Beiträge von DarFay

    Langsam glaube ich, dass ihn emphatische Menschen einfach eher bekommen...

    Nö, kann ich widerlegen. Ich hatte noch keinen.


    Und nein, es ist nicht intolerant, zu sagen, dass Essstörungen, Heulkrämpfe und Schlafstörungen nicht normal sind. Vor allem, wenn es die Leute dann noch massiv belastet, und sie diesbzgl auch noch vor 10000en Wildfremden online seelisch "die Hose runterlassen".

    Man kann auch übertreiben, viele fühlen sich einfach unwohl, müssen mal weinen. Aber ich hab noch von keinem gehört, der Magersüchtig wurde oder vor Schlafmangel umgekippt ist. Einfach intolerant, fertig. Over an out, die Richtung des Threads ist nicht mehr mein Geschmack.

    Kenn ich nicht, muss krankhaft sein.

    Jemand ist eifersüchtiger als ich bei belangloseren Themen, kenn ich nicht, muss krankhaft sein.

    Jemand ist cholerischer als ich und regt sich bei belangloseren Themen mehr auf als ich, kenn ich nicht, muss krankhaft sein.

    Jemand ist viel aufgelöster als ich, wenn eine bekannte Person stirbt, kenn ich nicht, muss krankhaft sein.

    Jemand schaut auf jeden Inhaltsstoff beim Essen, kenn ich nicht, muss krankhaft sein.

    Jemand kann vor Bewerbungen nichts mehr essen und ist total nervös, kenn ich nicht, muss krankhaft sein.

    usw. usw.

    Sorry aber solche Aussagen sind nur eins: Intolerant. Niemand weiß, was sonst noch aktuell ins Leben und die Gedankenwelt einspielt. Jeder reagiert irgendwo mehr oder weniger als andere.

    Woher kommt der Welpenblues? Langsam glaube ich, dass ihn emphatische Menschen einfach eher bekommen...

    • Erde zum kalte Kuhle buddeln
    • Fläche, um Jag-den-Hund zu spielen
    • ab vom Schuss, damit keine Fremden dran vorbeilaufen
    • Sandkasten, um den Sand wild durch die Gegen zu schleudern
    • Büsche, an denen man sich den Rücken schuppern kann
    • Blick zur Terrassentür, um weiter Weltherrscher zu spielen und alles im Griff zu behalten
    • ein kleiner Teich, aus dem man Dreckwasser saufen kann
    • gemütliche Rasenplätzen, auf die die Sonne scheint und der weiße Pelz vielleicht doch noch braun wird

    Teilweise sind es auch vllt versagensängste alles zu versauen oder aber auch eine Art Zwangsgefühl das man am Anfang trotz Vorbereitung nicht mehr so walten kann wie man möchte.

    Stimmt, Versagensängste hatte ich auf zwei Ebene: Einerseits vor meiner Familie, das arme Tier wieder abzugeben wenn es nicht klapp. Anderseits wegen dem Hund, dass ich doch nicht dieses Geschöpf leiden lassen kann, nur weil ich zu inkompetent bin und sie dann rumreiche.

    Ich glaube auch, je engere das eigene Leben gestrickt ist, desto schneller kommt es zum Welpenblues. Ich musste beispielsweise nach meinem Urlaub wieder arbeiten. Plan A Bürohund scheiterte (Chef dagegen - etwas blauäugig gedacht, das geht schon), Plan B HuTA scheiterte (sie wollte nonstop dort ausbrechen und war deshalb nicht erwünscht) und Plan C zuhause bleiben scheiterte (sie konnte nicht alleinbleiben). Plan D vereitelte dann zudem der damalige Partner (keine Fremden ohne Anwesenheiten in die Wohnung, für Gassisupport). Ich zitterte also zum ersten Arbeitstag hin und es quälte mich total, wie ich das alles unter den Umständen hinbekommen soll. Deadlines sind schlechte Ratgeber.

    Punkt 1: Informationsüberfluss trifft es gut. Man weiß quasi "so läuft das" und dann läuft es eben nicht so, da Hunde Lebewesen sind die nicht alle gleich ticken. Zu viel Input, zu wenig Bauchgefühl. Gerade auch, weil Hund perfekt werden muss. Es ist kein Platz für Auffälligkeiten, das Leben ist oft klar gestrickt durch Familie, Job und Umfeld.

    Punkt 2: Zusätzlich der gesellschaftliche Druck. Hunde müssen immer mehr funktionieren, sonst fallen sie negativ auf. Bellen ganz böse, ohne Leine ganz böse, hier und da Hundeverbote. Während früher Hunde viel in Dörfern waren, boomt der Hund in Städten, wo es einfach nicht immer so gut harmoniert. Nun kommt also ein Hund in ein gut strukturiertes Leben, in dem nicht viel Platz für Alternativen ist und der allgemeine Lebensdruck steigt kurz explosionsartig an.

