Beiträge von DarFay

    Trotz erwachsenem Hund hatte ich auch diese "Welpenblues", weil ich mich 10 Jahre belesen und gewappnet gefühlt habe. Meine Rumänin war dann aber ganz anders als in jeder Fantasie. Rausgehen war ein Krampf (hat alles angebellt) und in der Wohnung zeigte sie Angstverhalten bei Kontaktaufnahme. Man "opfert" seine Zeit, seinen Urlaub, das ganze Leben wird auf den Hund abgestimmt und bekommt zum Dank angsterfüllte Augen und ein Monster an der Leine. :ugly: (Sie sei Anfängerhund! Ha! Als ob...)

    Nach ca. 4 Monaten war ich erst im Aufschwung. Habe sie nur aus Verantwortungsbewusstsein behalten und weil ich nicht versagen wollte. Die Mühe, Zeit und Ausdauer hat sich bezahlt gemacht. Mittlerweile ist sie ein echter Engel mit wenig "Macken". Und ich bin froh, sie behalten zu haben. :herzen1:

    Daher gab's nach dem Umzug aus Not heraus echt ne radikal kur für die Hunde: paar Tage das Arbeitszimmer als schönen Ruheraum angeboten, lockere Rituale aufgebaut, danach direkt allein bleiben. Beginnend mit 30 Minuten und dann über wenige Wochen bis 5 Stunden hoch. Nachbarn und Oma gefragt - niemand beschwert sich. Madame ist zwar immer ganz kribbelig wenn ich heim komme, aber nicht hysterisch. Ab und zu höre ich frodo bellen wenn ich heim komme, habe aber nie überprüft, ob er generell ab und zu bellt oder nur wenn er die Haustür hört :tropf:

    Motto: da müssen sie durch. Natürlich ist das nur in einer so genialen Situation möglich, in der man keine Nachbarn etc hat. Ein Grund warum ich jetzt auch ne eigene Wohnung im Elternhaus genommen habe statt wieder ganz aus zu ziehen.

    Das musste ich so mit genug Nachbarn auch machen. 2 Wochen wurde gebellt und gewinselt (ca 1 bis 2 Stunden, dann hat sie aufgegeben). Dann wurde es immer weniger. Irgendwann nur noch 20 Minuten, dann nur noch blöd schauen. Jetzt ist sie nach einem Jahr bei mir sein und Alleinsein nicht einmal mehr aufgeregt, wenn ich nach Hause komme. Kriecht entspannt vom Schlafplatz und begrüßt mich mit zartem Wedeln und darf mir das Gesicht abschlabbern. xD Kein Hochspringen, wir haben die Begrüßung aufs Bett verlegt. Ich hock mich runter und sie knutscht. Selbst wenn ich nicht sofort zum Bett gehe, wartet sie dort auf unser Ritual.

    Allerdings war der Anfang sehr prägend. Mir hats das Herz gebrochen, aber ich musste dann leider irgendwann wieder auf Arbeit... Also bin ich heute die Psycho-Mama mit Kamera, die es genießt, den schlafenden Wuff auf Arbeit zu beobachten.

    Ich glaube, dass der Crashkurs nicht schön war, aber mit der langsamen Taktik würde sie sehr wahrscheinlich heute immer noch Probleme haben... (nur ein Gefühl, belegen kann ich das natürlich nicht).

    Es gibt doch auch diese nervigen Böxchen an der Leine. Meine Tütchen sind in der Hundebauchtasche oder in der Jackentasche.

    Sunny kriecht immer mega weit in einen Busch fürs Geschäftchen, da krabbel ich nicht hinterher. Im Wald weit Abseits des Weges krabbel ich auch nicht nach. Vor Gärten, Wäscheplätzen etc. wird weggemacht. Überall wo Mensch sich gestört fühlen würde oder reintreten könnte. Ich find diese großen (meist gelben) Haufen ja selbst eklig, wenn ich sie nur sehe...

    diese verdammte mistkröte! ich könnte sowas von kotzen!!!
    jetzt war ja weihnachten, dann die tage zwischen den feiertagen, dann unser urlaub...also schon ne weile keine "routine" mehr, aber der hund blieb dennoch gut alleine. heute war der erste arbeitstag und was passiert? der hund motzt die ersten 2,5 stunden über wirklich sowas von oft! ich könnte kotzen!
    die hat mich schon sowas von neurotisch gemacht. ich kann nix mehr spontan mit freunden ausmachen, weil ich es mittlerweile einfach nicht mehr kann! alles muss geplant werden und jeder tag sollte am besten gleich aussehen! grrr! ich würd sie echt gerne in wald fahren und dort schön zurücklassen! grrr!!!


    das werde ich alles nicht tun, natürlich nicht, keine sorge ;) und ich hab sie auch sehr gerne. dennoch musste ich mich mal kurz hier auskotzen.

    Oh, ich verstehe dich nur so gut!

