Beiträge von DarFay

    Die Hundewiese ums Eck wird klar mit Schildchen gekennzeichnet. Sie ist weder eingezäunt noch gibt es irgendwas besonderes für Hunde. Einfach eine hässliche, relativ kleine Wiese, die gerade einmal zum Bällchen werfen reicht. Ihr einziger Bonus: Hunde dürfen hier ohne Leine laufen. Sonst nirgendwo. (Hallo Berlin!)

    Hier fahren Fahrräder über die Wege und Familien laufen mit Kinderwagen und kleinen Kindern durch. Meine Freundin legt sich regelmäßig mit Passanten an, die wegen der bellenden und tobenden Hunde maulen. Ist ja nur ne Hundewiese...

    Ausprobiert haben wir schon einiges. Am schlimmsten war es immer, wenn wir nach der häufig angeratenen Weise geübt haben, die besagt, dass man ganz oft kurz raus gehen soll, Schlüssel nehmen, Jacke an.. wieder rein. Das sorgt dann dafür, dass Milow den ganzen Tag nicht schläft und in ständiger Angst lebt, dass man gehen könnte. Mittlerweile bin ich überzeugt davon, dass dieser Ansatz nichts für uns ist. Das bringt viel zu viel Unruhe rein und schürt nur seine Angst.

    Meine neueste Überlegung ist es, vllt einen großen Stoffkennel zu kaufen und diesen ganz neu aufzubauen. Im Auto kann er nämlich sehr wohl gut alleine sein. Vielleicht würde es ihm helfen, vom Platz her begrenzt zu sein und nicht alles überwachen zu können. Hat da jmd Erfahrungen? Es geht hier auch nicht um Ewigkeiten, die er darin verbringen soll. Über 3 Stunden müsste er nie alleine sein. Ich würde ihm nur so gerne diesen Stress nehmen :(

    Von diesem Schlüsselklimpern, hin und her, Jacke an und aus halte ich auch nicht viel. Wäre mir auch persönlich zu nervig... Stress inklusive. Mein Hund merkt eh den Unterschied, weil ich VOR dem Schlüsselgriff ganz andere Sachen mache wie Schminken, Tasche packen, Umziehen etc. Das filtert sie sowie nach kurzer Zeit raus und erkennt den Fake. Meist ist man auch viel gestresster, wenn man tatsächlich gehen muss (besonders wenn man weiß, der Hund jault gleich wieder los).

    Raumbegrenzung ist ein gutes Stichwort. Reicht es nicht, die Zimmertür zu schließen? Quasi Einschränkung auf einen Raum? Das hilft meiner Maus tatsächlich enorm.

    Was hast du sonst noch für Rituale ausprobiert? Ich habe ja eine ganze Reihe Rituale, mit denen es letztendlich geklappt hat. Nicht perfekt, aber ausreichend. Zu 50% wird noch 15 Minuten gemosert, dann ist Ruhe bis zur Heimkehr. Damit können alle beteiligten Leben.

    • ein Raum mit Couch / Bett drin (sie liegt einfach am liebsten oben)
    • Futter beim gehen
    • Kong zum schlabbern
    • Musik gegen Außengeräusche
    • getragene Kleidung zum drauflegen und vertrauten Duft schnuppern

    Habe immer die Kamera laufen gehabt und analysiert, welche Änderung was bewirkt hat.

    Fazit: Direkter Spaziergang vorm Gehen ist schlecht. Direkt danach ist sie noch so voller Energie. Müdigkeit setzt erst nach 15-30 Minuten gut ein. Also nicht sofort nach dem Gassi abhauen. Kurze Spaziergänge sind besser als lange vorher. Das Futter im Napf lenkt nur ab und ändert nicht wirklich viel, ist eh schnell weggenascht. Kong hilft die ersten schweren Minuten zu überbrücken und hilft zu vergessen, dass man ja eigentlich gerade motzen wollte. Die Musik war anfangs hilfreich, mittlerweile hat sie sich an alle Geräusche gewöhnt. Durchbruch brachte allerdings die getragene Kleidung, auf der sie tatsächlich einfach ewig liegt und dann entspannt einpennt. Ohne Kleidung wird IMMER gemotzt, zumindest 15 Minuten, dann legt sie sich schlafen.

