Beiträge von DarFay

    Vielleicht noch mal zur Ergänzung meines "Horrorszenarios": Ich arbeite ja viel mit solchen Menschen und Hunden und der Realitätsabgleich ist ein wichtiger Punkt um überhaupt im Training vorwärts zu kommen. Da muss man die rosarote Vorstellungswolke von Hundehaltung halt schon mal wegpusten. Vor allem, wenn man sich so einen Hund kauft.

    Stimmt leider, allein durch die schlechte Sozialisation hat meine Hündin bspw. nie gelernt, dass Menschen nett sein können. Ich stelle ihr 100 nette Menschen vor, sie kann das aber nicht verknüpfen und der 101. ist wieder erst einmal blöd (ebenso fremde Hunde).

    Ich muss also immer ein Auge offen haben, wenn wir draußen sind und potenzielle "Gruselfaktoren" vor ihr sehen. Dann kann ich frühzeitig Bescheid geben, dass die Person / der Hund ok sind, ausweichen und friedvoll spazieren. Man gewöhnt sich aber ans Management betreiben. Tatsächlich ist die größte Hürde, dass der Mensch sein Denken zum Hund anpasst (und nicht den Hund in die Traumvorstellung quetscht).

    Das klingt 1zu1 nach mir, was du da schreibst.

    Ewig einen Hund gewünscht, Jahre gewartet, viel Theorie gelernt und als es soweit war, einen Hund aus dem Ausland adoptiert. Der Hund bellte Menschen an, rastet bei anderen Hunden an der Leine aus und begafft mich jede Sekunde in der Wohnung oder kommentiert Geräusche aus dem Treppenhaus.

    Mir ging es wie dir, statt Freude kamen Zweifel, statt Lachen eher Tränen. Willkommen in der Überforderung, da Fantasie und Realität doch recht weit auseinander liegen. :hundeleine04:

    Hier helfen nur zwei Dinge:

    • routinierten Alltag entwickeln
    • dem Hund viel Ruhe gönnen

    Auslandshunde sind im absoluten Kulturschock. Alles ist neu, das Hirn wird massiv ausgelastet beim kleinsten Spaziergang. Also sollte man auch alles ganz einfühlsam und ruhig angehen. Nicht eine Stunde wild durch die Pampa rennen sondern: Wochenlang die gleiche Strecke, jeden Tag (viel erkunden lassen, nicht nur mitschleifen). Am Wochenende vielleicht mal etwas neues ausprobieren, was nicht zu stressig ist. Kurze Leine ist übrigens anstrengend für Hunde, arbeite mit längerer Leine für ein besseres Spaziergefühl. Routine ist tatsächliche der Rettungsanker für solche Hunde. Sobald sie einigermaßen einschätzen können, wie das Leben läuft, werden sie entspannter und nehmen andere Reize nach und nach besser auf. Du entwickelst ein Bauchgefühl, wie gut der Hund mit welcher Situation klar kommt.

    Ich war übrigens ein halbes Jahr unsicher, ob meine Entscheidung richtig war. Meine Hündin konnte auch nicht gut allein bleiben und meine Beziehung fing quasi zeitgleich an zu zerfallen. Doppelstress. Aber ich verspreche dir: Wenn du dich jetzt durchbeißt, werdet ihr euch lieben.

    Empfehlung am Schluss: Such dir einen Hundetrainer der zu dir zu Besuch kommt. Lass dir Tipps geben. Es hilft für deine innere Ruhe ungemein, einen Profi an der Hand zu haben. Wir gingen oft mit ihren Hunden spazieren, damit meine Hündin sich an souveränen Hunden orientieren konnte. Das half ihr und mir sehr. Warte noch 2 Wochen und dann hol dir einen Vertrauensperson fürs Training dazu (es wirst vielmehr du trainiert und weniger der Hund :bindafür:). Übrigens kann ich Klickertraining extrem empfehlen. Damit konnten wir an ihren Ängsten und Unsicherheiten sehr gut arbeiten. (Google mal Zeigen und Benennen).

    Man kann das auch umgekehrt betrachten: Du gibst sie ab, weil sie nicht ungeliebt für den Rest ihres Leben bei euch wohnen soll. Der Hund merkt die Abneigung ja.