    Obwohl Sunny echt super allein bleiben kann, wenn ich auf Arbeit bin, haben mich die anfänglichen Probleme mit ihr so geprägt, dass ich nichts falschen machen möchte und es dann wieder einbricht. Denn sie ist auch so ein Kandidat, der Drama schiebt, wenn ich nur kurz in die Post rein gehe und sie von jemandem gehalten wird. Außerhalb der Routine geht auch mal so und mal so.
    Jede Aktion wird gut geplant und analysiert, ob das auch zu meinem Wauzi passt. Manchmal ist das wirklich belastend. Ich könnte sie nie bei anderen allein lassen (bei den Eltern und dann mal mit meiner Mom shoppen oder so). Da würde sie auf Garantie Rabatz machen.

    Hallöchen ihr Lieben!

    Heute waren wir 1,5 Stunden im Wald, ohne Leine und mit Hundefreundin wurde gerannt, gespielt, Futterbeutelchen gesucht und auf Baumstämmen rumgeklettert.

    Kaum waren wir zurück, hat die Lady sich sehr angeregt die Hinterpfote geleckt. Ich dachte erst, sie stört der Schlamm zwischen den Ballen oder das nasse Fell (wurde mit einem trockenen Tuch zwar abgerubbelt, aber Rest bleibt ja trotzdem). Doch es hörte nicht auf, der Dreck war lange weg. Nach 30 Minuten stand sie hechelnd neben mir, unruhig. Lief herum, legte sich, leckte, lief herum, legte sich, leckte. Alle vier Pfoten wurden abgeleckt, bis die Pfoten und die Schnute richtig warm waren.

    Also mit kaltem Waschlappen alles nochmal abgewischt. Leckverbot erteilt und die Pfötchen mit einem Kühlpad (in ein Handtuch gewickelt) abgekühlt. Sie ist dann eingeschlafen und nun ist alles wieder ok.

    Was war das? Ist sie in was reingetreten? Wenn ja, in was? Hattet ihr sowas schonmal? Sie hat auch keinen Ausschlag oder so bekommen. Fand das sehr seltsam.

    Wie oft trefft ihr denn Hunde? (so durchschnittlich am Tag oder in der Woche?)

    Hier wars ja ein Crashkurs, mitten in Berlin. Wir haben täglich und im Wald mindestens 5 Hunde getroffen, bei gutem Wetter im Sommer eher 10 (in der großen Runde).

    Meine Maus ist ja auch kein richtiger Leinenpöbler, sie reagiert auch ohne Leine (auf Entfernung knurren und bei Nähe ganz kleinlaut und unterwürfig). Als das Hundeproblem sich besserte, wurden übrigens die Menschen schlechter. Das durfte ich dann auch nochmal 2 Monate wegtrainieren. :ugly: Nicht mitbellen, mit hinrennen und mit stellen, wenn die Kumpeline explodiert, hat nochmal 3 Monate gebraucht.

    Gab es bei euch mal ausversehen Hundekontakt? Wie ist da seine Körperhaltung? Ohren angelegt oder stehend? Sunny legt die Ohren an, duckt den Po weg und weicht eher aus, um dann, wenn der andere weiterzieht, hinterherzuschleichen und am Po zu schnüffeln. :tropf: Sie ist immer unsicher unterwegs, wenn sie im Freilauf zu anderen Hunden darf. Aber es hat ihr auch geholfen, mittlerweile so einige Hunde hier kennenzulernen.

    Hier im Süden von Berlin geht es komischerweise wirklich dieses Jahr.

    Gestern morgen ein Böller in weiter Ferne, danach nix, auch Abends nicht. Heute auf der Nachmittagsrunde ein Böller in weiter ferne und sonst wieder nix. Nachts Stille.

    Bin überrascht, vielleicht haben die schon am 30. alles verballert, den vor Silvester war es dieses Jahr schlimmer als letztes Jahr.

    Mich freut es, heute wagen wir uns zur Nachtrunde mal ein kleines Stück vor das Haus und nicht auf den Hof wie die letzten Tage.

    Drück die Daumen, das es bei euch nun auch bald ruhig wird.

    Kann ich bestätigen, gestern Abend waren noch drei entfernte Knaller und heute habe ich garkeinen gehört.


    Sunny reagiert auf Böller besser als letztes Jahr, aber wenn er näher ist, bekommt sie Panik und rennt ziellos von A nach B (angeleint). Gassi war am 31. und 01. sowie 02. nur mit Leine.

    Die Silvesternacht waren wir bis 21 Uhr 30 in der Stube im "Dorf" bei meinen Eltern, da hört man mit heruntergelassenen Rollos nicht viel, wenn der TV etwas lauter ist. Danach sind wir in den Keller und haben Darts gespielt, damit ginen die Knaller auch unter. 0 Uhr habe ich Leckerchen umher geworfen und Leberwurst abschlecken lassen. Keine Panik, keine Angst, nur etwas Unsicherheit. Trotzdem hat die Maus dann 0 Uhr 45 eingepullert. Sie hats angezeigt, aber um die Zeit wurde noch viel geknallt und sie konnte leider nicht raus. Naja, macht nichts. Wir waren auch 15 Uhr das letzte Mal draußen, dann die leichte Aufregung. 2 Uhr 30 hat sie dann noch mal raus gedurft und gepieselt. Danach wollte sie vor 12 Uhr mittags nicht mal aufstehen, müdes und gebeuteltes Hundekind.

