Beiträge von DarFay

    "Dumme" Hunde kommen mit dem Alltag und längeren Ausflügen wesentlich besser klar als "intelligente" (reizoffene) Hunde. Selbst der Rütter meinte mal, dass er sich gern gezielt die "Dummis" raussucht, weil mit denen einfach viel mehr geht und sie wesentlich angenehmer im Handling sind. Tricksen kann jeder Hund.

    Wenn euch der Elo gefällt, werfe ich noch Eurasier in die Runde. Die sind dann aber schon relativ groß.

    Ist nicht falsch ;) ein Hund in dem aufeglösten Zustand ist nicht mehr aufnahmefähig, da kann man sich auf den Kopf stellen und es bringt nichts. Da hat der Halter einfach nicht aufgepasst oder man hat pech gehabt mit dem Timing. Deshalb geht man einfach, um die Aufregung minimal zu halten.

    Habe meine Hündin ein 3/4 Jahr trainiert, bis das Thema überwiegend geklärt war. Allerdings hatte sie keinen Bock auf andere Hunde und ging deshalb in die Leine. Der Trainingsansatz ist allerdings ähnlich:

    • die Distanz deiner Hündin rausfinden und das Training beginnen, BEVOR sie sich reinsteigert
    • Aufmerksamkeit gewinnen (sie soll zu dir schauen, ich hab einfach ihren Namen gesagt)
    • Leckerchen wenn sie sich zu dir wendet und den Hund kurz nicht mehr beachtet (deshalb ist es wichtig die Distanz herauszufinden, reagiert sie nicht mehr auf dich, bist du zu nah dran)
    • Blick auf den anderen Hund nach Blickkontakt zu dir + Leckerchen wieder zulassen (sie schaut wahrscheinlich von allein einfach zurück)
    • wieder Aufmerksamkeit gewinnen
    • ewig und 3 Tage mit 100 verschiedenen Hunden wiederholen, dabei die Distanz kleinschrittig verringern
    • Hund merkt: "andere Hund heißt, dass mein Mensch mich ruft und ich was tolles bekomme, also schau ich einfach bei jedem Hund lieber zu meinem Menschen statt zum Hund, mein Mensch hat viel tolleres Zeug"

    -> "Markerwort" untersützt das ganze, auch bekannt als "Klickern", kann aber auch ein Wort, Schnalzer etc. sein (hier hilft das Buch für die Details)

    -> statt Leckerchen geht auch Spielzeug oder worauf Hundi so abfährt, allerdings würde ich hochpushen vermeiden

    Der Unterschied zu meiner Hündin: Für meine Hündin war "Abstand gewinnen" wie Leckerchen geben, etwas positives. Sprich, wir sind eher abgedreht wenn sies toll gemacht hat. Bei dir ist "Nähe gewinnen" das Positive (falls du ihr Verhalten wirklich richtig interpretierst). Ist der Hund also lieb, kann man Schrittchenweise näher gehen, solange es gut läuft. Nur ne übertreiben. Steht aber auch im Buch.

    Schau mal, das Buch würde ich Dir empfehlen. Ist schnell gelesen und beinhaltet einen Trainingsplan. Vielleicht wäre das was für Euch?

    Perfektes Buch, damit habe ich auch gearbeitet.

    Ich rate bei dem Thema aber auch zum Trainer, das schleift sich bei schlechtem Timing einfach schnell ein und geht ganz schlecht wieder weg.

    Als Tipp für die Frage, was du bei spontanem, unerwarteem Kontakt machen sollst: Einfach kommentarlos die Situation verlassen. Wenn der Hund ausrastet geht kein Training, da hilft nur zu gehen. Kein meckern, keine Leckerchen, kein rumprobieren: Gehen. Man übt aus Entfernung, die noch gerade so geht, bei der der Hund ansprechbar ist. Rest ist dann pech und doof gelaufen -> abhaken und so gut es geht vermeiden.