    Da tickt einfach jeder Hund anders. Ich finde deshalb die Kamera super mit "Effektivitätstagebuch". :nicken:

    Würde das gern nochmal hervorheben (auch für Nachleser), da es in dem Thread kaum Erwähnung findet bisher:

    Das Sprühhalsband hat dem Hund gezeigt, dass er beim Bellen/Knurren (sagen, wenn er etwas nicht mag) eine negative Erfahrung macht! Entsprechend warnt er nicht mehr (bringt ja nur ärger), sondern tackert direkt (effektiv, Mensch geht weg, Ziel erreicht)! Der Hund hat außerdem gelernt, dass hereinkommende Menschen teilweise ebenfalls negative folgen mit sich bringen (Sprühstoß), weshalb Menschen nun noch negativer als vorher gemacht wurden.

    Das Sprühhalsband wirkt erst einmal positiv / effektiv, hat dem Hund aber dreimal soviel negatives beigebracht. Das wieder zu richten (dem Hund beibringen, wieder zu "reden", wenn er etwas unheimlich oder doof findet), geht richtig schwer.

    Ihr müsst ihm jetzt also auf dem langsamen Weg (schnell-schnell geht nicht) beibringen, dass ihr eine Stütze seid. Dass ihr alles im Griff habt. Dass ihr euch um fremde Leute kümmert. Dass er sich darauf verlassen kann, dass er nicht einfach angetatscht wird. Ideen dazu gab es ja schon einige. Hier heißt es: Üben, Vertrauen aufbauen, seine Individualdistanz akzeptieren, keine Experimente und wichtig - Hund lesen lernen. Geht es an! Werdet ein Team ohne unfaire Trainingsmittel.

    Und das gilt noch als lebenswert?

    • räumliche Begrenzung (auf einen geeigneten Raum beschränken)
    • getragenes Kleidungsstück zur Beruhigung dazulegen
    • Musik / TV anschalten, damit die neuen Geräusche überspielt werden
    • Kong zum Schlecken bereitlegen

    Ansonsten: Kamera installieren und genau schauen, was er macht. So kannst du vielleicht ein Muster erkennen, wann er mal ruhiger ist oder nicht.

    Leider kann ein Umzug das komplette Alleinbleibtraining zerstören. Ich drücke die Daume, dass ihr das wieder hinbekommt.

    Hier klinke ich mich mal ein, die Rasse steht auch auf meiner Zukunftsliste.

    Nur ein Einwurf: Ich finde zu große Hunde zum Joggen eher ungeeignet. Bei den weißen Schäfis muss man echt aufpassen, die neigen aktuell extrem zur "Übergröße", besonders die Rüden. Das Gewicht ist dann einfach nicht fürs Joggen ausgelegt und macht den Bewegungsapparat kaputt. Vielleicht dann eher zur Hündin schauen.

    Sunny braucht nach ner Stunde Training ca. 2 Tage Pause, man merkt, dass sie da mehr schläft und sich das langsam erholt. Die Erholung will ich ihr nicht nehmen, wenn man den Unterschied so deutlich mitbekommt.

    Bei ihr funktionieren prinzipiell viele kleine Einheiten mehr. Um den Tag verteilt 2-3 Mal für je 10 Minuten Training im Sinne von Nase, Kopf oder Körper. Deshalb wird der Gassigang immer mit Übungen und Spaß versetzt. Da ist die Auffassungsgabe wesentlich besser und die Erholungsphase nicht so auffällig.

    Prinzipiell braucht sie allerdings weniger "Action", sie gehört zur gemütlichen Sorte und genießt auch einfach mal das Rumgammeln für 2 Wochen.

    Leider kann ich mich mit Kleinsthunden ala Chihuahua, Zwergspitz und dergleichen überhaupt nicht anfreunden.

    [...]