    Streit und Diskussionen feuern eine Abneigung nur noch mehr an. Man geht in Abwehrhaltung statt überzeugt zu werden. Sehr schwierige Situation. Wie sehr wollte er den Hund denn haben oder ging das eher von dir aus?

    Na dann herzlichen Glückwunsch zum Hündchen. Immer dran denken: Ganz langsam angehen. Den Kulturschock unterschätzt man gern mal. Sie wird es euch danken, wenn ihr sie nicht gleich täglich durch die Gegend schleift und sie sich alles erst einmal kurz und intensiv anschauen kann (fällt mir beim Thema Hundeschule sofort ein).

    somit sind stand jetzt die ersten 4,5 Wochen abgedeckt mit "Vollzeitbetreuung" - falls es sich dann Abzeichnen sollte das es noch Probleme mit dem alleine bleiben, der Stubenreinheit oder andere Probleme geben sollte, haben wir beide noch mindestens jeweils 10 weitere Urlaubstage offen welche dann dran gehängt werden können.

    Leider helfen 10 Tage mehr nicht, sollte der Hund das Alleinsein garnicht richtig hinbekommen. Am besten gleich von Tag 1 an ganz normal in den Alltag integrieren und nicht erst 2 Wochen "schonen". Dann lernt sie garnicht erst, dass ihr 24/7 zur Verfügung steht.

    Zum Thema habe ich auch den passenden Regen-Hass.

    Gemütlich am See unterwegs:herzen1: , das Leben ist schön~ :hurra: und dann kam das Gewitter... :fear: (Rettung auf dem Bahnhof. Hund würde sich gern vor den Zug werfen.)

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    Edit: Sie wollte sich am Strand vom See ein Loch buddeln und reinlegen, als der Regenguss losging. Sehr effektiv...

    Zum Witz am Ende: Ich kaufe auch nicht im Zoogeschäft mein Essen. Und Zack, Witz ausgehebelt.

    Aber wer bspw. Auf 4% Fleischanteil im Katzen Futter steht, kann gern bei Aldi kaufen. Finde selbst das beste Futter im Supermarkt für Tiere lediglich als Snack geeignet. Zucker, Getreide, Tierische Nebenerzeugnisse und Füllstoffe. Nein Danke.

    Es geht hier nicht um Katzenfutter sondern um Hundefutter. Zudem habe ich noch nie Katzenfutter mit einem Fleischanteil von nur vier Prozent gesehen.

    Katzen- und Hundefutter nehmen sich an Qualität nichts. Häng dich also nicht am Beispiel auf. Katzenfutter ist einfach noch extremer, da Katzen im Vergleich zum Hund mehr Fleischfresser sind und diese schlechte Qualität meist noch mehr negative Auswirkungen hat. Deshalb das Abdriften zur Katze.

    "Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (u.a. 4 % Huhn), Getreide, Mineralstoffe, Zucker." Mal eine 1 zu 1 Deklaration. Klar geht es nicht um 4% Fleischanteil an sich, aber mehr als das wird nicht erklärt (und selbst das wird nur draufgeschrieben, damit man "Sorte Huhn" überhaupt draufschreiben darf). Was glaubst du also, wie hochwertig dieses Futter ist? "Nebenerzeugnisse" sollte immer kritisch hinterfragt werden. Das kann Eierschale, Horn und Huft sein. Zucker und Getreide ebenfalls enthalten. Erklär mir also bitte, warum ich dieses Futter als Hauptfutter überzeugt geben kann, wenn ich nicht einmal weiß, was wirklich drin ist? (Aldifutter sieht zu 90% genau so aus).

    Es geht hier auch nicht um "hohen Fleischanteil", sondern darum, dass ich wenigstens etwas detailliert wissen will, was drin ist. Null gegeben.