    Eierlikör oder Medis also nicht nötig, hoffentlich bleibt das so.

    @SanSu
    Den Trick mit der Watte und dem Schal... ob das bei ihren riesigen Lauschern wohl klappt? xD

    Bisher waren alle Knaller ok für sie, wesentlich besser als letztes Jahr und sie ließ sich schnell wieder gedanklich zurückholen.

    Aber heute kam der erste, der sie richtig beunruhigt hat. Aufgelöst lief sie einen Meter vor mich, hinter mich, die Lachspaste angeschleckt, wieder weg, wieder hin.

    Vor einem Jahr wär sie weggelaufen (da war sie Gott sei Dank immer angeleint), also ein Fortschritt sondergleichen. Aber wenn hier die richtigen Chinaböller hochgehen (die klingen wie richtige Explosionen), wer weiß was sie machen würde... gibt wohl ab jetzt Leinenknast bis nach Silvester. :(

    Hunde, die nicht als Welpe mit Spielzeug aufwachsen sind, können oft mit Dummy und Co nicht so viel anfangen. Meine Rumänin holt ihren Dummy nur, weil sie das Leckerchen abgreifen will. Spaß macht ihr das deshalb aber noch lange nicht (Mal kurz ja, aber nur noch? Die würd mir die Stinkekralle zeigen). Dazu kommt, dass sie auch keinen großen Jagdtrieb hat und das fliegende Ding ihr recht egal ist.

    Bei uns hat Klicker und ruhiges Verhalten bestärken geholfen. Also in eurem Fall:

    • Kind / komischen Mensch gesichtet, aber noch so weit weg, dass sie nicht knurren /bellen muss und ruhig bleibt
    • Klick
    • Leckerchen
    • Wiederholen, wenn sie erneut zum Kind / komischen Mensch schaut und ruhig bleibt (man nähert sich ja)
    • möglichst vermeiden, die Situation zu übertreiben und rechtzeitig einen anderen Weg einschlagen
    • falls man doch mal in eine doofe Situation tappt, kommentarlos weiter, ohne Rennen, Schimpfen oder Stress (das pusht nur noch mehr hoch) -> dann lieber bei genug Abstand zurückschauen und ihr zeigen, dass die gruseligen Menschen gar nix machen und bei Ruhe wieder Leckerchen (ich laufe denen dann sogar manchmal hinterher, damit sie nicht den "verbellt" Effekt bekommt)

    Da lässt sich dann noch ein Alternativverhalten einbauen, vorm Klick beispielsweise Blickkontakt einfordern.

    So habe ich Menschen anbellen (vorher Hunde anbellen), zu 95% wegbekommen. Das hat sich 7 bis 10 Monate gezogen, aber dann wars ein Selbstläufer. Der Schalter, dass ihr keiner was tut, hat irgendwann klick gemacht. :tropf:

    Territorialverhalten... hm, muss nicht sein. Sunny hat anfangs auch Geräusche im Treppenhaus und Nachbarn angebellt. Nachbarn immer noch, wenn wir sie im engen Treppenhaus treffen. Aber bei ihr ist das reine Unsicherheit. Sie braucht immer ihre 2 Minuten, bis sie draußen "cool" ist. Weil die ganzen Eindrücke auf sie einprasseln und sie erst die Situation einschätzen muss. Es hat viele Monate gebraucht, bis sie beim raustreten nicht mehr alles anbellen wollte, was sich bewegt. Trotzdem ist sie noch kurz wuselig, bis die 360 Grad Analyse durch ist.

    @DarFay rein aus interesse:
    Wenn du schreibst "Klicker" meinst du damit klassches Klickern mit richtigem Verhalten bestättigen oder "Schönklicker / Aus der Situation raus Klickern" (was ja eher ein Aufmerksamkeitssignal wäre)
    =)

    Ich meine richtiges Klickern. Sunny muss sich Situationen stellen (die ich für machbar halte, sonst geh ich wo anders lang oder nahm sie früher öfter hoch) und wird nicht vorbeigeklickert. Hinschauen, lieb sein oder bei Ansprache zu mir drehen, Klick, Leckerli. Hinschauen wurd dann immer länger gezogen oder Abstände verringert. Also so haben wirs geschafft nach ca. 7 Monaten (und Training mit vielen Trainerstunden), akzeptabel rumlaufen zu können. Unsere Trainerin hat viele liebe und unterschiedliche Hunde mitgebracht beim Einzeltraining. Nach 10 Monaten habe ich die Leinenaggression als "besiegt" angesehen.

    Sunny hat aber trotzdem noch Angst vor großen-schwarzen Hunden (alles andere geht) – ob mit oder ohne Leine, ganz egal. Da fiept sie jetzt aber und quiekt hoch (bis das Abschnuppern vorbei ist, dann ist alles in Ordnung), nicht mehr wie früher ausrastend bellen. Momentan soll sie die aus der Gegend alle kennenlernen, hoffe sie merkt, die tun ihr nix... aber keine Ahnung, ob die Idee aufgeht. Ich beobachte das noch. :tropf: