Hier geht es nicht
Alles anzeigenWarum? Finde solche Aussagen immer schade, auch wenn es die Mehrheit leider so sieht. Warum steht der Mensch über allen anderen fühlenden Wesen?
Ist das eine ernstgemeinte Frage?
Du würdest dich also evtl für das Leben deines Hundes entscheiden als für das eines Menschen? Ggf eines dir nahestehenden Menschen?
In dem Fall würdest du also das Risiko eingehen, dass ein oder mehrere Menschen sterben um die sehr geringe Wahrscheinlichkeit den Hund doch noch zu retten zu erhalten?
Ich wünsche keinem, dass er jemals in eine Situation kommt wo er sich entscheiden müsste. Aber im Zweifelsfall würde ich mich für das Menschenleben entscheiden, ja. Auch wenn das bedeutet, dass mein geliebter Hund stirbt, damit ein (fremder) Mensch leben kann.
Selbstverständlich wäre ich am Boden zerstört und tief traurig. Dennoch wäre es für mich keine Frage, wer hier leben darf.
Genauso wie ich es befürworte, dass (m)ein Hund erschossen wird, wenn er zB nach einem Unfall keinen an den schwer verletzten Halter ran lässt.
Es bestürzt mich, dass es Menschen gibt für die es überhaupt ein Abwägen zwischen Tier- und Menschenleben gibt und noch mehr bestürzt es mich, dass von diesen Menschen dann ggf auch welche das Tierleben wählen würden.
Sehr ernst gemeint. Aber genauso ist der Betrachtungswinkel hier relevant.
Sicht der Entscheidungsträger: Man entscheidet den Hund zu erschießen, weil sonst im Nachhinein dein Job weg ist oder "Mensch wegen mir gestorben" noch belastender ist (Hund leben lassen, 5 Menschen gestorben wegen deiner Entscheidung). Gesellschaftlich wird von dem Entscheidungsträger erwartet, dass Mensch vor Hund kommt. Gesellschaftlich wird so erzogen, dass Mensch vor Tier steht.
Sicht der emotionalen Bindung: Anders läuft es wieder, wenn ich jetzt Hundebesitzer wäre. Mein Hund ist mir emotional natürlich näher als ein Fremder. Also würde ich wohl versuchen meinen Hund zu retten. Das hat aber nichts mit Mensch vs. andere Lebewesen zutun, sondern vielmehr mit emotionaler Bindung (und wahrscheinlich auch Egoismus, dass man geliebte Wesen wichtiger findet als die, die man nicht kennt). Ich glaube, mann muss in so einer Situation gesteckt haben, um das wirklich beurteilen zu können. Jetzt einfach zu sagen "tschüss Hund, lebe Fremder" ist mehr als verkopft und übermoralisch gedacht. Im Reflex läuft es dann eben doch vielleicht anders.
Sicht von oben: Wenn ich aber ganz neutral schaue, ohne Verpflichtung, Verantwortung, emotionale Bindung oder sonst irgendwas, finde ich "Mensch ist mehr Wert als Hund" einfach schade. Es gibt nicht einen Grund, dass man die Menschheit nach oben stellt. Ist natürlich praktisch als Mensch, den Mensch vor alles andere zu heben und damit so viele Dinge zu rechtfertigen.
Eine Antwort auf meine Frage, warum andere fühlende Lebewesen nun weniger Wert sind als das Menschenleben habe ich trotzdem nicht bekommen.