Beiträge von DarFay

    Zu dem Jungen: Der Sohn meiner Schwester tickt genau so. Unter "Beobachtung" ist er schüchtern und überspielt das mit so einer lächelnden Antihaltung. Man merkt es an der Stimmlage. Besonders wenn dem Ganzen viel Aufmerksamkeit geschenkt wird, drängt es das Kind immer mehr in die Bestätigung seiner Haltung. Wäre ja "uncool" zurückzuweichen, selbst wenn man das gar nicht mehr so krass meint. + Im TV wurde das natürlich extra hervorgezogen.

    Zu dem weißen Schäfer: Was für ein toller Welpe, den kann man sich doch nur wünschen. Geht doch echt relativ entspannt in die neuen Situationen und checkt langsam aus. Wenn die so weiter machen, bleibt von dem eigentlich gemütlichen Hund nicht mehr viel übrig.

    Ohje, hier geht es gerade richtig los. Bisher hielt sich das mit den Zecken noch in Grenzen, aber gestern konnte ich direkt 7 Zecken absammeln. Die meisten saugen sich nicht fest, da man sie bei weißem Fell echt super sieht... aber die Anzahl war schon ätzend.

    Mein Freund war recht genervt, wenn ich abends auf der Couch drei krabbelnde Ekeltiere runterzupfe. Da muss ich mir wohl was überlegen... Gibt es was sinnvolles für langhaarige Hunde? Bin ja kein Chemiefan...

    • wenn sie allein bleiben muss (auch, wenn es nur eine Stunde ist) :verzweifelt:
    • wenn wenig Zeit für sie ist (obwohl ihr das total egal ist... aber ich bekomme ein schlechtes Gewissen) :verzweifelt:
    • wenn sie erschrickt, weil ich (mal wieder) was umwerfe :verzweifelt:
    • wenn sie Angst bekommt, weil ein fremder Mensch oder Hund von mir zu schlecht gemanagt wurde :verzweifelt:

    Wir können keinem anderen Hund begegnen ohne das sie wirklich Terror macht. Sie geht in die Leine richtig boshaft und würde ich sie "hinlassen" würds wohl nicht so gut ausgehen.

    Das könnte man bei meiner auch denken, aber sobald sie dran wäre, duckt sie sich 2 Meter vorher ab und schleicht herum, weil sie angeleint oder aus Entfernung die Taktik "Angriff ist die beste Verteidigung" wählt. Sehr wahrscheinlich meint deine das nicht im Sinne von "komm her, ich mach dich fertig!" sondern "bleib weg, bleib weg, aaaaaaaaah, bleibt doch einfach weg!!!".

    Im Trainingsmodus blendet der Hund gern restliches aus, aber auf privaten wegen, wo die Seele baumelt, rückt es dann ins Licht und stört ihre gemütliche Runde.

    Buchempfehlung: Leinenrambo von Sabrina Reichel.

    Taktik: Ihr zeigen, dass du alles im Griff hast und sie verstehst. Wie schon geschrieben wurde, ist immer wieder ausweichen und Timing beim Loben der Knackpunkt. Nicht ablenken, sondern wirklich gezielt üben, was bei Hundesicht gemacht wird. Sie Abrufbar halten. Sie schaut den Hund an, sie zu dir umorientieren - Keks. Das geht nur, solange der Abstand noch ertragbar ist. Orientiert sie sich nicht mehr an dir, zu nah. Bei Stress fällt der Lernprozess aus, deshalb gehen Übungen nur mit Distanz. Rückschritte erfolgen doppelt so hart bei ungewolltem Kontakt und zu viel Nähe. Da spielt Feingefühl eine wichtige Rolle.

    Wir haben das auch durch. Ich kann dir nur empfehlen, dass mit Hundetrainer im Einzelunterricht zu üben. Der soll Hunde mitbringen, die sowohl Vorbild als auch "Trainingshund" sind. Besonders auch, um wirklich abzustecken, was die Absicht deines Hundes ist.

    Dauer bis zum gewünschten Ergebnis bei uns: 3/4 Jahr

    Bei mir hat es so lala gepasst. Sagen wir, die "negativen" Seiten wurden dann eher scheu im Nachhinein ins Telefon gepustet. Der Grund war, dass die Pflegestelle natürlich nach und nach mehr herausbekommen hat, als die Maus langsam auftaute.

    Die Beschreibung war komplett positiv, Anfängerhund, sehr lieb, mega verschmust, kann allein bleiben, hat die Reise in die Pflegestelle super überstanden.

    Gegen Ende (als schon fast alles geklärt war und man sich verliebt hatte - es zog sich irgendwie Wochen hin, da noch ein anderer Interessent vor mir dran und die Orga allgemein langsam war) kam dann: "hat scheinbar Angst vor großen Hunde (bellt sie an)", "mein Sohn hat sie bellen hören, als er Heim kam, aber sonst war nie was". Bei meiner Frage "ist sie wirklich ein Anfängerhund?" kam ein schweigen mit "... jaaa, so zwischen Anfänger und Fortgeschritten würde ich sagen".

    Mit mehr Ahnung hätte ich gleich kapiert, dass da noch einige Arbeit vor mir liegt. Blauäugig übersieht man die Details dann einfach.

    Was hatte ich dann am Ende hier sitzen?

    • Angst vor Hunden (groß, mittel, selten auch kleine) - Leinenaggro
    • Angst vor Menschen, besonders Männer (außer Kinder, die sind toll) - bellt und stellt
    • kann NICHT allein bleiben (die haben das durchs Haus nur nie gehört, sie spielt immer den lieben Hund, sobald man Heim kommt und liegt lieb am Platz, trotz vorherigem Rumheulen - Kamera sei Dank herausgefunden)
    • dank nordischer Gene nicht ganz so einfach zu erziehen, sehr dickköpfig, hinterfragt gern
    • kuschelt NICHT gern (sie gähnt dann viel, leckt einen ab, glotzt) und erträgt es nur - diese Zeichen waren der Pflegestelle nicht klar
    • traumatische Momente, die aufblitzen: Menschen die Tüten, Eimer etc. tragen, sie draußen allein lassen (jemand hält die Leine, man geht schnell in die Post), hinter ihr stolpern oder auf einen Ast treten (schreckhafte Maus)

    Ich sehe das im Nachhinein auch als Vorteil. Das war ein echter Crashkurs ins Thema Hund. Teuer durch Einzeltraining, viele Tränen, aber es hat sich gelohnt. Habe echt gelernt, richtig ruhig zu bleiben und von 100% ernst (Korrektur) auf 100% lieb (Lob) in einer Sekunde zu wechseln. xD Freunde finden das bis heute ulkig.

    Wohne leider auch immer da, wo Leinenpflicht ist.

    Halte mich jedoch ehrlicherweise im Grünen nicht daran. Allerdings achte ich sehr auf meine Umgebung und Leine an, wenn andere Hunde, Kinder etc. kommen. Da meine Maus auf dem Weg bleibt und auch kein jagendes Wölfchen ist, wird sich daran auch nichts ändern. Ein Leben komplett an der kurzen Leine (Leinenpflicht erlaubt ja weder Schleppleine noch Flexi - theoretisch, sondern knappe 2 Meter) empfinde ich schon Richtung Tierquälerei. Und nicht jeder kann regelmäßig zum Auslaufgebiet oder in die Pampa reisen.

    Bisher wurde ich aber auch noch nie erwischt.

    Hier klappte am besten:

    • Einzeltraining
    • Trainerin brachte erst einen ihrer Hunde mit und wir liefen ihnen hinterher, immer etwas näher
    • Trainerin brachte ihren zweiten Hund mit und selbe Taktik
    • Trainerin brachte weitere Hunde von Stammkunden mit bis hin zum Mini-Social-Walk
    • Sunny schaute sich durch ihre "neuen Freunde" ab, wie die auf andere Hunde reagieren und ich bekam nebenbei immer situative Tipps der Trainerin
    • Sunny mag keine anderen Hunde, also wird Fremdkontakt für den Rest ihres Lebens gemieden

    Gruppenunterricht hätte alles zerstört, da sie da nur gelernt hätte, dass ich ihr nicht helfen kann, wenn da 10 Hunde rumrennen. Dein Text wirkt sehr informiert, ich glaube du spürst selbst, was gut und schlecht ist. Einfach drauf hören.

    Mein Test ist immer: Streicheln, Hand wegnehmen und schauen was passiert. Wenn das Fräulein mehr Zuneigung wünscht, drückt sie ihren Kopf in meine Hand und bettelt um mehr. Wenn nur ich gerade gern schmusen mag, sie aber nicht, schaut sie mich lediglich dumm an.

    Aber hey, ein Fortschritt, früher wollte sie nie kuscheln, nun wirds manchmal erlaubt! xD

    Routine ist auch so ein Zauberwort. Am besten die Tage alle sehr ähnlich gestalten, so kann der Hund irgendwann vorhersehen was passiert. Das erleichtert gegen Angst ungemein.

    Und wenn es besser wird, nicht auf einmal Gas geben. Wenn du denkst, dein Tempo ist richtig, machs nochmal einen Tick langsamer. Meine Maus war ängstlich, aber kein totaler Angsthase. Trotzdem sind wir 3 Monate die selbe Minirunde hin und her gedreht, bis sie dann auch draußen ihre steife Haltung abgelegt hat und nicht nach 20 Minuten total KO vor lauter Input war. Erst danach gings die 5 Meter weiter rein in den Wald.

    Toll dass du der Maus ein Zuhause gibst. :bindafür: Haltet durch! Und eher keinen Besuch empfangen, aber das wurde ja schon gesagt.

    Uns hatte 2 Wochen Urlaub total viel im Training (Angstaggression) gebracht. Man war selbst entspannter, es fiel der Stress der Stadt ab und das Lernen ging besser in den Kopf. Den Status haben wir dann mit zurück in die Stadt genommen, war ein richtiger Trainingsboost.