    Die Idee mit dem Kleidungsstück finde ich gut!

    DarFay Welche Kamera benutzt du?

    Von Amcrest zum Hinstellen oder für die Wandmontage. Man sieht hier super per Nachtsicht, Steuerung per App, WLAN möglich etc. Kannst sogar Aufnahmezeiten pro Wochentag einstellen und es dir nachwirkend anschauen (hab das nach der Arbeit immer analysiert). Die ganz günstigen 30 Euro Dinger waren mir unheimlich, da wurde viel ungutes zur Datenspeicherung berichtet.

    Schaefchen2310 eine absolute Traumvorstellung!! Habe auch gelesen, das die absolute Ruhe den Hunden auch nachher richtig gut tun!! Ich denke ich werde auch das Rollo an der Terrassentüre zu machen, damit sie garnicht so den Blick in den Garten hat!

    Kann den Gedanken mit dem Kong verstehen, vllt kommt sie dann nicht zur Ruhe wenn sie ihn leergeleckt hat wohl?

    Hier sieht das so aus: 15 Minuten im Liegen auf der Couchhundedecke den Kong auslecken, kurz dort liegen bleiben mit offenen Augen, zu meinem Kleidungsstück wandern, hinlegen, Nase reindrücken, einrollen, stundenlang durchschlafen.

    Denke Kong lohnt erst bei etwas längerer Zeit, da der Hund sonst entweder dick wird vor lauter Nascherei vom Üben und es nur Ablenkung ist, die Zeit nach dem Kong zählt ja erst richtig. Denke du merkst, wenn es zeitlich reinpasst. Einfach mal ausprobieren wir er reagiert. Manche pusht es vielleicht und sie sind danach nur aufgeregter. Dann lieber weglassen.

    PS: Und der Hund merkt natürlich, dass du bei dem Thema auch Stress hast. Das überträgt sich. Versuch einfach nicht drüber nachzudenken, du hast noch 1,5 Monate Zeit. Nach den ersten Schritten wird es besser werden. Bring Müll weg, schau dir die bunten Blätter an und schau in den Himmel. Denk einfach über was schönes nach, selbst wenn es nicht gut läuft. Und dann komm gut gelaunt zurück und belächle, dass Hundchen ein Drama um Nichts macht.

    Hier half es den Moment des Türschließens, Schuheanziehens etc. mit guten Gefühlen zu überbrücken. Sie stand da nämlich sofort an der Tür und steigerte sich rein, da Geräusche wie Schuhe / Jacke / Türschloss sofort negative Gefühle erzeugt haben und direkt der Start vom Alleinbleiben zerschossen wurde. Finde Alleinbleiben immer sehr individuell. Bei dem einen hilfts, beim Nächsten erzeugt es das Gegenteil.

    Darum hatte ich eine Kamera installiert und mehrere Dinge ausprobiert, immer genau analysiert, was welche Reaktion erzeugt hat, bis wir unseren Weg Step by Step gefunden haben. Allerdings war meine Hündin bereits ~2 Jahre alt. Sie tut sich extrem schwer, wenn ich sie ohne Routine verlasse, was auch an ihrer Vergangenheit liegt.

    Wenn Alleinsein nicht klappt, kann das sehr anstrengend sein und die Übungen zerstören einen harmonischen Tagesrythmus. Ging mir auch so. Endlich Traum vom Hund erfüllt, aber sie konnte nicht allein sein und war draußen ein Leinenrambo. Mir war auch oft schlecht vor "Überforderung", da man alles perfekt machen möchte, aber es emotional anders läuft als gedacht.

    Ein Trainer hat mir dann geholfen, da man sich nicht mehr fühlte, als stochere man wild selbst herum, sondern da man einen Ansprechpartner für sich gefunden hat. Letztendlich war der Trainer mehr für mich als für den Hund, er gab mir Sicherheit und Lösungswege. Das tat gut und half aus dem Gefühl, nicht mehr vor und zurück zu wissen.

    Eine Bindung zum Hund braucht übrigens viel Zeit, für beide Parteien. Das Aneinandergewöhnen wird klappen, bei manchen schneller und bei manchen langsamer. Ich hatte über ein halbes Jahr zu kämpfen, was allerdings auch an anderen Faktoren lag (zerbrechende Partnerschaft).

    Tipps zum Alleinbleiben:

    • räumlich begrenzen (bei uns ein einziger Raum mit Couch und Hundebett)
    • Kong zum Ausschlecken hinlegen
    • getragene Kleidung von dir dazulegen (ist hier das Wundermittel)
    • klassisches raus/rein, Jacke an/aus, Schlüssel klappern etc. hat hier nicht geholfen, eher umgekehrt: Rituale, die ihr zeigten, jetzt gehe ich weg, Zeit zu schlafen (habe z. B. Musik angemacht, ihr den Kong und die Kleidung hingelegt und "bis später" gesagt, beim Türschließen)