    Hier haben zwei Dinge enorm geholfen:

    • Nur ein Raum zur Verfügung (ein alltäglicher, nicht dass der Raum ausschließlich Alleinsein bedeutet, Wohnzimmer oder Schlafzimmer vielleicht).
    • Auf den Schlafplatz ein getragenes Kleidungsstück legen! (Für Sunny sehr wichtig.) Eventuell anfangs dahin legen, wo der Hund wartet und motzt (vor der Tür?).

    Ansonsten tatsächlich rar machen und dem Hund deutlich zeigen, dass du nicht das Zentrum seines Lebens bist.

    Wenn nix hilft zur Verhaltenstherapie, vielleicht hat er doch ein negatives Erlebnis gehabt. Manchmal bekommt man sowas nicht mit.

    • "Na wer ist die hübscheste Hündin der Welt???" :herzen1::herzen1::herzen1:
    • "Suuuuuunny! Komm doch mal kuscheln!"
    • "Hast du wieder ein Krümel im Auge?"
    • "Na wer lächelt denn da?" (Wenn sie hechelt)
    • "Du kleine dumme Kuh du, ich kann dich sogar Trottelhund nennen und du würdest dich in dieser Tonlage über meine Worte freuen." xD Ich liebe es sie zu "beleidigen", aber dabei eine total liebe Tonlage anzuschlagen. Zeigt immer so schön, dass sie kein Wort kapiert und viel auf den Ausdruck achtet.

    Mir hilft bei sowas immer der Trost, dass es ihm nun nicht mehr weh tut. Das war kein schönes Leben mehr und nun hat er es geschafft. Außerdem hatte er so großes Glück, bei dir zu landen. Vielen Hunden auf der Welt bleibt das verwehrt und sie haben entweder keine Familie oder eine, vor der man lieber weglaufen würde.

    Viel Kraft für die nächsten Tage und Wochen, aber sei nicht zu traurig. Denke an die schönen Erlebnisse und das Ende vom Schmerz. :streichel:

    Optik ist mir wichtig (Stehohren must have!), aber die Balance muss stimmen. Es gibt viele Rassen, die echt hübsch sind und nicht zu mir passen - die werden dann auch niemals hier einziehen.

    Tierschutz ist da eigentlich der ideale Startpunkt. Erwachsener Hund, der optisch gefällt und den passenden Charakter hat. Findet man nicht in einer Woche, aber die Suche nach dem Begleiter für vielleicht 15 Jahre und mehr muss ja nun nicht über Nacht getroffen werden.

    Sunny hat vor den meisten Menschen anfangst Respekt. Als Straßen-Bettelhund hat sie schon früh gelernt, wem man eventuell mehr vertrauen kann, um zu schnorren und wer eher zutritt.

    Obwohl sie vor Männern eher Angst hat, kann sie da doch ganz gut filtern. Es gibt diese "weichen" Männer, die einfach positiv und soft wirken. Man könnte fast behaupten, dass die eher unselbstbewussten ok sind, während die imposanten / selbsbewussten nicht ok sind.

    Da die meisten Frauen dieses softe ausstrahlen, sind diese schneller akzeptiert. Unsere Reinigungsdame im Büro kann sie hingegen überhaupt nicht leiden, obwohl diese total freundlich ist. Liegt wahrscheinlich eher am Wischmop xD

    Kinder sind hingegen mega toll. Und Leute mit kleinen Knister-Tütchen -> könnteFastfood drin sein.

    Fazit: Ich glaube ihre Menschenkenntnis in Deutschland und Umgebung ist ehrlicherweise nicht so gut. Sie verknüpft das zu sehr mit ihrem Straßendasein. Zu aufgeweckte Personen sind eher gefährlich, ruhige mit Futterpotential sind toll. Mit ihrem Hang zum Wachen würde allerdings jeder Besucher im Haus als "Gefahr" verbucht, egal wie toll er vielleicht auf offener Straße wäre.