    Wenns nur das Gras wäre, reicht ja schon minimal feuchter Asphalt, dass Madam das Popöchen nur ungern senkt. Aber gut zu lesen, dass nicht nur ich ein Prinzesschen habe und das eher typisch ist.

    ich kenne ehrlich gesagt, außerhalb des Hundesports, nicht einen einzigen Hund, der ein Steh beherrscht.. Geschweige denn ein wirklich sicheres Steh, also sprich: es bewegt sich keine einzige Pfote in der Position.

    was ich so an Ausbildung miterlebt habe bisher finde ich auch ehrlich gesagt, Steh ist für den Hund oft die schwerste Position. Einfach, weil im Prinzip schon eine einzige sich bewegende Pfote ein Fehler ist. Die Position wird ja verlassen.
    Passiert dem Hund einfach schneller mal als Aufstehen aus dem Sitz oder Platz. :ka:

    Unser "Steh" heißt "Halt" und sie bleibt einfach dort, wo sie ist (dreht sich zu mir um oder so). Also kein sportliches "Steh". Muss aber bestätigen, dass sie im "Halt" weniger "festgetackert" ist, als wenn sie sitzt oder liegt. Im Stehen ist ein kleiner Schritt nach vorn einfacher gemacht, als wenn man am Boden sitzt/liegt.

    Aber naja, wir sollen ja nur den Grundgehorsam wieder etwas mehr ins Leben bringen. Dann lass ich mir bei nassem Boden was anderes einfallen, vielleicht feil ich echt mehr am Stehenbleiben.

    diese Art von Training bei nassem wetter nach drinnen verfrachten und draußen einfach ein stehen bleiben üben.
    Wenn der Hund nicht will muss man ihn ja nicht nötigen sich ins nasse gras zu setzen/legen
    als Team will man ja miteinander und nicht gegeneinander spielen :)

    Drinnen kann sies schon echt gut alles, darum würde ich ja gern unter etwas mehr Ablenkung draußen weiterüben. Aber wozu selbst schwer machen, dann gibts draußen eben andere Übungen bei Schlechtwetter. :nicken:

    Ehrlichgesagt bin ich froh, dass keiner sagt "Das muss die Können! Mit Training kein Problem! Dann sitzt das Sitz nur nicht gut genug!". Wenn sie so dagegen ist, will ich sie ja nun auch nicht quälen.

    Gras mag sie auch trocken nicht, um darin Sitz oder Platz zu machen. Sie mag auch keinen Regen und würde niemals in einen See gehen, Pfützen werden großzügig umgangen. Manchmal frage ich mich, wie sie auf der Straße überlebt hat :???:, vielleicht ist sie auch genau deswegen so empfindlich, weils früher kein warmes Zimmer zum Aufwärmen bei nassem Fell gab.

    Eine Prüfung steht nicht vor uns, wir haben allerdings gerade eine Trainerin an der Hand, für ein anderes Problem (Menschen blöd finden, besonders Besucher). Und wir sollen gerade den Grundgehorsam etwas nachpolieren, besonders draußen (als Nebentraining zum eigentlichen Vorgehen – egal). Allerdings wars jetzt eine Woche draußen nass und ich konnte dadurch nur eingeschränkt trainieren (wir üben eigentlich gerade Sitz und Platz auf Entfernung). Weiche auf Rückruf, Halt und Weiterlaufen aus. Darum kam ich auf die Frage, ob sowas quasi "zwingend" dazugehört, denn ich weiß nicht, ob ich ihr das überhaupt je beibringen kann. Sie musste das auch nie machen, es fiel mir nur beim Experiment "Superleckerchen für Sitz im Nassen" auf, wie extrem blöd sie das findet und da auch nicht kooperiert.

    Ich habe hier eine Prinzessin, die sich bei feuchtem Boden weigert, Sitz oder Platz zu machen. Sitz bekommt man noch irgendwie hin (oft schwebt der Popo dann aber eher, als aufzusitzen), aber Platz kann man im Gras oder bei nassem Asphalt komplett vergessen. Hier geht es nicht um "in eine Pfütze setzen", sondern wirklich nur feuchter Boden.

    Lässt sich sowas trainieren? Einfach hartnäckig bleiben? Wenn alles trocken ist, dann gibt es gar kein Problem. Wir können das sogar im Garten üben, aber dort funktioniert es genausowenig. Selbst mit gezeigtem Superleckerli wackelt sie nur so "ich will ja, aber es geht nicht!"-mäßig hin und her, lässt sich aber nicht darauf ein.

    :regenschirm2: