich sag ihr dann immer "Ich hab dich auch gern")

    Genießend: "Schnurren", so ein ulkiges schnaufgrunziges Tönchen beim Streicheln

    Der "Corgi": Mit den Vorderbeinchen hüpfend, wenn wir aufgeregt und erwartungsvoll sind

    Der Zeigerhund: Sie liegt mit dem Kopf Richtung Tür (nicht Haustür, sondern die Tür, die nach 3 weiteren Türen irgendwann zur Haustür führt), wenn sie mal pinkeln muss. Das ist so unscheinbar, dass man da erst mal drauf kommen musste

    Und Tschüss: Wenn ich ihr zu sehr auf die Pelle Rücke, nimmt sie ca. 1 Meter Abstand (das wirkt manchmal echt unfreundlich :fear: )... Sorry, aber es ist auch mein Sofa!