Das klingt 1zu1 nach mir, was du da schreibst.
Ewig einen Hund gewünscht, Jahre gewartet, viel Theorie gelernt und als es soweit war, einen Hund aus dem Ausland adoptiert. Der Hund bellte Menschen an, rastet bei anderen Hunden an der Leine aus und begafft mich jede Sekunde in der Wohnung oder kommentiert Geräusche aus dem Treppenhaus.
Mir ging es wie dir, statt Freude kamen Zweifel, statt Lachen eher Tränen. Willkommen in der Überforderung, da Fantasie und Realität doch recht weit auseinander liegen. 
Hier helfen nur zwei Dinge:
- routinierten Alltag entwickeln
- dem Hund viel Ruhe gönnen
Auslandshunde sind im absoluten Kulturschock. Alles ist neu, das Hirn wird massiv ausgelastet beim kleinsten Spaziergang. Also sollte man auch alles ganz einfühlsam und ruhig angehen. Nicht eine Stunde wild durch die Pampa rennen sondern: Wochenlang die gleiche Strecke, jeden Tag (viel erkunden lassen, nicht nur mitschleifen). Am Wochenende vielleicht mal etwas neues ausprobieren, was nicht zu stressig ist. Kurze Leine ist übrigens anstrengend für Hunde, arbeite mit längerer Leine für ein besseres Spaziergefühl. Routine ist tatsächliche der Rettungsanker für solche Hunde. Sobald sie einigermaßen einschätzen können, wie das Leben läuft, werden sie entspannter und nehmen andere Reize nach und nach besser auf. Du entwickelst ein Bauchgefühl, wie gut der Hund mit welcher Situation klar kommt.
Ich war übrigens ein halbes Jahr unsicher, ob meine Entscheidung richtig war. Meine Hündin konnte auch nicht gut allein bleiben und meine Beziehung fing quasi zeitgleich an zu zerfallen. Doppelstress. Aber ich verspreche dir: Wenn du dich jetzt durchbeißt, werdet ihr euch lieben.
Empfehlung am Schluss: Such dir einen Hundetrainer der zu dir zu Besuch kommt. Lass dir Tipps geben. Es hilft für deine innere Ruhe ungemein, einen Profi an der Hand zu haben. Wir gingen oft mit ihren Hunden spazieren, damit meine Hündin sich an souveränen Hunden orientieren konnte. Das half ihr und mir sehr. Warte noch 2 Wochen und dann hol dir einen Vertrauensperson fürs Training dazu (es wirst vielmehr du trainiert und weniger der Hund
). Übrigens kann ich Klickertraining extrem empfehlen. Damit konnten wir an ihren Ängsten und Unsicherheiten sehr gut arbeiten. (Google mal Zeigen und Benennen).