    Ich weiß nun, dass es bestimmt nötig ist, weiter Fachliteratur zu studieren um die Bahnen in die richtige Richtung zu lenken.

    Ich habe viele Tipps herausgelesen mit denen ich/wir uns beschäftigen können.

    Die meisten reden hier glaube ich nicht von Zwerghunden, eher von Kleinhunden. Habe hier auch so eine Maus sitzen, die gerade 33 cm Schulterhöhe hat. Ihre Größe ist mega praktisch und sie sieht trotzdem nicht wirklich klein aus und passt nicht mal auf den Schoß. Sie kann in jedes Restaurant mit und selbst bei der Wohnungssuche ist ein kleiner Hund oft ok, normale bis große Hunde werden da schnell ausgeschlossen. In Öffis passt sie super unter die Beine und im Auto verbraucht sie nicht den kompletten Kofferraum / Hintersitz. Außerdem liebt sie Kinder, aber kann sie nicht umrammen. Perfekte Kindergröße, auch um Leine zu halten. :hundeleine04:

    Zum Thema Einlesen: Schön sich zu informieren, Rasse finden ist wirklich wichtig, aber nicht zu versteift auf Bücher und Infos schauen. Sonst ist man oft überfordert, sobald Hundi einzieht. Man will ja alles richtig machen, was man an 20000 Informationen erhascht hat. (Thema WelpenBlues) Nur so ein Tipp am Rande.

    Als Anfänger kann man sich sehr schnell verschätzen, wie anstrengend ein "nicht ganz passender" Hund sein kann. Was Jagdtrieb für erzieherische Finessen bedeuten, was Artgenossenfeindschaft an Spaß beim Gassigehen raubt oder wie nervenaufreibend ein nervöser Hibbelhund ist.

    Mit zwei jungen Kindern sollte der Hund nervenstark sein und tolerant, mit den vielen Hunden in eurer Umgebung neutral bis hundefreundlich. Wachtrieb bei viel Besuch (auch Kinderbesuch) wie ja bereits selbst erkannt, nicht vorhanden. Mit eurer Katze entsprechend auch kein Jagdtrieb. Dadurch fallen bereits haufenweise Rassen raus.

    Ich sehe bei euch eher einen Tierheimhund (vielleicht ein Scheidungskind) mit guter Kinderstube. Ein Hund der bereits Katzen und Kinder kennt, wäre ideal. Mit ausreichend Zeit lässt sich dann auch noch die optische Vorliebe unterbringen. Suchen dauert halt.

    Am Abend in einer ruhigen Minuten schaue ich täglich mehrmals auf meinen Hund und bekomme seit nunmehr 3 Jahren Herzchen in den Augen. :cuinlove:

    Lediglich anfangs habe ich mich eher durchgebissen, als sie wirklich toll zu finden. Mit ihren vielen Problemen, die alle angegangen wurden, aber natürlich nur langsam besser wurden. Dazu die fehlende Beziehung. Auch heute treibt sie mich gern noch zur Weißglut, wenn sie im Freilauf die Ohren auf Durchzug stellt, ab und an die Pöbelqueen raushängen lässt oder beim Alleinbleiben einen schlechten Tag hat. Sie hat viele Baustellchen, die alle mal Baustellen waren. Irgendwie sollte man es einfach akzeptieren. Mittlerweile bin ich da echt locker und fahre einfach meinen persönlichen Erziehungsplan. Immer schauen, was man auch erreicht hat und dass der Hund ein Lebewesen mit seinen Ecken und Kanten ist.

    Das Leben wäre einfacher ohne Hund, besonders da wir alle Vollzeit arbeiten und sie überall integriert werden muss. Aber ich würde dieses freudige Schmachten vermissen, wenn ich sie nur anschaue. Einfach weil sie meine Freundin, meine Begleiterin, meine Trösterin, meine Familie und meine Prüfung gleichermaßen ist.

    PS: Außerdem freut sich niemand so sehr wie mein Hund, wenn ich nach einer 3tägigen Dienstreise endlich wieder zurückkomme. :D